Montag, 7. August 2023

„Die Tagespost“: Der Mensch: ein Sklave Gottes! Ernst gemeint!

„Die Tagespost“: Der Mensch: ein Sklave Gottes! Ernst gemeint! Daß der Mensch ein Sklave Gottes sei, das ist nun keine Behauptung eines Atheisten, der so jeden Glauben an einen Gott diffamieren will, sondern das Argument, mit dem die „Tagespost“ gegen den Freitod und die Erlaubbarkeit einer Beihile zu einem Freitod polemisieren will. In dem Artikel : „Assistierte Selbsttötung – verzweifelte Freiheit?“ (4.8.2023) wird aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zitiert: „Die Entscheidung des Einzelnen, seinem Leben entsprechend seinem Verständnis von Lebensqualität und Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz ein Ende zu setzen, ist im Ausgangspunkt als Akt autonomer Selbstbestimmung von Staat und Gesellschaft zu respektieren.“ Das bedeutet dann für die Frage der gesetzlichen Erlaubbarkeit einer Beihilfe zum Freitod: „Die damit angesagte Freiheit zum Suizid umfasse dann auch die Freiheit, hierfür Hilfe in Anspruch zu nehmen.“ Klar erfaßt dieser Kommentar nun das Argument für das Recht auf eine Zuhilfenahme für einen Freitod, daß der Mensch als freier das Recht über sein Leben selbst bestimmen zu dürfen verfügt und daß ihm dieses Naturrecht nicht durch staatliche Gesetze genommen werden darf. Es existieren so also Freiheitsrechte, die dem Menschen ob seiner Natur, der frei zu sein, zukommen. Gegen dies Argument führtt nun dieser Artikel das schärfst mögliche Gegenargument auf: daß der Mensch nicht frei ist und nicht sein darf. Der Kirchenlehrer Thomas von Aquin wird zu diesem Zweck so zitiert: „Wer sich daher selbst das Leben nimmt, sündigt gegen Gott; wie der, der einen fremden Sklaven tötet, gegen den Herrn sündigt, dem der Sklave gehört; und wie der sündigt, der sich eine Entscheidung anmaßt über eine Sache, die ihm nicht übertragen ist.“ Der Mensch nimmt rechtlich gedacht den Status eines Sklaven ein, der eben sich selbst nicht gehört sondern seinem Herrn, der so auch allein das Bestimmungsrecht über den Menschen besitzt! Als Unfreier besitzt er so keine Rechte, der Mensch muß nun aber von sich und von allen anderen Menschen wie ein Besitzgegenstand Gottes behandelt werden. Das ist nun wirklich in dieser Radicalität ein mehr als außergewöhnlicher Angriff auf die Würde des Menschen, daß er nur ein Sklave Gottes ist. Für den politischen Diskurs ergäbe das, daß die bestmögliche Staatsform die der Diktatur ist, weil sie am besten der Natur des Menschen, seiner Skavennatur entspricht, daß ihm jedes Recht auf die Selbstbestimmung abzusprechen ist. Damit muß man aber auch jede Rede von der Freiheit des Menschen als theologisch illegitim reprobieren. In jeder Handlung bestimmt ein Mensch ja auch über sich, daß er diesen oder jenen Beruf ergreift, daß er heiratet oder auch nicht. Einem Unfreien stehen solche Selbstbestimmungsakte natürlich nicht zu: Ein Sklave darf eben nur heiraten, wenn ihm das sein Besitzer, sein Herr erlaubt und seinen Beruf darf er auch nicht frei wählen, denn dann wäre er kein Sklave. Aber ohne eine solche alle Freiheitsrechte des Menschen verneinende Position wird man das Recht auf einen Freitod und eine Beihilfe für ihn nicht bestreiten können. Das Grundgesetz und den demokratischen Staat muß dann aber als Kollateralschaden auch noch liquidiert werden, damit auch die politische Ordnung dem Sklavensein des Menschen korreliert.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen