1000 mal gehört,nichts passiert und dann hat es nicht "Zoom" gemacht, könnte ein bekannter Schlager angesichts des neuen Gebotes Jesu Christi parodiert werden:
"Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.
"Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.
Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt. " (Joh 13,34f)
Einfach ist die Klagelitanei anstimmbar: Wenn doch wir Christen uns untereinander so liebten, wer würde dann nicht mit Begeisterung mit uns sein, Christ werden. Aber wo ist denn diese von unserem Herrn geforderte Liebe. Ach ja, und dann wird dies Liebesgebot noch entgrenzt, als spräche hier Jesus von der Nächstenliebe, die dann noch von unseren Gutmenschen zur Fernstenliebe und so zum Humanitarismus umgeformt wird. Das neue Gebot bezieht sich aber auf das innerkirchliche Verhalten. Somit darf nicht ungeprüft dies neue Gebot mit dem der Nächstenliebe gleichgesetzt werden, zumal dies Gebot im Johannesevangelium geschrieben steht und das lebt bekanntlich aus seinen Dualismen, etwa dem sehr auslegungsbedürftigen, daß, wer die Welt liebt, Gott nicht liebt. "Liebt nicht die Welt und was in der Welt ist! Wer die Welt liebt, hat die Liebe zum Vater nicht. Denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen und das Prahlen mit dem Besitz, stammt nicht vom Vater, sondern von der Welt." I.Johbrief,2,15f
Aber lenken wir jetzt unser Augenmerk auf etwas Elementares: Kann Liebe geboten werden? "Erfülle Deine Pflichten!" das ist eine stellbare Anforderung, zumal der Begriff der Pflicht impliziert, daß das als Pflicht Geforderte von dem so Angeforderten etwa Erfüllbares ist. Eine nicht erfüllbare Pflicht wäre so keine Pflicht. Aber kann eine Ehefrau von ihrem Mann, der ihr gestand, sie nicht mehr zu lieben, fordern: "Du hast mich als mein Mann zu lieben, also liebe mich!" Könnte hier die eheliche Liebe eine Pflicht, eine rechtens einforderbare sein?
Liebe ist ein Gefühl, ein starkes und leidenschaftliches- aber gerade als solches nicht einforderbar. Der unglücklich Liebende kann noch so sehr sich wünschen, ja begehren: "Liebe mich, weil ich Dich liebe", seine Liebe kann nicht erhört werden, wenn der so Geliebte keine Liebe für den Liebenden hat.
Am überzeugendsten bringt die Vorstellung vom Liebespfeil des Amor, der das Herz trifft und zur Liebe entbrennt, das Phänomen des Liebens zum Ausdruck: "Dich liebe ich!" Aber dieser Brandpfeil der Liebe ist nicht einforderbar: "Treffe mich, treffe den, den ich liebe."
Wie kann dann die Liebe etwas vom Gebot Jesu Einforderbares sein, eine moralische Pflicht oder Tugend? Die Auslegung dieses neuen Gebotes auf der Internetseite katholisch de am 19.5. 2019 zeigt, wie auch professionelle Ausleger hieran völlig scheitern. Das liest sich so:
"Jesu Lieben vermittelt dabei nicht den Eindruck von moralischem Hochleistungssport, von ihm geht eine frische, belebende Atmosphäre aus, eine selbstbewusste Leichtigkeit und natürliche Zuwendung – ansteckend." Einerseits soll also die Liebe eine "natürliche Zuwendung" sein und andererseits "ansteckend" wie sagen wir ein Schnupfen! Wenn die Liebe eine solche Zuwendung ist, ist sie dann als solche einforderbar? Und was macht der Mensch, der von dieser natürlichen Zuwendung nicht infiziert wird? Und wenn die Liebe durch eine Infektion übertragen wird, hieße dann das neue Gebot: "Lasse Dich infizieren"? Bei so einem plumpen Naturalismus geht daß hier von Jesus etwas ethisch gefordert wird, völlig unter. Das Natürliche ist als Natürliches nicht schon etwas Moralisches- erst wenn es moralisch gesollt ist, wird es zu etwas moralisch Qualifizierbarem.
Die Liebe als Gefühl kann so wohl nicht etwas Einforderbares sein. Gefühle können nicht herbeibefohlen werden. Aber es gibt doch die Aufforderung:"Fürchte Dich nicht!" Wird da Unmögliches eingefordert, weil der Mensch seinen Gefühlen nicht befehlen kann? Diese Aufforderung ist dann sinnvoll, wenn die Furcht durch etwas hervorgerufen wird, das nicht diese Furcht als angemessene Reaktion legitimiert. Eine angemessene Beurteilung des Furcht Evozierenden kann dann die Furcht überwinden. Wem aber ein Raubtier gegenübersteht, das einen fressen will, für den ist die Forderung:" Fürchte Dich nicht!" absurd.
