"Was er sagt,das ist unerträglch", so reagierten nicht nur die Schüler Jesu auf die Wahrheit Jesu Christi über das Sakrament des Altares (Joh, 6,60) auch der Jesuit Augustin Arndt fndet manches in Bibel über Gott Ausgesagte unerträglich, sodaß er es in seiner Übersetzung revidiert. ("Die Heilige Schrift Alten und Neuen Testamentes. Mit dem Urtexte der Vulgata, 2. Auflage,1903)
"Induratum est cor Pharaonis" (2.Mose, 7,13) und übersetzt wird: "Und das Herz Pharaos verhärtete sich". "Induratum" ist eine Passivform des Verbes und so zu übersetzen mit: Es ist verhärtet worden. Aus dem Kontext ergibt sich eindeutig, daß Gott das Subjekt des Verhärtens ist. Mose tritt vor den Pharao, bittet ihn, das jüdische Volk freizulassen aus Ägypten, wobei er sich durch das Wunder der Wandlung seines Stabes in eine Schlange legitimiert. Aber der Pharao sagt: Nein!
Warum? Weil Gott das Herz des Pharaos verhärtet hat, sodaß er Nein! sagt. Gott als das Subjekt des Verhärtens wird gestrichen und so die Verhärtung zu einem psychologisch erhellbaren Ereignis gemacht.
Der Pharao hörte nicht auf Mose und Aaron, "sicut praeceperat Dominus" (7,13b). (= "wie Gott es vorherbestimmt hat." Übersetzt wird das nun so: "wie es der Herr vorausgesagt hatte." Das Verb:voraussagen bedeutet hier, daß Gott ein Geschehen vorauswußte, das aber unabhängig von ihm sich ereignen werden wird. Vorausbestimmen besagt dagegen, daß etwas sich so ereignen werden wird, wie es Gott vordem angeordnet hat.
Völlig verblüfft sind wir nun, wenn wir im Vers 20 die Übersetzung dieses Verbes: "praeceperat" lesen: "Da thaten Moses únd Aaron, wie der Herr es geboten hatte." Bei dieser Übersetzung wird zwar das "prae" nicht mitübersetzt, aber es kommt klar zum Ausdruck, daß die Beiden sich gemäß der Anordnung, der Bestimmung Gottes verhalten haben. Hier wird nicht übersetzt mit: wie Gott es vorausgewußt hatte. Sachlich bezieht sich das auf Gottes Aussage: "Ego indurabo cor ejus" (2.Mose 4,21), die richtig übersetzt wird, dann aber im Kommentar revidiert wird: daß Gott die Verhärtung nur zugelassen habe.
In Vers 22 übersetzt dann der Jesuit das praeceperat wieder falsch mit: vorausgesagt. Nur ist das eindeutig keine adäquate Übersetzung des Lateinischen und widerspricht auch eindeutig der Aussage: Ich werde das Herz verhärten!
Die hier vorgenommene Zensur ist eindeutig. In das Gottesbild dieses Jesuiten paßt eben die Aussage, daß "Gott verhärtet" nicht und darum beseitigt er sie. (So wie dem Jesuiten Papst Franziskus die Bitte, Gott führe uns nicht in Versuchung! nicht paßt und er sie deshalb ändern möchte.)
Gott hat so zu sein, wie er uns gefällt, und ist er nicht so, dann ändern wir das eben, ist der Grundsatz dieser beiden Jesuiten!
Diese Zensur hat nun eine eindeutige Tendenz: Für das religiöse Denken ist Gott das Subjekt, das die Wirklichkeit bestimmt, für das moderne Denken ist das die Rolle des Menschen. Dieser kann zwar religiös motiviert agieren in der Geschichte, aber Gott ist nie ein in der Geschichte handelndes Subjekt: Er motiviert nur durch die Religion Gläubige zu bestimmten Handeln. Das menschliche Agieren wird somit auch eine Materie der Psychologie, gerade wenn es um die Causa einer Herzverhärtung geht. Es wird so enttheologisiert, weil der Mensch prinzipiell als eine autonome Handlungsinstanz vorgestellt wird, dessen Tuen und Lassen aus dem Inneren des Menschen zu seiner Relation seiner Außenwelt vollständig zu begreifen ist, weil Gott nie ins Innere des Menschen hineinwirkt: Gott bleibt dem Menschen äußerlich. Nur der Glaube an ihn im Inneren des Menschen motiviert ihn zu etwas.
Am Schluß kommt Gott nur noch als Moralinstanz zu stehen, als Imperativ. Aber er ist nicht mehr der Gott über der Geschichte, der in sie regierend eingreift. Den Anfang dazu macht die These: "Es ist häufiger Sprachgebrauch in der Bibel, daß von Gott gesagt wird, er thue etwas, was er nur zugelassen hat." (Kommentar zu 2.Mose 4,21: Ich werde das Herz des Pharaos verhärten.)Aus Gottes Regieren wird ein Zulassen,bis daß Gott nur noch ein Alles zulassender Zuschauergott wird, der so für das menschliche Leben irrelevant ist. Das ist die praktizierte Selbstnichtung der Religion und die begann nicht erst im und nach dem 2.Vaticanum. 1903 zensierte so schon ein Jesuit Gott!
Im Ganzen mein Buch : Uwe C. Lay, Der zensierte Gott
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