idea: Der „Kexit“ (neudeutsch für Kirchenaustritt) ist zum Massenphänomen geworden - 176.551 Evangelische kehrten 2013 ihrer Gemeinschaft den Rücken, das ist ein massives Plus von 27,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr
Wetzlar (kath.net/idea) Die jüngste EKD-Mitgliederstatistik bringt es an den Tag: Der „Kexit“ (neudeutsch für Kirchenaustritt) ist zum Massenphänomen geworden. 176.551 Evangelische kehrten 2013 ihrer Kirche den Rücken – ein massives Plus von 27,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und die Austritte werden nach ersten Angaben 2014 noch viel stärker gestiegen sein."
So las sich das in Kath net am 17.6. betitelt mit: "Ist der "Kexit" (Kirchenaustritt) aufzuhalten?" Schenkte man den Katholischen Kirchen"reformern" Glauben, müßten ja Massen von desillusionierten Katholiken vor den Türen der EKD- "Kirchen" stehen, laßt uns hierein!, rufend. Denn Die EKD macht doch eigentlich Alles richtig. Getreu Luthers Maxime, dem Volke aufs Maul zu schauen,praktiziert sie zu einen extremistischen Popularismus, der nur noch eine unvergebbare Sünde kennt, wider den Zeitgeist zu sündigen! Stromlinienförmig sich dem Vulgärgeschmack anpassend hat sie schon Reformen vollendet, von denen unsere Modernisten nur träumen können: jede verbindliche Morallehre ist angeschafft und durch ein bedingungsloses Ja! zur Politischen Korrektheit ersetzt. In allen Modethemen ist die EKD voll im Trend, vom Genderismus, über das Ja zum Homosex, Anti-Rechts und Multilkulti sind Selbstverständlichkeiten, der Dialog der Religionen hat schon längst jede Art von Mission ersetzt...hier alle Pluspunkte aufzuzählen, die Speicherkapazitäten meiner Internetseite wären damit überfordert.
Ja, marketingmäßig kann und muß man von eine fast optimalen Kundenausrichtung sprechen- und trotzdem verlassen mehr Mitglieder die EKD als die Katholische Kirche. Und das, obgleich die Katholische Kirche nun schon seit Jahren eine schlechte Presse hat- der Kampf gegen diese Kirche ist ja schon zur Routinearbeit der "Lügenpresse" geworden. Ob die "Prawda" je soviel gegen die Russisch-Orthodoxe Kirche polemisiert hat?
Conservative machen es sich dann aber auch sehr leicht, wenn sie urteilen, daß gerade dieser EKD-Popularismus der Grund für den Niedergang sei! Das ist so, als würde ich einem Buchhändler ob drastisch sinkender Verkaufszahlen empfehlen, er möge doch nur noch Klassiker in seine Buchregale einstellen- böte er nur noch Qualitätsliteratur an, von Goethe über Jean Paul bis zu Botho Strauß etc, dann würde der Aufschwung von selbst kommen! Mitnichten, Pleitegeier schwebten in Bälde über ein so geführtes Unternehmen! Denn Qualität und Niveau sind stets nur Minderheitenwünsche! Auch zu Zeiten des Gipfels des Ruhmes Goethes las man wohl die Komödien von August von Kotzebue mehr!
Und wie soll sich der Optimismus legitimieren, daß die Vielen, verkündete die EKD die Wahrheit, bei ihr blieben? (Abgesehen von dem Detailproblem, daß die Reformatorische Theologie ja schon selbst der Abfall von der Wahrheit war!) Lieben denn die Ausgetretenden die Wahrheit und verließen sie die EKD, weil diese von der Wahrheit abgefallen ist? Ganz wenige Evangelikale mögen wirklich ob des Abfalles der EKD von der reformstorischen Theologie ihr den Rücken gekehrt haben, aber das ist gewiß nicht die Mehrheit der Ausgetretenden!
Nein, die EKD ist der Versuch, an christlicher Religion weitestgehend Desinteressierte irgendwie noch in der "Kirche" zu halten, indem man ihnen ein populäres Unterhaltungsprogramm anbietet, ein Kessel Buntes sozusagen, um dann feststellen zu müssen, daß man auch damit die Leute nicht mehr bei der Stange halten kann!
Eines kann man nicht übersehen, daß das Niveaulose und Vulgäre immer mehr Zustimmung erfährt als das Hochwertige. Das gilt auch für die Religion."Sex and Crime" in der Kirche, das interessiert- einen Artikel zur Gotteslehre findet dagegen selbst unter conservativen Christen kaum Leser.
Erstaunlich ist es nun aber, mit welcher Vehemenz uns Reformer die Agenda des Protestantismus als den einzigen Weg zur Gesundung der Katholischen Kirche vorschwärmen obgleich diese nun in Eilmarschtempo ihrem Untergang entgegenschreitet. Gut, die Organisation der EKD wird noch lange leben, einfach ob des vielen Geldes- aber das wird dann auch Alles sein.
Aber warum "versagt" dieser protestantistische Popularismus so kläglich? Es sollen doch- wenn man den Medien glaubt- sonst popularistische Partien sehr erfolgreich sein, wie etwa die FPÖ oder der Front Nationale, die schamlos dem Volke nach dem Munde reden, statt das Volk zu bevormunden, wie es die demokratischen staatstragenden Parteien machen? Marketingmäßig macht die EKD eigentlich alles richtig und doch klappt es nicht. Könnte es daran liegen, daß Religion nicht wie eine beliebig andere Wahre auf dem Markt verkaufbar ist? Sagen wir es etwas anspruchsvoller formuliert: daß das Wesen der Wahrheit sich nicht mit der Form der Ware, als Ware verkauft zu werden, verträgt?
Aber es könnte auch viel simpler sein! Daß das Desinteresse an Religion so dominierend ist, daß die EKD selbst das Christentum als Fast-Food- Essen dargereicht, nicht mehr unter das Volk bringen kann! Daß das Desinteresse an der christlichen Religion nun selbst wieder ein Produkt der EKD und der Katholischen Kirche selbst ist, darf dann aber nicht übersehen werden.
Heidegger schrieb einst, daß nur noch ein Gott uns retten könne. Das gilt wohl uneingeschränkt für das Christentum in Deutschland!
Und wenn es dennoch noch eine Religion mit Zukunft in Deutschland gibt, dann ist das der Islam!
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