Könnte dann Liebe, wenn es etwas Einforderbares ist, etwas anderes als ein Gefühl sein. Da Forderungen an den Willen des Menschen appellieren, den sie als frei voraussetzen auffordern, das Gesollte zu wollen, zur Maxime des Handelns zu erwählen, müßte die Liebe eine bestimmte Willensausrichtung sein: So habe ich zu wollen! Thomas von Aquin könnte uns so weiterhelfen:
"Lieben heißt jemandem Gutes tun wollen." Jemandem Gutes zu tuen wollen, das ist fürwahr eine mögliche gesetzliche Forderung. Christen zeichnen sich also dadurch aus, daß sie sich untereinander Gutes tuen sollen. Wo immer etwas gesollt wird, ermöglicht dies daß das Gesollte nicht praktiziert wird, aber das negiert nicht den Aufrufcharakter des Gesollten. Ja, wäre es dem Christen unmöglich, nicht Gutes tuen zu wollen den Mitchristen, gäbe dies neue Gesetz überhaupt keinen Sinn. Erst die Möglichkeit, Mitchristen nicht Gutes tuen zu wollen, ermöglicht so dies neue Gesetz, das unseren Willen auffordert, den Mitchristen Guten tuen zu wollen. Für die Erfüllung des Gesetzes ist aber nun unbedingt die Erkenntnis des Guten notwendig, denn wenn ich nicht erkenne, was das Gute ist für einen bestimmten Menschen ist, dann kann ich das Gute nicht tuen. Aber die Erkenntnis des Guten reicht nicht aus, daß es dann auch getan wird, denn der Wille muß auch das als gut Erkannte wollen. Das wirkt nun die Liebe als dieser so bestimmte Wille.
Wenn nun aber geklagt wird, daß in der Kirche davon so wenig spürbar ist, könnte der Hauptgrund dieser Klage nicht der sein, daß nach dem Gefühl der Liebe Ausschau gehalten wird und dies starke und so leidenschaftliche Gefühl wirklich nicht in der Kirche ist. Dieses Gefühl hat wohl nur einen Ort im Leben, den der Liebe zwischen Mann und Frau.
Abgeschwächte Gestalten dieser Liebe sind dann etwa die Liebe zu Kulturgütern (der Kunst) zu bestimmten Tätigkeiten als Vorliebe für etwas. Die Liebe zum eigenen Kind, die mütterliche isb. scheint mir ein Sondergut zu sein, das nicht einfach als ein Derivat der geschlechtlichen Liebe begriffen werden kann.
Einfach ist die Klagelitanei anstimmbar: Wenn doch wir Christen uns untereinander so liebten, wer würde dann nicht mit Begeisterung mit uns sein, Christ werden. Aber wo ist denn diese von unserem Herrn geforderte Liebe. Ach ja, und dann wird dies Liebesgebot noch entgrenzt, als spräche hier Jesus von der Nächstenliebe, die dann noch von unseren Gutmenschen zur Fernstenliebe und so zum Humanitarismus umgeformt wird. Das neue Gebot bezieht sich aber auf das innerkirchliche Verhalten. Somit darf nicht ungeprüft dies neue Gebot mit dem der Nächstenliebe gleichgesetzt werden, zumal dies Gebot im Johannesevangelium geschrieben steht und das lebt bekanntlich aus seinen Dualismen, etwa dem sehr auslegungsbedürftigen, daß, wer die Welt liebt, Gott nicht liebt. "Liebt nicht die Welt und was in der Welt ist! Wer die Welt liebt, hat die Liebe zum Vater nicht. Denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen und das Prahlen mit dem Besitz, stammt nicht vom Vater, sondern von der Welt." I.Johbrief,2,15f
Aber lenken wir jetzt unser Augenmerk auf etwas Elementares: Kann Liebe geboten werden? "Erfülle Deine Pflichten!" das ist eine stellbare Anforderung, zumal der Begriff der Pflicht impliziert, daß das als Pflicht Geforderte von dem so Angeforderten etwa Erfüllbares ist. Eine nicht erfüllbare Pflicht wäre so keine Pflicht. Aber kann eine Ehefrau von ihrem Mann, der ihr gestand, sie nicht mehr zu lieben, fordern: "Du hast mich als mein Mann zu lieben, also liebe mich!" Könnte hier die eheliche Liebe eine Pflicht, eine rechtens einforderbare sein?
Liebe ist ein Gefühl, ein starkes und leidenschaftliches- aber gerade als solches nicht einforderbar. Der unglücklich Liebende kann noch so sehr sich wünschen, ja begehren: "Liebe mich, weil ich Dich liebe", seine Liebe kann nicht erhört werden, wenn der so Geliebte keine Liebe für den Liebenden hat.
