Dienstag, 23. Juni 2015

Jesus Christus für Juden- Nein Danke!

"Gebet um Bekehrung der Juden streichen", fordert der Aachener Bischof im Rahmen einer Veranstaltung des jüdisch-christlichen Dialoges. Kath info berichtete darüber am 22.6. 2015.Der Aachener Bischof kritisierte dabei die Entscheidung des Papstes Benedikt, eine modifizierte Version der traditionellen Karfreitagsbitte zu Gunsten der Juden wieder zuzulassen im Rahmen der "Wiederzulassung" der Alten Messe.  Es darf nicht für die Bekehrung der Juden gebetet werden, lautet das Herzensbekenntnis dieses Katholischen Bischofes! Im Hintergrund steht die Perhorreszierung der Judenmission, daß die Bekehrung von Juden, auch nur die Absicht wohl in der heutigen Kirche als die einzige unverzeihbare Sünde wider den Heiligen Geist zählt.  Der ZK-Vorsitzende der Juden in Deutschland assistierte dann dem Aachener Bischof. In Kath info war es so zu lesen:
"Die Ablehnung der neuformulierten Karfreitagsbitte begründete der Zentralratsvorsitzende mit dem Verdacht, den sie bei Juden aufkommen habe lassen, die Kirche wolle „letztlich doch die alte Judenmission fortsetzen“ und ein „Überlegenheitsgefühl“ gegenüber den Juden betonen. Solche Formulierungen hätten durch Jahrhunderte einen „christlichen Anti-Judaismus gefördert. "Und was daraus wurde, das wissen wir ja alle“, wird Schuster von der Katholischen Nachrichtenagentur KNA zitiert. Unwidersprochen behauptete der Zentralratsvorsitzende eine Mitschuld der katholischen Kirche am nationalsozialistischen Rassen-Antisemitismus und den vom NS-Regime begangenen Verbrechen".
Befremdlich daran ist nun, daß in den Anfangen der 30er Jahre im Protestantismus antisemitisch Eingestellte das Ende der evangelischen Judenmission verlangten und daß in der Evangelischen Kirche dann überlegt wurde, ob den (wenigen) judenchristlichen Pfarrern ein Verzicht auf die Amtsführung nahegelegt werden sollte, nicht nur, um so den Arierparagraphen des Staates zu übernehmen, sondern wohl auch aus Rücksicht auf die antijüdische Stimmung. Das Nein! zur Judenmission hat also theologiegeschichtlich ihren Ursprung im Antisemitismus gehabt! Jetzt fordern aber philosemitische Kreise ein Nein! zur jeder Art von Judenmission und haben sich damit im Protestantismus auch  durchgesetzt, sosehr, daß missionarischen Judenchristen eine aktive Teilnahme am evangelischen "Kirchen"tag verboten ist. 
Wie man nun einen Zusammenhang zwischen der Bekehrung von Juden zu Christus und  einem Ausrottungsprogramm der Juden im Nationalsozialismus sehen kann, bleibt wohl ewig das Geheimnis des Zentralrates der Juden. Aber die permanente Wiederholung der Meinung, es gäbe da einen Zusammenhang, läßt dies zu einer undiskutierten und unhinterfragten "Wahrheit" des jüdisch-christlichen Dialoges werden. 
Also, wer Gott um die Bekehrung der Juden zum christlichen Glauben bittet, sündigt, ist die Meinung des Aachener Bischofes. Noch viel schlimmer aber der, der gar Juden zum christlichen Glauben bekehrt! Damit ist natürlich in erster Linie Jesus Christus selbst verurteilt.Denn dieser sammelte Juden um sich herum, bekehrte sie zum Glauben an ihn als den Messias der Juden und der ganzen Welt. Die Jünger, besser Schüler Jesu waren so die ersten Juden, im völkischen Sinne, die dann Christen wurden. Jesus Christus war so der erste Judenmissionar. Die Heidenmission war dagegen anfänglich umstritten, ob und wie sie durchzuführen ist. Die Frage einer Notwendigkeit der Beschneidung der Heiden stelte dabei die Kernproblematik dar. 
Aber, wir lernen nun vom Aachener Bischof, daß eben Jesus und die Kirche da in die Irre gegangen sind!  Aber der jüdisch-christliche Dialog eröffnete uns dann die Augen über diesen Irrtum Jesu und der Kirche. Fragen stellen sich nun aber zu Hauf dem Interessiertem an diesem Dialogkonsens, daß Judenmission nicht sein darf und daß nicht mehr für die Bekehrung der Juden gebetet werden darf! 
A) sollen wir davon ausgehen, daß Jesus Christus nur der Erlöser für die Heiden ist, sodaß die Juden das Heil ohne ihn erlangen können? Jesus Christus ist dann also nur für die Heiden am Kreuze gestorben!  Warum hat Jesus dann seine Berufung so mißverstanden und hat unter Juden gewirkt, statt in Athen oder Rom für die Heiden zu wirken? Wer sind nun die Juden, für die Jesus Christus nicht am Kreuze gestorben ist? Sind es die Juden im völkischen  oder die Juden im religiösen Sinne? Könnte  für nicht-jüdisch Glaubende Juden Jesus Christus die Wahrheit sein, der Weg zum Vater, weil nur die Juden im religiösen Sinne Christus nicht brauchen, weil ihnen die jüdische Religion zum Heile reicht? Im jüdisch-christlichen Dialog scheint die vorherrschende Meinung die zu sein, daß dieser Jesus überhaupt nicht für die Juden im ethnischen Sinne und schon gar nicht im religiösen Sinne von Bedeutung zu sein!

