Daß Kardinal Müllers Glaubensmanifest, weil so furchtbar rechtgläubig, Kritik provozierte auch und gerade unter deutschen Bischöfen wundert niemanden, daß Kardinal Kasper den Angriff auf dies Manifest eröffnete, auch nicht, las er da nicht zu unrecht eine Kritik seines Wunsches der Verramschung der Eucharistie zu "Kekse für Alle" heraus,um es auf dem heutigen Niveau der Ökumene zu formulieren. Also attackierte er, aber so dürftig, daß eine Replik sich erübrigt.
Auf Kath net unterzog man sich aber der Mühe, dieser Kritik eine Antwort zu geben. (kath net am 11.2. 20199) Da findet sich nun die bedenkendwerte Aussage:
"Es ist eine Binsenweisheit, dass wir Christen an denselben Gott
glauben, wie die Juden und wir darüber hinaus mit den Moslems den
Glauben an den einen Gott teilen. Welche Bedeutung das für die
Selbstversicherung im Glauben der Katholiken haben soll, erläutert
Kasper nicht. Das Argument des Weltfriedens ist recht nett, aber wenig
hilfreich."
1. Es sei eine Binsenweisheit, daß Christen, Juden und Muslime an den selben Gott glaubten. Peinlich ist nun aber, daß der Sohn Gottes das ganz anders sieht, denn er selbst sagt: Wer den Vater nicht ehrt wie mich, der ehrt auch den Vater nicht. Das beinhaltelt selbstverständlich auch die Aussage, daß wer ihn nicht als Sohn Gottes glaubt, auch den Vater nicht glaubt. Der christliche Glaube an den dreifaltigen Gott ist nicht so auszulegen, als gläubten wir Christen wie die monotheistischen Juden und Muslime an einen Gott und dann noch zudem an die zwei anderen Personen der göttlichen Trinität, aber dieser Zusatzglaube ändere nicht daran, daß wir wie die beiden anderen monothistischen Religionen an den einen -nichttrinitarischen- Gott glauben, nur daß wir eben noch einen Zusatzglauben fröhnen.
2. Das Argument des Weltfriedens sei recht nett. Aber damit verkennt diese Kritik das Konzept der nachkonziliaren Theologie. Sie frägt nämlich nicht mehr danach, wie Gott wirklich ist, sondern wie er zu denken ist, damit Gott förderlich für den Weltfrieden sei. Differenzen in der Gottesvorstellung gelten dann als tendenziell Konflikt fördernd, insbesondere dann, wenn eine bestimmte Auffassung von Gott als die allein wahre und zum Heile des Menschen notwendige beurteilt wird. Um dies Konfiktpotential zu entschärfen, soll nun ein bloßer Monotheismus als die Gemeinsamkeit der drei großen Weltreligionen behauptet werden, weil so nur Gott den Weltfrieden zuträglich gedacht ist. Dem soll nun die Wahrheit des christlichen Glaubens geopfert werden, daß Gott der dreieine ist. Kardinal Kasper will also die Selbstoffenbarung Gottes als dreieinigen ungeschehen machen,als wenn Jesus Christus eben nicht Gott so offenbart hätte oder als ob diese Offenbarung unwesentlich sei, so daß die Kirche zu einem simplen Monotheismus zurückkehren könnte.
Diese Rückkehr zum einfachen Monotheismus ist aber nun nicht etwa ein Ergebnis vertiefter Gotteserkenntnis, mitnichten,sondern nur die Fassung der christlichen Gotteserkenntnis, die dem Streben nach dem Weltfrieden zuträglich ist: Denn zuviel Wahrheit schadet dem Frieden der Welt.
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