Donnerstag, 17. August 2023
Unser Untergang? Ein prophetisches Wort?
Unser Untergang? Ein prophetisches Wort?
„denn soviel ist sicher,daß bei einem Zusammenschluß der nationalen Demokratien zu einer europäischen,einer Weltdemokratie, von deutschem Wesen nichts übrigbleiben würde,...der deutsche Geist würde aufgehen und verschwinden,er wäre ausgetilgt,es gäbe ihn nicht mehr.“ So urteilt Thomas Mann in seinen „unpolitischen Betrachtungen“ (zitiert nach: Friedrich Romig, Thomas Mann und die Demokratie, in: Die Rechte der Nation, 2002,S.95)
Für Thomas Mann sind das Realien: das deutsche Wesen, der deutsche Geist,die aber fragil, zerbrechlich und austilgbar sind. Wer nun urteilt, daß es diese Größen nicht gäbe, der könnte sich durch diese Äußerung Manns genötigt sehen, zu prüfen, ob diese einst existierenden Realien vielleicht nun schon verloschen sind, daß sie aber einst real existiereten. Für diese Realien existiert einerseits ein sozialer Träger, nämlich das deutsche Volk und andererseits muß ein Nationalstaat sein, damit dieses Wesen, dieser Geist lebendig sein kann, daß diese Entitäten ohne den ihm entsprechenßden Nationalstaat nicht lebendig sein können.
Einem zweifachen Angriff ist nun dieser deutsche Geist ausgesetzt: a) dem politischen Projekt der Multiethnisierung und Multikultivierung,durch das der soziale Träger aufgelöst werden soll und b) dem Konzept der Überwindung des Nationalstaates durch seine Auflösung in einen europäischen Überstaat.
Könnte denn nun nicht eingewandt werden, daß der deutsche Geist auch noch weiterhin lebendig sein könnte, wenn das deutsche Volk multikultiviert wird und der Staat immer mehr Kompetenzen an den sich herauskristallisierenden EU-Staat abgibt? Prinzipiell müßte hierauf wohl entgegnet werden, daß der Geist eines Volkes nicht unabhängig von dem Sein des Vollkes existiert. Löst sich dies Sein auf, löst sich auch der Geist auf, sodaß er dann nur noch in Museen existieren würde. Das Sein eines Volkes geht wohl seiner Selbstorganisationsform als Staat voraus, aber in dem Staat weiß sich ein Volk als Volk, ist es sich seiner als ein selbstständiges Subjekt bewußt, das so sein Leben sich gestaltet und seine Relationen zu den anderen Natialstaaten. Sonst ist es nur objektiv aber nicht als sich selbst bewußtes Volk. Verliert ein Volk somit seinen Staat, verfällt es zu einem bloß objektiven Volkssein, dem das subjektive Selbstbewußtsein fehlt. Denn der Geist ist ja nichts anderes als das Selbstbewußtsein eines Subjektes. Im Ihm-sich-selbst-Wissen entsteht das, was Geist bedeutet. Wo dieses Selbstbewußtsein nicht mehr entstehen kann, da muß der Geist verlöschen. Das hat hier Thomas Mann in der ihm zueigenen Hellsichtigkeit erfaßt.
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