Dienstag, 29. August 2023

Papst Franziskus fällt in Ungnade – er vergaß die Feindschaft gegen...

Papst Franziskus fällt in Ungnade – er vergaß die Feindschaft gegen... Wie konnte Papst Franziskus nur vergessen, daß Rußland der Hort des Bösen ist, der mit allen Mitteln des Wirtschaftskrieges und militärisch zu bekämpfen ist. Stattdessen sprach der Papst zu jungen Russen: „“Vergesst niemals das Erbe. Sie sind die Erben des großen Russlands: des großen Russlands der Heiligen, der Herrscher, des großen Russlands von Peter I., Katharina II., diesem Reich – groß, aufgeklärt, [einem Land] mit großer Kultur und großer Menschlichkeit. Geben Sie dieses Erbe niemals auf, Sie sind die Erben der großen Mutter Russland, machen Sie weiter damit. Und danke – danke für Ihre Art zu sein, für Ihre Art, Russen zu sein.“ Das sagte Papst Franziskus vor einigen Tagen auf italienisch in freier Rede am Schluss seiner Video-Telefonkonferenz mit russischen katholischen Jugendlichen. (zitiert nach Kath net vom 29.8.2023:Papstworte an russische Jugendliche ziehen internationale Kritik nach sich“. Wer kritisiert nun den Papst? Hauptsächlich: Ukrainische Stimmen werden zitiert. Daß die den Papst kritisieren für diese Äußerung, verwundert nun nicht, befindet sich doch die Ukraine mit Rußland im Kriege, sodaß dort niemand irgendetwas Positives über Rußland hören will. Schließlich gehört es zur Kriegsrhetorik, den politischen Feind als moralisch verwerflichen zu verteufeln. Was hat nun aber Papst Franziskus so Verwerfliches hier gesagt? Er sagte zu jungen Russen, daß das russische Volk ein großes Kulturvolk sei, daß es ein von der christlichen Religion tief geprägtes Land sei und daß sie, die Jugend nun in der Tradition und Pflicht stehen, diese russische Tradition fortzusetzen. Ja, ganz gegen die Ideologie der propagierten Eineweltuniformität sieht der Papst hier gar in dem dem russischen Volke eigenen Volkscharakter und seiner Kultur etwas sehr Bewahrenswertes. Sie sollen das bleiben, was sie sind. Dies Votum ist nun mehr als erstaunlich, sollen doch alle nationale Eigentümlichkeiten überwunden werden in dem Großprojekt der Einewelt.der neuen Weltordnung. Damit stärkt der Papst nicht nur die Kräfte Rußlands, die nicht an die Normativität der westlichen Kultur glauben, daß die ganze Welt zu verwestlichen sei, sondern alle Kräfte, die für ihre Völker eigene ihnen gemäße Wege als erstrebenswert ansehen. Darin artikuliert sich der aktuelle Grundkonflikt: Ob es eine für die ganze Welt verbindliche Ordnung gibt, die weltweit zu realisieren sei, oder ob eine Vielheit von Kulturen geben soll, weil das gerade der Reichtum der Menschheit im Ganzen wäre, wenn jedes Volk seine besondere Art bewahrt und weiterentwickelt. Papst Franziskus plädiert hier ganz im Geiste des Ethnopluralismus für ein Eigenrecht der nationalen Kulturen. Die russische Kultur ist dafür sicher ein besonders gediegenes Anschauungsbeispiel; der Papst fand hier wirklich schöne und gute Worte, um den jungen Russen, seiner Zuhörerschaft die Größe ihrer eigenen Kultur vor Augen zu führen. Daß daran Anstoß genommen wird, zeigt nur mal wieder, wie die Kriegspropaganda auch und gerade in unserer Medienzeit einen vorurteilsfreien Blick jetzt auf die russische Kultur verumöglicht: Man sieht nur noch den Russen als Feind. In der TAZ, einst die Zeitung der Friedensbewegung stand vor kurzem zu lesen: Dieser Ukrainekrieg ist längst unser Krieg! Wir führen Krieg gegen Rußland, jubelte diese Zeitung nun. In solchen Zeiten darf Rußland eben nur noch als das Reich des Bösen wahrgenommen werden. Ein ukrainischer Politiker forderte gar, daß wir Deutschen Dostojewski nicht mehr lesen dürften, weil er ein russischer Schriftsteller sei. Papst Franziskus ist gewiß kein „Mozart der Theologie, aber kirchenpolitisch überrascht er immer wieder positiv, indem er die Lage der Christen in China durch eine kluge Diplomtie verbessert und jetzt auch den Kontakt zur Russisch Orthodoxen Kirche nicht völlig abbrechen läßt. Rußland hat kulturell, aber gerade auch religiös der Welt viel Gutes zu bieten, von dem wir alle profitieren könnten, ließen wir uns nicht völlig von der westlichen Kriegspropaganda vereinnahmen. Man denke nur an den deutsch-russischen Dialog, den Thomas Mann in den "Betrachtungen eines Unpolitischen" so geistvoll führt. 1.Zusatz: "Debatte um Dostojewski: Ist er ein Prophet Putins, den wir nicht mehr lesen dürfen? Der ukrainische Ex-Botschafter in Deutschland behauptet, die russischen Klassiker seien Inspirationsquellen der heutigen Kriegstreiber." Tagblatt 4.7.2023 2-Zusatz Warum kritisiert die ukrainische Regierung den Papst so heftig? Kath de enthüllt dies in dem Artikel "Lob aus Moskau" am 30.8.Der Papst sucht nach einer diplomatischen Lösung für diesen Konflikt, die lehnt diese Regierung ab: "Bei allem Respekt für Seine Heiligkeit, wir brauchen keine Vermittler. Wir brauchen einen gerechten Frieden. Wir laden den Papst ebenso wie alle anderen Führer ein, für einen gerechten Frieden einzutreten, aber vorher müssen wir alles Übrige erledigen", so Selenskyj im Mai. Mit Blick auf einen möglichen Verhandlungsfrieden sagte er: "Mit Putin kann man nicht verhandeln, kein Staat der Welt kann das machen." (fxn)"Vorher müssen wir das Übrige erledigen" heißt also: Wir wollen den Krieg gewinnen. Wir verhandeln nicht. Der Rückzieher:

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