Strafe setzt voraus, daß der Täter für seine Tat, seine Taten verantwortlich ist und daß in Relation zur Größe der Untat er eine Strafe zu erleiden hat als Ausgleich zur Untat. Das Symbol der Waage ist so das der Gerechtigkeit: Der Schwere der Untat entspricht die Schwere der Strafe. Dem liegt eine tiefe metaphysische Wahrheit zu Grunde, die, daß ein soziales Gemeinwesen aus dem Gleichgewicht gerät, wenn in ihr die Untaten nicht durch sie korrelierende Strafen wieder ins Gleichgewicht gebracht wird. Und als Ausgleich für schwerste Untaten steht dem Staate der Vollzug der Todesstrafe zur Verfügung.
Die Würde der Staatsgewalt erkennt die christliche Religion in dem Faktum, daß Gott selbst durch Pontius Pilatus seinen Sohn zu Tode verurteilen ließ; Jesus hätte ja auch wie der erste Märtyrer einfach von aufgebrachten Juden gesteinigt werden können, um dann am 3.Tage auferweckt zu werden. Nein, um deutlich zu machen, daß derTod Jesu kein Willkürtod war sondern um der göttlichen Gerechtigkeit willen,ließ Gott Jesus durch den Staat töten. Er erlitt so die gerechte Strafe, stellvertretend für die Sünder. Gott nahm selbst die römische Schwertgewalt in seinen Dienst der Gerechtigkeit. Gottes Gerechtigkeit ist dabei die Strafgerechtigkeit. Es gibt also Sünden, die so groß sind, daß die Gerechtigkeit die Todesstrafe verlangt. Darum billigte ja auch der reuige Sünder am Kreuze seiner Todesstrafe und Jesus bewahrte ihn auch nicht vor der Vollstreckung des Todesurteiles, obgleich das ihm als Allmächtigen leicht möglich gewesen wäre.
Wie nun aber, wenn dieses Verständnis der Strafe sich auflöst, weil man humanitaristisch geworden ist. Der Täter ist dann nicht mehr verantwortlich für seine Tat, sondern man betrachtet ihn eher als einen defekten Menschen, der therapiert werden muß! Die Strafe ist dann keine Strafe mehr, sondern a) wird der Täter nur noch eingesperrt, damit so die Gesellschaft vor dem Defekten geschützt wird und b) der Täter in der Zeit der Einsperrung geheilt werden kann. Konsequent zu Ende gedacht müßte sich dann die Länge der Strafe nicht mehr nach der Schwere der Straftat richten sondern nach der zu erwartenden Zeit für eine erfolgreiche Therapie. So könnte ein Ehemann, der seine Ehefrau im Affekt tötete milde bestraft werden, während ein Berufskrimineller, der durch Einbrüche seinen Lebensunterhalt sich verdiente, eine längere Therapie (früher Strafe genannt) bräuchte.
Die Todesstrafe ist bei diesem Therapieverständnis eine Absurdität, auch eine lebenslange Inhaftierung, denn das Ziel ist ja die Resozialisierung des Täters, daß er wieder ein nützliches Glied der Gesellschaft wird. Dabei wird die Idee der Gerechtigkeit völlig aufgegeben. Genau genommen gibt es nämlich keinen schuldigen Täter noch eine Untat, die zu bestrafen ist, nur defekt Sozialisierte, die zu resozialiseren sind. Das ist der naive Humanitarismus, der nichts von Schuld und Strafe, aber auch nichts von Reue , Beichte und Vergebung mehr weiß!
Weil Gott nur noch als Liebender simuliert wird und Verbrecher nur noch defekt Sozialisierte sein sollen, kann es so keine Strafe und somit schon gar nicht die Todesstrafe geben. Das ist der rein humanitaristische, den nun Papst Franziskus zu der Lehre der Katholischen Kirche kürt im Widerspruch zur ganzen Lehre der Kirche.
Absurd ist dabei die Vernutzung des Begriffes der Menschenwürde durch den Papst. Die Würde des Menschen verlangt nämlich, daß er gerecht behandelt wird, daß er für sein Gutes Tuen belohnt und für sein Böses Tuen bestraft wird. Die Würde des Mörders besteht eben gerade darin, daß er für seine Untat den gerechten Lohn empfängt, die Todesstrafe.Wo der Mörder aber nur noch als Kranker und Zuresozialisierender behandelt wird, da wird er seiner Würde beraubt, indem er für strafunmündig erklärt wird!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen