Dienstag, 21. Mai 2019

Kampf dem Kreuz Christi

Daß das Kreuz Christi den Juden ein Ärgernis, den Heiden Torheit ist, 1Kor, 1,23, ist nur zu verständlich, daß aber nun auch katholische Theologen dagegen Amok laufen, ist doch etwas Irritierendes.Denn für die Gläubigen ist es doch Gottes Weisheit. (1.Kor 1,23). Aber so verkennt eben ein zeitgeistgenössische Theologe die Weisheit Gottes:
"Gott darf dem >Leiden seines Sohnes oder seines Volkes < nicht nur nicht `>gleichgültig< zusehen, um Gott für den Menschen bleiben zu können. Er darf vor allem keinen Zweck mit dem Leiden auch nur eines Menschen verbinden und damit auch nicht mit dem Leiden Jesu.Ich wage es kaum zu sagen: Wenn überhaupt, dann darf Gott das Leiden in Kauf nehmen.Gott wollte den Tod Jesu nicht, schärfer: er darf ihn nicht gewollt haben, und auch Jesus wird ihn nur bedingt in Kauf genommen haben." Striet, Christliche Theologie im Angesicht des Judeseins Jesu, in:Homolka, Striet, Christologie auf dem Prüfstand, 2019,S.129
1. Wenn Gott etwas zuläßt, in Kauf nimmt, dann nur, weil Gott um eines Zweckes willen, der wichtiger ist als das Zugelassene, das er eigentlich nicht will, er es zuläßt. Verbände Gott nicht einen Zweck, und zwar einen guten,damit ließe er nie ein Leiden zu. Ein Inkaufnehmen von etwas, das Gott eigentlich nicht will, daß Menschen leiden müssen, ist so bei Gott undenkbar. Die klassische Theologie gab darauf auch immer diese Antwort: Um der göttlichen Gerechtigkeit willen straft er, und das sind die Strafleiden.Hier ist zu urteilen, daß das, was Gott eigentlich nicht will, er doch wirkt, weil seine Gerechtigkeit ein Strafen verlangt. Und so bezeugt es auch die hl.Schrift.
2.Was berechtigt denn nun diesen Theologen, Gott Vorschriften zu machen, wie er zu  sein hat und was er zulassen hat? Dieser Theologe meint also, daß er Gott diktieren dürfe, wie er zu sein habe und wie er zu wirken habe, damit er ihn als seinen Gott akzeptieren kann. So kann ich wohl bei meiner Wohnungssuche vorgehen, daß ich Mindestanforderungen stelle für eine Wohnung, damit ich sie miete, aber Gott ist kein Konsumobjekt, das meinen Wünschen zu genügen habe, damit ich erwerbe. Die Beziehung Gottes zum Menschen ist eine rein asymmetrische, in der allein der Herr bestimmt und der Mensch nur: Ja sagen darf. Aber es ist auch eine kommunikative, in der der Mensch durch Opfer und Gebete Gott bitten darf: Erbarme Dich! Wie oft wollte Gott sein jüdisches Volk schon vertilgen in seinem Zorn, aber die Fürbitte Moses bewahrte dann sein Volk vor der Vernichtung durch Gott selbst. Dies sei an 2:Mose 32 verdeutlicht: Fott spricht:
"Ich habe dies Volk durchschaut: Ein störrisches Volk ist es. Jetzt laß mich, damit mein Zorn gegen sie entbrennt und sie verzehrt." (32,9f) Wie Mose dann das Volk Gottes vor diesem Zornesgericht Gottes rettet, erweist dann, wie sehr der Gesündigthabende der Fürsprache der Heiligen und isb. der Mutter Gottes bedarf. Hat hier Gott nicht eindeutig das angedrohte Leiden seines Volkes mit einem Zweck verbunden: der Strafe für das Sündigen! Wie dürfte nun ein Theologe Gott die Vorschrift machen, daß er nicht mehr die Sünde bestrafen dürfe? Was legitimiert ihn zum Vorschriftenmacher? Und mit welchem Recht darf er Gott widersprechen, daß er sich offenbart als der Gott, der die Guten belohnt und die Bösen bestraft? Noch im Gottesdienstgesangbuch des Jahres 1950 des Erzbistumes München und Freising wird als eine der Grundwahrheiten der christlichen Religion bekannt: "Gott belohnt das Gute und bestraft das Böse. Ewige Seligkeit oder ewige Verdammnis wird das endgültige Geschick der unsterblichen Seelen sein." (S.15)

3. Gott darf den Tod Jesu nicht gewollt haben. Warum steht dann im 4.Mose,25,4: Gott "sprach zu Moses. Nimm alle Häupter des Volkes, und hänge sie im Angesichte der Sonne an Kreuze, damit mein Grimm sich von Israel abwende"? Gott will hier den Tod der Anführer des Volkes, sie sollen gekreuzigt werden, damit Gott dann seinen Zorn von seinem Volke abwendet. Der Zusammenhang zum Kreuz Christi ist offenkundig. 

Das Problem dieser modernistischen Gotteslehre ist einfach, daß sie sich weigert, Gott so anzuerkennen, wie er sich uns offenbart hat und wie er so auch von der Kirche gelehrt wurde und noch wird, wo sie an dem wahren Gott festhält, daß aber viele in der Kirche den Gott des Mose und des Jesus Christus ersetzen möchten durch einen erphantasierten Gott, den Gott eines ethischen Monotheismus von dem sie hoffen, daß es ihn statt des Gottes der Bibel und der Kirche geben möge.   
        

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