Menschen sind sich gleich, weil doch jedes Einzelexemplar Mensch ein Menschsein ist. Als Menschsein ist jeder Mensch gleich und als ein Mensch von jedem anderen ob seiner Individualität verschieden. Nur, wenn von allem Individuellen abstrahiert wird, entsteht für uns das allen Menschen gemeine Menschsein.
Wie nun aber, käme ein verheirateter Lehrer auf die Idee, zwischen seiner Ehefrau und den Kollegin an der Schule keinen Unterschied zu machen, er will ja nicht diskriminieren, und alle Frauen wie seine Ehefrau zu behandeln, also mit allen intim zu sein? Nein, das sei ferne. Hier darf nicht mit der Gleichheit argumentiert werden, sondern die Differenz zwischen dem Menschen, der seine Ehefrau ist und den anderen Frauen ist zu betonen: keine Gleichbehandlung!
Darf denn nun eine Mutter, statt nur noch Menschenkinder zu sehen, die ihrigen Kinder noch von den fremden unterscheiden,sodaß sie nur den ihrigen ihre Mutter ist? Oder widerspricht das der Gleichheit aller Menschenkinder? Ist ein Nationalstaat, auch Vater Staat genannt, wenn er seiner Bestimmung als Volksstaat gerecht wird, verpflichtet, zwischen zum Volke Dazugehörigen und Nichtdazugehörigen nicht zu unterscheiden, weil alles doch gleiche Menschen seien, sodaß er auch jedem Fremden, ist er bekindert ein Kindergeld auszuzahlen hat, wenn er das den Volkszugehörigen auszahlt? Wäre das nicht so, als wäre jede Mutter dazu verpflichtet, nicht nur ihren Kindern eine Mutter zu sein, sondern auch jedem fremden Kind, bloß weil alle Kinder Menschenkinder sind?
Alle Menschen sind gleich- aber gehört es nicht zum Menschsein konstitututiv, daß das Menschsein immer nur in einer individuierten Gestalt erscheint? Und dem Individuiertsein kann nur gerecht werden, wenn das so Verschiedene verschieden behandelt wird. Ungleiches gleich behandeln ist praktiziertes Unrecht. Zur Veranschaulichung: Was wäre von einem Boxkampf zu halten, in der ein Fliegengewicht gegen ein Schwergewichtsboxer anträte und es gesagt würde, daß dieser Kampf fair sei, weil für Beide die gleichen Boxregeln gelten?
Im praktischen Leben haben wir es nie mit gleichen Menschen zu tuen, sondern immer mit Individuationen des Menschseins, der Idee des Menschseins, und wir verhalten uns selbstverständlich verschieden zu verschiedenen Menschen. Lebensnotwendig ist es, zwischen Feind und Freund unterscheiden zu können- wie viele Menschen gingen und gehen zu Grunde, vertrauten sie falschen Freunden.
In welchem Vorstellungsraum soll denn nun die Gleichheit der Menschen gelten? In der Biologie ist der Unterschied von Mann und Frau wesentlich, in der Religion der von Gläubigen und Nichtgläubigen, von Erwählten und Nichterwählten, in der Staatslehre, der Politik im engeren Sinne ist konstitutiv die Unterscheidung von dem Staatsbürger und dem Nichtstaatsbürger, in der Ökonomie die von Arbeitgebern und Arbeitnehmern....
Ja, in welchem Raume gilt denn nun die Gleichheit? Bleibt nur der abstrakte Raum der Menschenrechte übrig? Aber gerade da wird doch heutzutage weltweit den ungeborenen Kindern das elementarste Menschenrecht abgesprochen, das des Lebens, indem ihre Müttern sie töten lassen dürfen: das Recht der Frau auf Abtreibung.
Wo sind Menschen gleich, außer in der Ideologie der Französichen Revolution, die dann universalisiert wurde? Aber wie sah denn die praktizierte Gleichheit der Menschen in dieser Revolution aus? Die Gegner der Revolutionsideologie wurden massenhaft geköpft durch die Guillotine. Sie bekam die Ehrenbezeichnung der großen Gleichmacherin. Entköpft, entindividualisiert durch den Tod schuf sie die Gleichheit, unter der anfänglich die Gegner der Revolution und am Ende die Revolutionäre selbst, etwa Robespierre ihr Ende fanden, als Gleichgemachte durch das Kopfabhauen.
Liegen wir ganz falsch in der Vermutung, daß nur im Raume der freien Marktwirtschaft im Prinzip die Gleichheit aller Menschen gilt, insofern jeder, gäbe es einen globalisierten freien Arbeitsmarkt, überall dann sich als Arbeitskraft zum Ankauf bewerben könnte? Aber auch diese Gleichheit zerfällt als bös abstrakte sofort auf dem konkreten Markt, ob es eine Nachfrage nach ihr in ihrer jeweils spezifischen Qualifikation gibt oder nicht gibt. Wo wir auch hinschauen, nirgends finden wir die Gleichheit der Menschen außer in der Idee des Menschseins, aber diese Idee realisiert sich immer nur in Individuationen des Menschseins, durch die Menschen zu bestimmten und damit ungleichen Menschen werden.
Der Mensch wäre nur gleich, wenn er auf die Idee des Menschseins reduzierbar wäre unter Absehung ihrer Realisierung im Realleben.
Liegen wir ganz falsch in der Vermutung, daß nur im Raume der freien Marktwirtschaft im Prinzip die Gleichheit aller Menschen gilt, insofern jeder, gäbe es einen globalisierten freien Arbeitsmarkt, überall dann sich als Arbeitskraft zum Ankauf bewerben könnte? Aber auch diese Gleichheit zerfällt als bös abstrakte sofort auf dem konkreten Markt, ob es eine Nachfrage nach ihr in ihrer jeweils spezifischen Qualifikation gibt oder nicht gibt. Wo wir auch hinschauen, nirgends finden wir die Gleichheit der Menschen außer in der Idee des Menschseins, aber diese Idee realisiert sich immer nur in Individuationen des Menschseins, durch die Menschen zu bestimmten und damit ungleichen Menschen werden.
Der Mensch wäre nur gleich, wenn er auf die Idee des Menschseins reduzierbar wäre unter Absehung ihrer Realisierung im Realleben.
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