Der arbeite nur für einen Himmelslohn- von dem das gesagt wird, der gilt als Tölpel, da er auf Erden umsonst, somit sinnlos arbeitet bloß auf die Hoffnung auf einen Himmelslohn hin. Aber wie nun, wenn selbst unter Christen der Gedanke eines Himmelslohnes in Mißkredit gerät? Zu den Grundwahrheiten des katholischen Glaubens zählte das Gebets-und Gesangbuch des Erzbistumes München und Freising 1950 noch:
"Gott belohnt das Gute und bestraft das Böse". (S.15)Paulus sagt das so: Ein jeder wird seinen Lohn empfangen nach seiner Arbeit" (1.Kor 3,8). Als Antithese könnte in Anschlag gebracht werden, daß die wahre Moralität in dem Tuen des Guten um des Guten allein bestünde, während bei einer Ausrichtung auf eine Belohnung im Jenseits das Wollen des Guten dann nur um der Belohnung willen vollbracht würde.
Es muß aber konstatiert werden, daß das Neue Testament so nicht lehrt und auch Jesus Christus nicht.
Durch die Vorstellung einer Belohnung oder Bestrafung im Endgericht Gottes bekommt das Tuen und Nichttuen des Menschen auf Erden Bedeutung: Endliche Taten können ewigen Lohn bewirken oder ewige Strafe. Die sehr schwierige Frage des Wie des Zusammenwirkens von göttlicher Gnade und dem freien Mitwirken des Menschen lassen wir hier außer Acht, denn wie immer auch das Verhältnis bestimmt wird, unbestreitbar ist, daß die Qualität des Wirkens des Menschen, seine guten oder seine nicht-guten Werke auf seinen Lohn Auswirkungen haben.
Was wird aber aus der Bedeutung des menschlichen Tuens und Lassens, wenn der Gedanke einer himmlischen Belohnung entfällt? Dann wird der Wert des menschlichen Wirkens rein weltimmanent beurteilt werden müssen. Hier wäre dann die Selbstbeurteilung von der Fremdbeurteilung der Taten zu unterscheiden. Aber die Taten können dann nur noch selbst eine endliche Bedeutung haben. Die Hoffnung auf ein ewiges Leben im Reich Gottes wäre dann keine Belohnung mehr für das so geführte Leben, sondern wäre eine Umsonstzugabe, die wohl dann jedem Menschen zukäme, weil Gott halt jeden liebt.
Aber die Verkündigung Jesu: Wie haben wir zu leben? ist ausschließlich eine Lehre von den Eingangsbedingungen in das Reich Gottes! Das Ziel dieser Lehre ist nicht die Humanisierung der Welt, ist auch nicht die Antwort auf die Frage nach einem sinnvollen Leben- auch sagt Jesus Christus nicht, daß die gelebte Kreuzesnachfolge den Gläubigen ein glücklich-erfülltes Erdenleben garantiere.
Das heißt, daß wenn der Lohngedanke ausgestrichen wird aus der Morallehre der Kirche, nun das moralisch Gesollte als in sich selbst sinnvoll zu gelten hat. Das könnte etwa so gehen: Aus dem Gebot der Feindesliebe wird die Aufforderung, den Feind zu lieben, weil er so aufhöre, ein Feind zu sein. Und wenn dieser Optimismus sich als Irrtum erweist, dann könne die Feindesliebe auch eingestellt werden. Aus dem Verbot des Ehebruches wird die Lehre, daß es Verheirateten schade, wenn einer von ihnen die Ehe bricht. Und wenn dann aber der Seitensprung unentdeckt dem Ehemann Freude bereitet, dann ist dieser Ehebruch doch in Ordnung: Er schadet dann ja Niemandem! Diese Verweltlichung nimmt der Moral ihren Ernst indem sie zu nützlichen Regeln für das Leben auf Erden umgedeutet werden, die dann alle auch nicht eingehalten werden brauchen, wenn dadurch der Übertreter keine Negativfolgen sich einhandelt.
Imaginieren wir uns ein Extrembeispiel: Ein Mörder, der darauf vertraut, den perfekten Mord begangen zu haben, also nie für diese Untat von einem irdischen Gericht bestraft zu werden und dem die Morallehre sagte: Gott belohnt weder unsere guten Werke noch bestraft er unsere bösen- wird dem diese Morallehre der Kirche noch irgendetwas bedeuten können? Ja, sie wird ihm genau dann noch etwas bedeuten, wenn ein Leben nach ihr ihm nützt- weltimmanent betrachtet- und nützt sie ihm nicht, wird er sie als für ihn belanglos ad acta legen.
Ist diese Verbelieberung nicht das faktische Schicksal der Morallehre in der heutigen Zeit, daß es als beliebig erscheint, ob sie eingehalten wird oder nicht? Es sind nur Angebote, die von sich behaupten, daß ihre Befolgung sich positiv für das Leben auswirke. Erweisen sie sich dann nicht so positiv lebenssteigernd, dann kann man sie wie ein den Leser langweilendes Buch aus der Hand legen, um nach nützlicheren Angeboten Ausschau zu halten.
Und die Christen, die sich nun doch an Jesu Christi Lehre im Leben orientieren? Sie sind sozusagen "ehrenamtliche" Christen- denn auch ihnen sagt ja eine Morallehre ohne den Glauben an eine jenseitige Belohnung, daß sie ganz umsonst so leben, es sei denn, es nütze ihnen, so zu leben. Sie leben ja nicht so für einen Himmelslohn, sie leben einfach nur so, weil sie gerne so leben. Hörten sie damit auf, würde das aber auch nichts ausmachen, denn Gottes Liebe gälte ja allen Menschen und so auch die Verheißung des ewigen Lebens.
Nur, wenn der Christ "ehrenamtlich" nur noch als Christ lebt, wo lebt er dann "hauptamtlich"? Lebt er dann nicht "hauptamtlich" nur da, wo auch er für sein Tuen Lohn bekommt? Wird das ihm dann nicht das Wesentliche werden- und das christliche Leben dann nur noch ein dekorativer Zusatz, eben eine ehrenamtliche Nebenbeschäftigung?
Es muß aber konstatiert werden, daß das Neue Testament so nicht lehrt und auch Jesus Christus nicht.
Durch die Vorstellung einer Belohnung oder Bestrafung im Endgericht Gottes bekommt das Tuen und Nichttuen des Menschen auf Erden Bedeutung: Endliche Taten können ewigen Lohn bewirken oder ewige Strafe. Die sehr schwierige Frage des Wie des Zusammenwirkens von göttlicher Gnade und dem freien Mitwirken des Menschen lassen wir hier außer Acht, denn wie immer auch das Verhältnis bestimmt wird, unbestreitbar ist, daß die Qualität des Wirkens des Menschen, seine guten oder seine nicht-guten Werke auf seinen Lohn Auswirkungen haben.
Was wird aber aus der Bedeutung des menschlichen Tuens und Lassens, wenn der Gedanke einer himmlischen Belohnung entfällt? Dann wird der Wert des menschlichen Wirkens rein weltimmanent beurteilt werden müssen. Hier wäre dann die Selbstbeurteilung von der Fremdbeurteilung der Taten zu unterscheiden. Aber die Taten können dann nur noch selbst eine endliche Bedeutung haben. Die Hoffnung auf ein ewiges Leben im Reich Gottes wäre dann keine Belohnung mehr für das so geführte Leben, sondern wäre eine Umsonstzugabe, die wohl dann jedem Menschen zukäme, weil Gott halt jeden liebt.
Aber die Verkündigung Jesu: Wie haben wir zu leben? ist ausschließlich eine Lehre von den Eingangsbedingungen in das Reich Gottes! Das Ziel dieser Lehre ist nicht die Humanisierung der Welt, ist auch nicht die Antwort auf die Frage nach einem sinnvollen Leben- auch sagt Jesus Christus nicht, daß die gelebte Kreuzesnachfolge den Gläubigen ein glücklich-erfülltes Erdenleben garantiere.
Das heißt, daß wenn der Lohngedanke ausgestrichen wird aus der Morallehre der Kirche, nun das moralisch Gesollte als in sich selbst sinnvoll zu gelten hat. Das könnte etwa so gehen: Aus dem Gebot der Feindesliebe wird die Aufforderung, den Feind zu lieben, weil er so aufhöre, ein Feind zu sein. Und wenn dieser Optimismus sich als Irrtum erweist, dann könne die Feindesliebe auch eingestellt werden. Aus dem Verbot des Ehebruches wird die Lehre, daß es Verheirateten schade, wenn einer von ihnen die Ehe bricht. Und wenn dann aber der Seitensprung unentdeckt dem Ehemann Freude bereitet, dann ist dieser Ehebruch doch in Ordnung: Er schadet dann ja Niemandem! Diese Verweltlichung nimmt der Moral ihren Ernst indem sie zu nützlichen Regeln für das Leben auf Erden umgedeutet werden, die dann alle auch nicht eingehalten werden brauchen, wenn dadurch der Übertreter keine Negativfolgen sich einhandelt.
Imaginieren wir uns ein Extrembeispiel: Ein Mörder, der darauf vertraut, den perfekten Mord begangen zu haben, also nie für diese Untat von einem irdischen Gericht bestraft zu werden und dem die Morallehre sagte: Gott belohnt weder unsere guten Werke noch bestraft er unsere bösen- wird dem diese Morallehre der Kirche noch irgendetwas bedeuten können? Ja, sie wird ihm genau dann noch etwas bedeuten, wenn ein Leben nach ihr ihm nützt- weltimmanent betrachtet- und nützt sie ihm nicht, wird er sie als für ihn belanglos ad acta legen.
Ist diese Verbelieberung nicht das faktische Schicksal der Morallehre in der heutigen Zeit, daß es als beliebig erscheint, ob sie eingehalten wird oder nicht? Es sind nur Angebote, die von sich behaupten, daß ihre Befolgung sich positiv für das Leben auswirke. Erweisen sie sich dann nicht so positiv lebenssteigernd, dann kann man sie wie ein den Leser langweilendes Buch aus der Hand legen, um nach nützlicheren Angeboten Ausschau zu halten.
Und die Christen, die sich nun doch an Jesu Christi Lehre im Leben orientieren? Sie sind sozusagen "ehrenamtliche" Christen- denn auch ihnen sagt ja eine Morallehre ohne den Glauben an eine jenseitige Belohnung, daß sie ganz umsonst so leben, es sei denn, es nütze ihnen, so zu leben. Sie leben ja nicht so für einen Himmelslohn, sie leben einfach nur so, weil sie gerne so leben. Hörten sie damit auf, würde das aber auch nichts ausmachen, denn Gottes Liebe gälte ja allen Menschen und so auch die Verheißung des ewigen Lebens.
Nur, wenn der Christ "ehrenamtlich" nur noch als Christ lebt, wo lebt er dann "hauptamtlich"? Lebt er dann nicht "hauptamtlich" nur da, wo auch er für sein Tuen Lohn bekommt? Wird das ihm dann nicht das Wesentliche werden- und das christliche Leben dann nur noch ein dekorativer Zusatz, eben eine ehrenamtliche Nebenbeschäftigung?
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