B) sollen wir davon ausgehen, daß die Katholische Seite unausgesprochen davon ausgeht, daß objektiv gesehen Jesus Christus alle Menschen, und somit auch die Juden erlöst hat (am und durch sein Kreuz), und daß deshalb das Heil allen gilt, auch wenn sie nicht an Jesus Christus glauben. (Der reformierte Theologe Karl Barth  konzipierte in seiner "Kirchlichen Dogmatik" eine spezielle Erwählungslehre, nach der Christus der einzig Verworfene ist, sodaß alle anderen darum keine Verworfenen mehr sein können, objektiv gesehen. Der Glaube mutiert so zur Anerkennung an das Heil für alle, auch wenn sie nicht glauben. Diese Konzeption wurde nach 1945 in der Ökumene positiv rezipiert und führte weitestgehend  zur Einstellung der christlichen Mission ob der Objektivität des Heiles. Vulgarisiert hieß das dann einfach: weil Gott die Liebe ist, liebt er alle Menschen und so sind objektiv alle gerettet. Und deshalb bedarf es keiner Mission und keiner Bekehrungen mehr!) Nur, wenn es allen gilt, das Heil in Jesus Christus, wie ist es dann rechtfertigbar, daß den Juden zu verschweigen in diesem Dialog?

C) Der Expräses der EKD, Schneider konstatierte ja, daß, solange Christen glauben, daß Jesus der Messias der Juden ist, es theologisch nicht begründbar ist, auf jede Art von Judenmission zu verzichten! So schlug er ja vor, dem Bekenntnis, daß Jesus der Christus ist, zumindest ein Fragezeichen dahinterzusetzen! So und nur so könne auf die Judenmission verzichtet werden.    

Wir müssen ja dem Aachener Bischof und dem jüdisch-christlichen Dialog dankbar sein, daß so nun ein fast 2000 Jahre währender Irrtum der Kirche beseitigt worden ist! Allerdings sollten wir diesem Bischof auch dringlichst die Exkommunikation dieses Jesus Christus und seiner ihm folgenden Judenmissionare aus der Katholischen Kirche empfehlen!  Dieser hat nämlich in unzumutbarer Weise  gepredigt und gelehrt, daß gerade auch für den Juden der Glaube an ihn und die Taufe heilsnotwendig sei. Wenn dieser Jesus Christus noch für die postmoderne Kirche zumutbar sein soll, dann nur als Erlöser der Heiden, der leider in seiner Erdenzeit seine göttliche Berufung völlig mißverstanden hat, denn er war ja nur zu den Heiden gesandt, denn die Juden brauchen ihn  und seine Lehre und sein Erlösungswerk nicht! 

Corollarium 1
Manchmal stehen hinter komplexen Theologien ganz einfache Gedanken. Die jüdische Synagoge fürchtet einfach einen Mitgliederverlust, gäbe es eine christliche Judenmission. Und sie erhebt einen Monopolanspruch darauf, allein für alle Juden jetzt im völkischen Sinne zuständig zu sein, sodaß keine Abwerbung stattfinden darf. Daraus resultiert das Interesse der Synagoge, jede Art von Judenmission zu perhorreszieren. Das aber durchsetzen, dafür mußte erst die Theorie ersponnen werden, daß die Judenmission schuld sei am Holocaust oder daß sie eine Art Fortsetzung des Holocaustes wäre.  Die Lust der heutigen Katholiken, sich permanent für alles und jedes mitschuldig zu erklären und sich überall dann wortreich zu entschuldigen, kam dem dann segensreich entgegen!     
     

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