Drei Fragen stellte und stellt sich das (philosophische)Denken: Was ist wahr (die theoretische Vernunft), was ist das Gute (die praktische Vernunft) und was ist das Schöne (die ästhetische Vernunft). In Zeiten des theologischen Denkens wurde Gott selbst als die Einheit des Wahren, des Guten und des Schönen gedacht, wohingegen diese Einheit postlapsarisch von dem Wahren, Guten und Schönen sich auflöste. In der gefallenen Welt kann etwas als schön erscheinen, ohne gut zu sein. Aber was wird aus der Lehre vom Schönen, wenn sie sich ganz von der Theologie und die Kunst ganz von ihrem Ort des Kultes emanzipiert hat?
Was macht, so gefragt, ein Kunstwerk zu einem Kunstwerk? Denn die Kunst ist ja neben der natürlichen Schönheit von etwas der Raum des Schönen. Rolf Peter Sieferle zieht dazu ein desillusionieredes Resümee: Was ein Kunstwerk ist, das bestimmt der Künstler durch seine Dezision, daß das ein Kunstwerk sei. (Sieferle, Finis Germania,2017,S.59-61) "Es handelt sich im Grunde um eine objektose Unterscheidung, also eine bloße Dezision, eine Untersheidung an sich-diese setzt aber Unterscheidungsgewalt, Definitonsgewalt voraus, die nichts anderes als aus einem prsönlichen Charisma fließende Machtausübung ist." (S.60) Erst durch den Entscheidungsakt, das ist ein Kunstwerk, das keines, entsteht das Kunstwerk als Nicht-Nichtkunstwerk. Ihm wohnt nicht mehr eine Qualität inne, deren Anerkennung es zu einem Kunstwerk macht. Sieferle betont die Willkür der Entscheidung, was ist ein Kunstwerk.
Aber nur dadurch, daß irgendwer sich als Künstler behauptet und seine Werke als Kunstwerke verkündet, ist das noch kein Künstler. Hier muß also diese These leicht modifiziert werden: Der ästhetische Diskurs bestimmt erst, was ein Kunstwerk ist und wer so als Künstler gelten kann. Kandidaten der Kunst können sich dann in diesem Diskurs ins Gespräch bringen als potentielle Künstler, aber das werden sie erst durch den ästhetischen Diskurs. Dieser ist nun aber kriterienlos, es herrscht die Willkür der Dezision der im Diskurs als Entscheider Anerkannten! Denn nicht jeder ist ein gleichberechtigter Diskursteilnehmer. (Vgl dazu: Die Ordnung des Diskurses, M. Foucault)Es gibt keine Kriterien der Entscheidung mehr, weder Originalität, noch Invention, noch Vitalität, noch Produtivität oder gar die Kategorie des Schönen. (S.60)
Ein guter Geschmack ist dann einfach die Zustimmung zu den Entscheidungen des ästhetischen Diskurses, das oder dies als Kunstwerk anzuerkennen. Wo das kunstphilosophische Denken keine Kriterien mehr hervorzubringen vermag, da ersetzt die Dezision das Argument anhand von ästhetischen Kriterien.
Daß die praktische Vernunft nicht mehr zwischen Gut und Böse unterscheiden kann, gehört seit Horkheimers Kritik der instrumentalen Vernunft zu den anerkannten Grenzziehungen des Vermögens des vernünftigen Denkens. Dieser Leerraum wird jetzt in durch die Ideologie der Politischen Korrektheit ausgefüllt. Im Reich der Kunst könnte so eine völlige Beliebigkeit vorherrschen, wenn es nicht die Vorherrschafft des ästhetischen Diskurses mit seinen Entscheidungen gäbe. Allein durch die Definitonsautorität wird so bestimmt, was ein Kunstwerk ist und was nicht.
Ein guter Geschmack ist dann einfach die Zustimmung zu den Entscheidungen des ästhetischen Diskurses, das oder dies als Kunstwerk anzuerkennen. Wo das kunstphilosophische Denken keine Kriterien mehr hervorzubringen vermag, da ersetzt die Dezision das Argument anhand von ästhetischen Kriterien.
Daß die praktische Vernunft nicht mehr zwischen Gut und Böse unterscheiden kann, gehört seit Horkheimers Kritik der instrumentalen Vernunft zu den anerkannten Grenzziehungen des Vermögens des vernünftigen Denkens. Dieser Leerraum wird jetzt in durch die Ideologie der Politischen Korrektheit ausgefüllt. Im Reich der Kunst könnte so eine völlige Beliebigkeit vorherrschen, wenn es nicht die Vorherrschafft des ästhetischen Diskurses mit seinen Entscheidungen gäbe. Allein durch die Definitonsautorität wird so bestimmt, was ein Kunstwerk ist und was nicht.
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