Am Anfang stand die Heidenmission des Apostels Paulus, die wahrscheinlich auf jüdischer Missions-tätigkeiten aufbaute: Der 1.Thessalonicherbrief gewährt uns da einen Einblick: "wie ihr euch von den Götzen zu Gott bekehrt habt,um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn vom Himmel her zu erwarten, Jesus,den er von den Toten auferweckt hat und der uns dem kommenden Gericht Gottes entreißt." 1,9bf.
Die Predigt zur Umkehr von dem Götzendienst zu dem wahren und lebendigen Gott könnte das Zentrum einer jüdischen Missionspredigt unter Heiden gebildet haben. Typisch dafür ist die Betonung der toten Götzen, die Predigt verwies da auf die Götterbilder und Statuen, von Menschenhänden gemachten, die als solche tot waren im Vergleich zu dem einen Gott, der sich als wahrhaft Lebendiger in der Geschichte erwies und erweist. Typisch für diese Intention ist etwa die Erzählung, wie Daniel den Götterglauben der Priester Bels mit geradezu kriminalistischer Raffinesse widerlegt. (Daniel 14, 1-22).
Die Kernaussage: Der wahre Gott zürnt den Heiden, weil sie statt ihn, Götzen anbeten. Theologisch expliziert das der Apostelfürst dann in seinem Römerbrief von Kapitel 1-8. Die jüdische Predigt endete dann wohl mit der Aussage, glaubet an den wahren Gott, kehrt zu ihm um. Unkar ist nun, ob jeder Nichtjude um des Heiles willen nun sich als Zeichen seiner Bekehrung zu beschneiden hatte oder ob es für Heiden auch ohne eine Beschneidung das Heil geben könnte. Paulus kennt wohl nur das Konzept der Heilsnotwendigkeit der Beschneidung, die in der Galatergemeinde dann auch von Judenchristen vertreten worden ist. Er setzt an die Stelle der Beschneidung dann den Glauben an Jesus Christus, der die Gläubigen- und nur sie- vor dem Endgericht Gottes bewahrt.
Das inkludiert, daß die Umkehr von dem Götzenglauben zum wahren Glauben an den einen lebendigen Gott nicht ausreicht, es muß Jesus Christus uns dann noch vor dem ira ventura =zukünftigen Zorn (Gottes) ,so der Vulgatatext, retten. Das Gesündigthaben vor der Bekehrung wird nicht einfach von Gott vergessen, als wäre es nie geschehen. Wäre dem so, dann bräuchte es ja Jesu Christi Erlösungswerk gar nicht, wenn es ausreichte, den Götzendienst hinter sich lassend nun dem einzig wahren Gott zu dienen.
Wenn Jesus uns des göttlichen Endgerichtes entreißt, dann setzt das voraus, daß a) Gott der zu Recht Zürnende ist, daß aber b) Jesus Christus dann als der für uns Gekreuzigte uns aus diesem Gericht erlöst.
Was passierte dann? Jesus Christus avancierte selbst zu dem Richter des endzeitlichen Gerichtes: "Auch richtet der Vater niemand, sondern er hat das Gericht ganz dem Sohn übertragen". So bekennt das Apostolicum ja Jesus Christus als den, der wiederkommen wird zu richten die Lebenden und die Toten. Wenn nun der Sohn der uns Anklagende und Richtende ist, wer ist dann da unser Advokat, der für einspringt wie einst Mose für sein Volk, wenn Gottes Zorn es vertilgen wollte? (vgl dazu ausführlich: Uwe C. Lay, Der zensierte Gott). Die urkatholische Antwort lautet: Maria, die Gottesmutter
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Die Reformation sprang nun einfach zurück zur urchristlichen Konzeption, daß der göttliche Vater der endzeitliche Richter und Jesus Christus der uns aus diesem Gericht Rettende ist. (Es ist ein großes Verdienst Werner Elerts, genau diesen Kerngedanken Luthers wieder ins Zentrum gerückt zu haben.) Aber so konnte Luther dem Apostolicum kaum noch gerecht werden, wenn er die Differenz zwischen dem Zorn Gottes, unter dem alle stehen und die Errettung der Gläubigen durch den göttlichen Sohn als unseren Advokaten vor Gott betont, weil so der Sohn nicht mehr der Richter ist.
Die Katholische Kirche nahm genau dies gravierende Problem der lutherischen Theologie wahr und reagierte dann darauf mit der Betonung der Mutter Gottes als der Fürsprecherin für uns im göttlichen Endgericht. (So ist es spätestens seit dem legitim, sie als unsere Miterlöserin zu titulieren.
Die katholische wie auch die lutherische Konzeption geriet aber in eine grundlegende Krise, als die modernistische Theologie (die liberale des Protestantismus, der Modernismus in der Katholischen Kirche) Gott als den nur noch Liebenden konzipierte, sodaß der Mensch gar keinen Fürbitter vor Gott gebräuchten, weil er immer schon der uns liebend Begegnende sei.Den Dies irae schuf so die nachkonziliare Theologie ab und wenn Gott nur noch die Liebe ist, dann kann es auch kein göttliches Gericht mehr geben, für das wir auf einen Advokaten vor Gott, dem uns zürnenden angewiesen wären. Dieser Modernistengott macht eben Jesu Christi Kreuzopfer wie auch jede Fürbitte für uns überflüssig!
Die Katholische Kirche nahm genau dies gravierende Problem der lutherischen Theologie wahr und reagierte dann darauf mit der Betonung der Mutter Gottes als der Fürsprecherin für uns im göttlichen Endgericht. (So ist es spätestens seit dem legitim, sie als unsere Miterlöserin zu titulieren.
Die katholische wie auch die lutherische Konzeption geriet aber in eine grundlegende Krise, als die modernistische Theologie (die liberale des Protestantismus, der Modernismus in der Katholischen Kirche) Gott als den nur noch Liebenden konzipierte, sodaß der Mensch gar keinen Fürbitter vor Gott gebräuchten, weil er immer schon der uns liebend Begegnende sei.Den Dies irae schuf so die nachkonziliare Theologie ab und wenn Gott nur noch die Liebe ist, dann kann es auch kein göttliches Gericht mehr geben, für das wir auf einen Advokaten vor Gott, dem uns zürnenden angewiesen wären. Dieser Modernistengott macht eben Jesu Christi Kreuzopfer wie auch jede Fürbitte für uns überflüssig!
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