Donnerstag, 22. März 2018

Ein deutscher Liturgiewissenschatler sieht Probleme in der Liturgie oder Luther ohne Ende

"Mundkommunion, Zelebrationsrichtung "ad orientem", lateinische Sprache: Mit seinen Forderungen zur Liturgie hat der Präfekt der Gottesdienstkongregation, Kardinal Robert Sarah, in jüngster Zeit immer wieder für Aufsehen gesorgt. Aber spricht der Kardinal hier wirklich die drängenden Themen hinsichtlich der Eucharistiefeier an? Der Würzburger Liturgiewissenschaftler Martin Stuflesser jedenfalls sieht andere "Baustellen". Katholisch de am 22.3.2018.
Selbstverständlich sieht in diesen von Kardinal Sarah aufgezeigten Problemfeldern der Liturgie Herr Stuflesser keine Probleme. Das ist ja auch alles vorkonziliar. Unser Liturgieprofessor möchte dagegen, daß sich die Kirche an dem 16. Jahrhundert orientiert, natürlich an Luther! So sieht er im Laienkelch das Hauptproblem, daß er nicht bei uns so selbstverständlich ist wie bei den Evangelischen!
Daß Hostien aus dem Tabernakel genommen werden, stört ihn auch, denn nach Luther geht das nicht.
Nach dem Gottesdienst hört nämlich nach Luthers Sonderlehre die Präsenz Jesu Christi in Brot und Wein auf, also müßten sie die Elemente aus dem Tabernakel nachkonsekriert werden. Damit also Lutheraner nicht an der katholischen Praxis der Eucharistiefeier Anstoß nehmen können, da sie ja wohl nun zumindest als Ehepartner von Katholiken nun zum Empfang in Deutschland zulaßbar sind, ist die zu ändern. 
Und was den Liturgiker noch ärgert: daß kein richitges Brot genommen wird. "Nicht umsonst hieß die ganze Feier in der frühen Kirche schlicht "Brotbrechen". Es geht darum, dass alle von dem einen gebrochenen Brot essen, das Christus ist, der sich wörtlich für uns am Kreuz zerbrechen ließ."  Ist es das Anliegen Kardinal Sarahs, die Eucharistie vor ihrer Profanisierung zu bewahren, so will dieser Liturgiewissenschafttler das Gegenteil erreichen: Im Zentrum soll die Erfahrung stehen, daß wir alle von einem Brote essen und so eine Gemeinschaft sind.  
Beim aufmerksamen Lesen kann man den Häretiker Luther hier als Stichwortgeber nicht überlesen, auch wenn der Liturgiker dann auch andere als Luthers Begründung anführt für seine Deformvorschläge. Aber hier schlägt das Herz dieses "katholischen" Liturgikers:
"Im vergangenen Jahr wurden 500 Jahre Reformation gefeiert. Und eine der zentralen Forderungen der Reformatoren war der sogenannte Laienkelch. Ihr berechtigtes Anliegen lautete, dass zur vollen Zeichenhaftigkeit nicht nur die Kommunion unter der Brotgestalt gehört, sondern auch unter der Gestalt des konsekrierten Weines. Wenn man etwas flapsig ist, könnte man sagen, dass wir da – zumindest in Deutschland – in 500 Jahren nicht weitergekommen sind. " 
Es ist wahrlich kein Wunder, daß bei so viel Lutherenthusiasmus die Einsichten des Kardinals Sarah auf keinen fruchtbaren Boden fallen, denn die seinigen sind katholisch, unser modernistischer Liturgiker favorisiert dagegen eine Lutheranisierung der Eucharistiefeier.

Es ist mehr als erstaunlich, wie viele "Reformer" die Gesundung der Katholischen Kirche in einer Protestantisierung und Lutheransirung der Kirche sehen, und das, obzwar der Niedergang des Protestantismus unübersehbar ist. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen