Den einen ist das Kreuz Christi ein Skandalon, den anderen Torheit, aber denen, die gerettet werden, höchste Weisheit. Was aber, wenn Christen nun das Kreuz Christi zu etwas Anstößigem und Inakzeptablen wird? Modernistische Christen taten sich zusammen, um in einer dreibändigen Ausgabe, betitelt mit: "Credo" die traditionelle Lehre der Kirche zu modernisieren. "Credo Glaube und Bekenntnis der Christen." Medienverbundprojekt zum Katholischen Ewachsenen Katechismus, Bd 1, 1987.Unter anderem wirkt da der Münchner Starhäretiker Albert Keller SJ mit. (Vgl dazu mein Buch: Der zensierte Gott).
Im 10. Kapitel wird dann: "Für uns gekreuzigt" der biblisch traditionellen Lehre vom Kreuz Christi der Garaus gemacht. Anselm von Canterbury, auch wenn er namentlich nicht erwähnt wird, fungiert dabei als der Erzschurke der Kreuzestheologie, die es nun zu bekämpfen gilt.
Warum sich mit modernistischen Häresien überhaupt beschäftigen, könnte nun angefragt werden. Ein plumper Vergleich mag uns da weiterbringen: Will unsere Fußballnationalmannschaft prüfen, sind wir wirklich eine gute Mannschaft, dann stellt sie sich einem schweren Gegner, wie gestern Abend: Spanien und im Spielkampfe mit ihr erweist sich erst die Qualität unserer Mannschaft. Werden die Glaubenswahrheiten der christlichen Religion hier von einem Verbund von Modernisten angegriffen, dann hat sich die Wahrheit der Lehre der Kirche darin zu beweisen, daß sie den Angriffen standhält, ja sie aus ihrer Wahrheit heraus widerlegt. Auch hier gilt, daß die Qualität der Lehre der Kirche sich erst im Kampfe mit den angreifenden Häresien zeigt. "Alles Große steht im Sturm", sagte schon Platon. Das könnte auch so gesagt werden: Erst im Kampfe wird das Große groß! Es ist kein Zufall, daß erst durch den Pseudokanon von Marcion die Kirche den wahren Kanon fand, daß die Katholische Kirche zur größten Klarheit ihrer Lehren erst durch die Häresien von Luther kam- sein theologisches Denken evozierte die Klarheit des Trienter Konziles!
Welche theologischen Aussagen bekämpft nun der Artikel: "Für uns gekreuzigt"? "Bedeutet das, Jesus habe leiden wollen? Gewiß nicht!" (S.122) Bedauerlicherweise heißt es zwar in der Einsetzung der Eucharistie durch Jesus: "Am Abend, an dem er ausgeliefert wurde und sich aus freiem Willen dem Leiden unterwarf", aber Jesus wollte nicht leiden. Nur, er wußte, daß seine Verkündigung der Liebe Gottes auch auf feindselige Abneigung stoßen würde, und die tötete ihn dann.Jesus wollte nichts anderes als die Bekehrung seines Volkes."Daß er gekreuzigt wurde, bedeutet also ein Scheitern seines Wirkens." (S.122) Jesus nahm also nur den Kreuzestod freiwillig in Kauf als die Konsequenz seiner Verkündigung. Einfach gesagt: Jesus wollte unbedingt den Liebesgott verkündigen und ließ sich davon auch nicht durch die Androhung seines Todes, verkündigt er so weiter, abhalten. Das ist wohl der zigste Aufguß liberalprotestantischer Kreuzestheologie des 19. Jahrhundertes- Albert Ritschl grüßt- jetzt als neueste Erkenntnis vermarktet.
Die traditionelle Lehre, "Christus mußte leiden, weil die Sünden, als Beleidigungen Gottes verstanden, nur durch Blut wieder gutgemacht werden konnten"(S.123) "ist falsch". (S.123).Selbstverständlich dürfe der Kreuzestod Jesu nicht so verstanden werden, "als ob er an unserer Stelle bestraft worden wäre von einem rachelüsternen Gott". (S.133)
Gott sagt zwar von sich: 5.Mose 5,35:Die Rache ist mein; ich will vergelten - aber das ist eben nur eine der vielen theologischen Falschaussagen der hl. Schrift. Unsere Modernisten wissen eben besser als die Bibel über Gott Bescheid. Nur, warum ist die traditionelle Lehre der Kirche und auch die Deutung des Kreuzes etwa durch den Hebräerbrief falsch?
Erwartet man hier nun gewichtige theologische Argumente gegen diese Lehre der Kirche, wird man enttäuscht. Es sei fraglich, ob die Sünde als Beleidigung Gottes zu verstehen sei. A. Keller (vgl mein Buch) gibt nicht hier sondern an anderer Stelle dazu eine Klärung.
Welche theologischen Aussagen bekämpft nun der Artikel: "Für uns gekreuzigt"? "Bedeutet das, Jesus habe leiden wollen? Gewiß nicht!" (S.122) Bedauerlicherweise heißt es zwar in der Einsetzung der Eucharistie durch Jesus: "Am Abend, an dem er ausgeliefert wurde und sich aus freiem Willen dem Leiden unterwarf", aber Jesus wollte nicht leiden. Nur, er wußte, daß seine Verkündigung der Liebe Gottes auch auf feindselige Abneigung stoßen würde, und die tötete ihn dann.Jesus wollte nichts anderes als die Bekehrung seines Volkes."Daß er gekreuzigt wurde, bedeutet also ein Scheitern seines Wirkens." (S.122) Jesus nahm also nur den Kreuzestod freiwillig in Kauf als die Konsequenz seiner Verkündigung. Einfach gesagt: Jesus wollte unbedingt den Liebesgott verkündigen und ließ sich davon auch nicht durch die Androhung seines Todes, verkündigt er so weiter, abhalten. Das ist wohl der zigste Aufguß liberalprotestantischer Kreuzestheologie des 19. Jahrhundertes- Albert Ritschl grüßt- jetzt als neueste Erkenntnis vermarktet.
Die traditionelle Lehre, "Christus mußte leiden, weil die Sünden, als Beleidigungen Gottes verstanden, nur durch Blut wieder gutgemacht werden konnten"(S.123) "ist falsch". (S.123).Selbstverständlich dürfe der Kreuzestod Jesu nicht so verstanden werden, "als ob er an unserer Stelle bestraft worden wäre von einem rachelüsternen Gott". (S.133)
Gott sagt zwar von sich: 5.Mose 5,35:Die Rache ist mein; ich will vergelten - aber das ist eben nur eine der vielen theologischen Falschaussagen der hl. Schrift. Unsere Modernisten wissen eben besser als die Bibel über Gott Bescheid. Nur, warum ist die traditionelle Lehre der Kirche und auch die Deutung des Kreuzes etwa durch den Hebräerbrief falsch?
Erwartet man hier nun gewichtige theologische Argumente gegen diese Lehre der Kirche, wird man enttäuscht. Es sei fraglich, ob die Sünde als Beleidigung Gottes zu verstehen sei. A. Keller (vgl mein Buch) gibt nicht hier sondern an anderer Stelle dazu eine Klärung.
Typisch hierfür ist die
Meinung des modernistischen Jesuiten Keller: „Außerdem schließt
bereits die Absolutheit Gottes es aus, er könne auf irgendeine Weise
durch die Welt betroffen oder beeinflusst werden.“11Keller,
A., SJ, Grundkurs des christlichen Glaubens. Alte Lehren neu
betrachtet, 2011, S. 301.
Einfacher gesagt: Gott ist so absolut, daß es ihm gleichgültig ist, ob wir sündigen oder auch nicht.Zudem sei die Kreuzigung keine "Wiedergutmachung". (S.123). Aber seit wann ist denn die Bestrafung eines Straftäters eine Wiedergutmachung? Was dann? "Die Liebe Jesu Christi bis in den Tod wird allen eigen, die sich durch ihr Leben zu ihm bekennen, und so ist die Sünde der Welt hinweggenommen." (S.134). Also Jesus hat das gelebt, was wir nicht leben, die Liebe. Und wenn wir uns zu ihm bekennen, dann...und nun wird es unklar, dann wird seine praktizierte Liebe, als wenn sie von uns praktiziert worden wäre, angesehen von Gott.Oder ist es simpler gemeint: Wenn wir uns in unserem Leben an dem Vorbild Jesu orientieren, dann leben auch wir die Liebe und so ist die Sünde weggenommen, denn sie ist ja nur ein Mangel an praktizierter Liebe.
Was hat nun das Kreuz Christi mit der praktizierten Liebe Jesu zu tuen? Jesus vollzöge in seinem Kreuzestod "seine Solidarität und Gemeinschaft mit den Menschen und ihrem Todeslos." (S.130)Er wolle sich nichts Menschliches ersparen und darum wollte er auch menschlich sterben. Hier geht bei unseren Modernisten nun alles drunter und drüber. DerTod gehört nicht zum Menschen, sondern er ist der Sünde Sold- er ist Gottes Strafgericht über den sündigen Menschen. Warum sollte nun Jesus, ohne jede Sünde aus Solidarität mit den Menschen ihren Sündertod sterben?
Veranschaulichen wir uns das Groteske dieser Vorstellung so: Zu einem hungernden Bettler setzt sich ein Reicher, der ihm erklärt: Aus Solidarität mit dem Armen habe er nun auf all seinen Reichtum verzichtet und geselle sich nun zum armen Bettler, um mit ihm hungernd zu betteln! "Das ist meine Solidarität mit Dir!" Wäre der Bettler darüber glücklich, daß nun der Einstreiche so solidarisch mit ihm ist? Was hätte der arme Bettler von dieser Christusgemeinschaft? Nichts- sie wäre ihm völlig nutzlos.
