Donnerstag, 24. August 2023

Das unmündige Volk ist zu bevormunden- ein medienpolitischer Grundsatz

Das unmündige Volk ist zu bevormunden- ein medienpolitischer Grundsatz „Jeder kennt diese Leute, die ihren Kindern nichts zutrauen. Sie beschützen vor der Welt, als müssten sie nicht einmal doch allein klarkommen. Auch unsere Nomenklatura ist von diesem Holze. Für die Intendanz des WDR etwa scheinen wir fürsorglicher Leitung bedürftig. Die Anstalt hat entschieden, alte Clips des harmlosen Otto Waalkes nur noch mit Warnhinweis zu senden. Als »Bestandteil der Fernsehgeschichte«, so redet man über einen schrulligen Verwandten, der aber trotzdem irgendwie zur Familie gehört. Die Waalkes-Clips enthalten »Passagen, die heute als diskriminierend betrachtet werden«. „Junge Welt“ am 22.8.2023: „Helikoptereltern“. Wie eine fürsorgliche Gouvernante so bekümmern sich die Öffentlich-Rechtlichen Sender um ihr unmündiges Klientel: Was darf, was muß, was darf dem Volke nicht zugemutet werden. Da gab es doch Zeiten, als Humoristen, unzensiert frei heraus Komisches von sich gaben, etwa der sehr erfolgreiche Komiker Otto Waalkes oder das Gespann Herbert Feuerstein und Harald Schmidt. Aber deren Humor entspricht nicht den Normen der Politischen Korrektheit. Soll man nun diese Humoristen aus dem Programm streichen? Oder reicht es, Warnungen anzubringen? Der WDR entschied sich gegen eine Zensur, stattdessen werden die Zuschauer gewarnt. Die Fürsorglichkeit der mit Zwangsgebühren finanzierten Medien ist nun doch wirklich vorbildlich für jeden pädagogisch Wirkenden. Nachrichten werden so aufgearbeitet, daß sie ja nicht den Werten der Politischen Korrektheit entsprechen. Wenn also ein Mann mit Migrationshintergrund eine deutsche Frau vergewaltigte, wird daraus ein deutscher Staatsbürger, dessen Vornahme nicht erwähnt wird. Muslime Terrorangriffe sind stets Taten von psychisch kranken Einzeltätern oder von kriminellen Banden, die nur zum Schein sich als muslimisch augeben. Nur Deutsche sind Antisemiten, die Anderen kopierten denn dann ja nur. Schlußendlich: Ach ja, und auch jede Tabakwerbung ist verboten, da das Volk durch sie zu leicht zum Vielrauchen manipuliert werden würde. Dem Bevormudungsstaat korreliert eben die Bevormundungsstrategie der Öffentlich-Rechtlichen Sender. Sie prüfen genau, was dem unmündigen Volke zugemutet werdeen kann.Damit es nicht verwirrt wird, wurde so auch der Empfang von „Rußland heute“ in Europa verboten, die Bürger sollen sich eben nur aus regierungstreuen Medien informieren. Im Bereich des Humores ist man dann aber toleranter: Es wird auf eine Zensur verzichtet, man warnt nur vor dem gefährlichen Humor. Wer „Was ist Literatur“ des Linksintellektuellen Jean-Paul Sartre liest,stößt zumindet in der Übersetzung aus dem Jahre 1981 auf das inzwischen verbotene Wort: „Neger“. Ob diese Übersetzung wohl auch verboten werden wird und durch eine politisch korrekte subsistuiert wird? Aber wenn nun dieser Philosoph das N-Wort selbst benutzte, müssen dann alle Werke von ihm beseitigt werden oder reicht da die Warnung, daß dieser Philosoph sich rassistischer Ausdrücke bedient habe?

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