Dienstag, 8. August 2023

Wird die Bibel, einst Wort Gottes genannt, verfälscht? Trau keiner Übersetzung?

Wird die Bibel, einst Wort Gottes genannt, verfälscht? Trau keiner Übersetzung? So pauschal formuliert, stimmt das gewiß nicht, aber wenn man eben zumindest über Lateinkenntnisse verfügt und so den Vulgatatext, den für uns Katholiken verbindlichen konsultieren kann, ist man doch besser dran, als wenn man auf die üblichen Übersetzungen angewiesen ist. Ein extremes Anschauungsbeispiel einer verfälschten Bibelübersetzung wird in: J.Rothkranz, Die kommende >Diktatur der Humamität< Band 3, 2001, S.165-167 dokumentiert. Die Vulgata (Text: A.Arndt, 1903, erster Band) liest: „Die Bevölkerung derselben führte er ((König David)) gleichfalls herbei,und ließ sie zersägen,mit Eisen beschlagene Wagen über sie herfahren,sie mit Messern zerhacken, und sie durch Ziegelöfen ziehen. So that er mit allen Städten Ammons;und David und das ganze Heer kehrten nach Jerusalem zurück.“ Dies ist wirklich kein Auszug aus einem Stephen King Horrorroman, sondern so steht es in der Vulgata 2.Samuel, 12,31 geschrieben. „Wehe den Besiegten!“, diese bittere Wahrheit wird uns hier auf das Entsetzlichtes vor Augen geführt. Aber was lesen wir nun in der Einheitsübersetzung? „Auch ihre Einwohner führte er fort und stellte sie an die Steinsägen,an die eisernen Spitzhacken und an die eisernen Äxte und ließ sie in den Ziegeleien arbeiten.“ König David massakrierte also die Kriegsgefangenen nicht, sondern ließ sie zwangsarbeiten! Diese Übersetzung ginge auf den Pater Eugen Henne zurück. Er kommentiert diese seine Übersetzung nun selbst so: „Die Übersetzung der Stelle in der obigen Form ist unsicher und würde im Vergleich zu den damaligen Kriegsbräuchen und Davids andersweitigen Vorgehen (vgl 8,1f) eine verhältnismäßig große Milde bezeugen. Nach manchen Auslegern und nach der Übersetzung der Vulgata hätte David die Bevölkerung zersägen und eisenbeschlagenen Wagen (eiserne Dreschschlitten) über sie hinwegfahrenm sie zerschneiden und in Ziegelöfen werfen lassen.“ (S.166) Diese von ihrem Erfinder selbst als zweifelhaft qualifizierte ist nun zur Standartübersetzung geworden, ohne einen Verweis auf ihrer bezweifelbare Qualität. Es bedarf keinerlei Theologiekenntnisse,um zu erkennen, warum die ursprüngliche Übersetzung aus unseren Bibeln verschwunden ist. Millionen lesen zwar Horrorromane aber das ist einfach unzumutbar für die heutigen Bibelleser. Heute muß eben kundenfreundlich „übersetzt“ werden! Was ist schon Wahrheit, die Kirche versteht sich eben als Dienstleistungsunternehmen im Sektor des Religiösen. Da kann sie ihren Kunden nichts ihnen Mißfallendes anbieten.

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