Die Kirche, voller als voll, selbst der Weihnachtsgottesdienst und Ostern sahen nicht so viele Gottesdienstbesucher und dann ließ diese Veranstaltung routinemäßig- wie immer eben- ab. Keine besonderen Vorkommnisse! Oder doch? Ein Phänomen: Mehrheitlich gegen die Besucher nicht zur hl. Kommunion, ja einige schauen irritiert, daß nicht nur die Erstkommunikanten sondern auch noch andere zum Empfang der Kommunion nach vorne schreiten.
Da haben sie also ihre Kinder zur Vorbereitung für die Erstkummunion angemeldet, und jetzt, wo die Kleinen zum ersten Male den Leib Christi und sein Blut empfangen dürfen, da bleibt die Mehrheit der Eltern, Verwandten und Freunde in der Bank sitzen. Die Botschaft an die Erstkommunikanten ist eindeutig: Das ist Kinderkram- erwachsen, geht man nicht mehr- außer so ein paar "Sonderlinge".
Was ist denn nun den Kindern über die Eucharistie vermittelt worden? Der Gottesdienst ist dafür sehr erhellend. Im Abendmahl bgegnet Dir Jesus, Dein Freund, in Brot und Wein. Das ist Alles. Das Wort:Eucharistie kam natürlich nicht vor, stattdessen der evangelische Terminus des Abendmahles/Abendessens, daß die Eucharistie etwas mit dem Kreuzopfer Christi zu tun hat- kein Wort dazu und daß in der Eucharistiefeier Gott ein Opfer durch den Priester dargebracht wird, das fand auch keinerlei Erwähnung.
Welchen Nutzen bringt dann nun dem Empfangehabenden diese "Begegnung" mit Jesus. Nur Vorkonziliare fragen so nach den Früchten! Das ist einfach ein Begegnen als reiner Selbstzweck: "Nett, dich mal wieder gesehen zu haben."
Aber es gibt eine Verheißung für die Kinder: Jesus ist immer bei euch, weil er euer Freund ist. Er ist genau genommen bei allen Menschen immer dabei, weil er der Bruder aller ist. Wozu brauche ich da noch zur hl. Kommunion gehen? Na, da ist er eben irgendwie mehr, näher bei Dir als sonst! Dieser Komparativ reißt aber auch keinen vom Hocker oder besser gesagt veranlaßt wen, zur hl. Kommunion zu gehen- er ist ja schon immer bei mir- ausreichend.
Ach ja, und wie war das noch mit dem Katholischen Glauben? Das Apostolicum ist pädagogisch geurteilt, den Kindern unzumutbar- es wird stattdessen ein kindgemäßes Glaubensbekenntnis vorgetragen zum Bejahen durch die Kinder. Es wird keinen verblüffen, daß dann da alles aus dem Bekenntnis entsorgt wurde, was dem Modern-Aufgeklärten anstößig sein könnte. Wann werden dann wohl die Erstkommunikanten mit dem Apostolicum in Berührung kommen? In der Firmfeier? Bei der Eheschließung in der Kirche? Oder doch nie, weil dies Glaubensbekenntnis eben immer unpassend ist?
Ganz intellektualistisch Verbildete könnten nun noch fragen, was es denn den Kindern und späteren Erwachsenen nützt, daß ihr Freund Jesus immer bei ihnen ist. Früher leitete, führte der Heiland die Seinigen, aber das tut er schon lange nicht mehr: Er ist einfach dabei und das ist Alles. Tut er da noch was? Gerüchteweise murmelt er immer mit ganz leiser Stimme: Dich hab ich lieb! Das ist das Maximum des Erwart- und Erhoffbaren.
Ist es da ein Wunder, daß 90 Prozent der Kirchenmitglieder nicht zur Messe gehen und auch werktags nicht viel für diesen "Ich bin immer nur ein Dabei-Freund" Jesus übrig haben?
Eine Albtraumveranstaltung ist die Erstkommunionfeier nicht- aber sie zeigt dem Aufmerksamen, wie die Kirche ihren eigenen Untergang eben auch selbst herbeiproduziert.
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