Der Versuch, irgendwie das Kreuz Christi mit der Liebe zu uns Menschen in eine Verbindung zu bringen, ist erkennbar, aber auch wenn der Text noch so sorgfältig gelesen wird, es findet sich keine klare Bestimmung, was denn nun das Kreuz Christi mit Jesu Liebe zu uns Menschen zu tuen haben soll. Denn genau genommen ist das Kreuz Christi für das Heil des Menschen völlig überflüssig. Jesus verkündet in Wort und Tat die Liebe Gottes- durch sie sind wir gerettet, möchte man hinzufügen, aber diese Aussage hat schon keinen Sinn mehr, weil es nichts gibt, woraus uns Gottes Liebe zu retten hätte. Gott liebt uns und darum sollen auch wir uns lieben und wenn wir uns anfangen zu lieben, dann ist das das Ende der Sünde. Und so heißt es ja gleich am Anfang, daß das Kreuz Christi nicht zu seiner Bestimmung als Erlöser der Welt gehört, es habe sich eben nur ereignet, weil einige böse Menschen seine Liebesverkündigung nicht akzeptieren wollten.
Wenn Anselm von Canterbury in seinem großen Werk: Warum Gott Mensch wurde? die Frage respondiert, warum Jesus Christus für uns am Kreuze starb, so endet diese modernistische Antwort mit der banalen Auskunft, daß eben einige böse Menschen Jesu Liebesgottverkündigung einfach nicht hören wollten! Und was tat Gott, als er seinen Sohn am Kreuze sterben sah? Gott wollte das Kreuz auch nicht- warum ereignete es sich dann, wenn Gott doch wie auch sein Sohn allmächtig ist? Keine Antwort!
Irgendwie soll das Kreuz dann auch was mit der Liebe zu tuen haben, aber es gelingt nicht recht, das anzudemonstrieren. Das hat seinen einfachen Grund darin, daß das Kreuz Christi in diesem modernistischen Deutungsrahmen keinen Platz hat. Konsequenter zu Ende gedacht hätten diese Modernisten auch Adolf von Harnack zustimmen können, daß Jesu Verkündigung von der Liebe Gottes zu uns Menschen das Evangelium ausmache, sodaß Jesus selbst gar nicht Bestandteil des Evangeliums ist- er ist ja nur der Praktikant der göttlichen Liebe.
Man sieht, daß so das Christentum seines Herzstückes beraubt wird und am Ende nur ein seichtes: Wir haben uns alle lieb zu haben, weil Jesus auch zu allen lieb war, übrigbleibt.
Und man beachte, wie schwach und dürftig die Einwände gegen die traditionelle Lehre vom Kreuz ausfallen. Und was für etwas Armseliges bekommen wir als Ersatz für die Kreuzeslehre der Kirche!
1. Zusatz
Optimisten könnten meinen, daß auch in der Theologie alte durch bessere Erklärungen/Deutungen ersetzt werden, daß das der Progreß in der Wissenschaft sei. Aber der hier skizzierte modernistische Ansatz erklärt viel weniger, ja ihm wird zum Unbegriffenen, was die Tradition schon begriffen hatte.
Warum ließ sich Jesus kreuzigen, obgleich er allmächtig war, wenn sein Kreuztod ohne eine Heilsbedeutung ist, denn für das Heil des Menschen reicht ja seine vorösterliche Verkündigung in Wort undTat aus, daß Gott die Alle-Menschen- Liebe ist. Warum rettete sein allmächtiger Vater seinen Sohn nicht vor dem Kreuzestod, wenn er allmächtig seinen einzigen Sohn liebend ist?
Von einem Mehr an Erkenntnis, von einer vertieften kann in keiner Weise die Rede sein!
1. Zusatz
Optimisten könnten meinen, daß auch in der Theologie alte durch bessere Erklärungen/Deutungen ersetzt werden, daß das der Progreß in der Wissenschaft sei. Aber der hier skizzierte modernistische Ansatz erklärt viel weniger, ja ihm wird zum Unbegriffenen, was die Tradition schon begriffen hatte.
Warum ließ sich Jesus kreuzigen, obgleich er allmächtig war, wenn sein Kreuztod ohne eine Heilsbedeutung ist, denn für das Heil des Menschen reicht ja seine vorösterliche Verkündigung in Wort undTat aus, daß Gott die Alle-Menschen- Liebe ist. Warum rettete sein allmächtiger Vater seinen Sohn nicht vor dem Kreuzestod, wenn er allmächtig seinen einzigen Sohn liebend ist?
Von einem Mehr an Erkenntnis, von einer vertieften kann in keiner Weise die Rede sein!
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