Am überzeugendsten bringt die Vorstellung vom Liebespfeil des Amor, der das Herz trifft und zur Liebe entbrennt, das Phänomen des Liebens zum Ausdruck: "Dich liebe ich!" Aber dieser Brandpfeil der Liebe ist nicht einforderbar: "Treffe mich, treffe den, den ich liebe."
Wie kann dann die Liebe etwas vom Gebot Jesu Einforderbares sein, eine moralische Pflicht oder Tugend? Die Auslegung dieses neuen Gebotes auf der Internetseite katholisch de am 19.5. 2019 zeigt, wie auch professionelle Ausleger hieran völlig scheitern. Das liest sich so:
"Jesu Lieben vermittelt dabei nicht den Eindruck von moralischem Hochleistungssport, von ihm geht eine frische, belebende Atmosphäre aus, eine selbstbewusste Leichtigkeit und natürliche Zuwendung – ansteckend." Einerseits soll also die Liebe eine "natürliche Zuwendung" sein und andererseits "ansteckend" wie sagen wir ein Schnupfen! Wenn die Liebe eine solche Zuwendung ist, ist sie dann als solche einforderbar? Und was macht der Mensch, der von dieser natürlichen Zuwendung nicht infiziert wird? Und wenn die Liebe durch eine Infektion übertragen wird, hieße dann das neue Gebot: "Lasse Dich infizieren"? Bei so einem plumpen Naturalismus geht daß hier von Jesus etwas ethisch gefordert wird, völlig unter. Das Natürliche ist als Natürliches nicht schon etwas Moralisches- erst wenn es moralisch gesollt ist, wird es zu etwas moralisch Qualifizierbarem.
Die Liebe als Gefühl kann so wohl nicht etwas Einforderbares sein. Gefühle können nicht herbeibefohlen werden. Aber es gibt doch die Aufforderung:"Fürchte Dich nicht!" Wird da Unmögliches eingefordert, weil der Mensch seinen Gefühlen nicht befehlen kann? Diese Aufforderung ist dann sinnvoll, wenn die Furcht durch etwas hervorgerufen wird, das nicht diese Furcht als angemessene Reaktion legitimiert. Eine angemessene Beurteilung des Furcht Evozierenden kann dann die Furcht überwinden. Wem aber ein Raubtier gegenübersteht, das einen fressen will, für den ist die Forderung:" Fürchte Dich nicht!" absurd.
Könnte dann Liebe, wenn es etwas Einforderbares ist, etwas anderes als ein Gefühl sein. Da Forderungen an den Willen des Menschen appellieren, den sie als frei voraussetzen auffordern, das Gesollte zu wollen, zur Maxime des Handelns zu erwählen, müßte die Liebe eine bestimmte Willensausrichtung sein: So habe ich zu wollen! Thomas von Aquin könnte uns so weiterhelfen:
"Lieben heißt jemandem Gutes tun wollen." Jemandem Gutes zu tuen wollen, das ist fürwahr eine mögliche gesetzliche Forderung. Christen zeichnen sich also dadurch aus, daß sie sich untereinander Gutes tuen sollen. Wo immer etwas gesollt wird, ermöglicht dies daß das Gesollte nicht praktiziert wird, aber das negiert nicht den Aufrufcharakter des Gesollten. Ja, wäre es dem Christen unmöglich, nicht Gutes tuen zu wollen den Mitchristen, gäbe dies neue Gesetz überhaupt keinen Sinn. Erst die Möglichkeit, Mitchristen nicht Gutes tuen zu wollen, ermöglicht so dies neue Gesetz, das unseren Willen auffordert, den Mitchristen Guten tuen zu wollen. Für die Erfüllung des Gesetzes ist aber nun unbedingt die Erkenntnis des Guten notwendig, denn wenn ich nicht erkenne, was das Gute ist für einen bestimmten Menschen ist, dann kann ich das Gute nicht tuen. Aber die Erkenntnis des Guten reicht nicht aus, daß es dann auch getan wird, denn der Wille muß auch das als gut Erkannte wollen. Das wirkt nun die Liebe als dieser so bestimmte Wille.
Wenn nun aber geklagt wird, daß in der Kirche davon so wenig spürbar ist, könnte der Hauptgrund dieser Klage nicht der sein, daß nach dem Gefühl der Liebe Ausschau gehalten wird und dies starke und so leidenschaftliche Gefühl wirklich nicht in der Kirche ist. Dieses Gefühl hat wohl nur einen Ort im Leben, den der Liebe zwischen Mann und Frau.
Abgeschwächte Gestalten dieser Liebe sind dann etwa die Liebe zu Kulturgütern (der Kunst) zu bestimmten Tätigkeiten als Vorliebe für etwas. Die Liebe zum eigenen Kind, die mütterliche isb. scheint mir ein Sondergut zu sein, das nicht einfach als ein Derivat der geschlechtlichen Liebe begriffen werden kann.
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