Montag, 18. Juni 2018

Über den Verlust der Schönheit in der Kirche

" Die meisten Menschen leiden unter modernen Kirchen" "Eine Revolution der Schönheit" habe begonnen, bilanzierte Initiator Johannes Hartl." Katholisch de am 17.6. 2018. Es geht also dem allseits bekannten Leiter des Augsburger Gebetshauses um die Ästhetik des Kirchenbaues.  Was immer nun auch hier unter dem Begriff der "Revolution der Schönheit" verstanden werden mag, eine Revolution wird hier übersehen. Welcher religiöse Mensch käme je auf den Gedanken, daß das Wesentliche eines Kirchenbaues die Frage sei, ob der Bau uns Menschen gefalle? Jede katholische Kirche ist  vörderst  ein Ort der Anwesenheit Gottes. Das ewige Licht verheißt: Hier wohnt Gott für uns, wie einst im Tempel zu Jerusalem oder im Begegnungszelt des Mose. 
Müßte nicht da die erste Frage der ästhetischen Gestaltung die sein, ob die Bauästhetik Gott selbst gerecht wird, ob ihm das Gebaute gefallen könne? Aber der Anthropozentrismus ist in modernen Zeiten so sehr zu einer Selbstverständlichkeit geworden, daß in der kirchlichen Ästhetik nicht mal mehr nach Gott gefragt wird- denn auch der Gottes"dienst" ist ja nur noch eine religiöse Unterhaltungsveranstaltung zugunsten von den menschlichen Besuchern! Ist das nicht genau der Grund des Niederganges der kirchlichen Ästhetik, daß sie den Grund alles Schönen,Gott selbst aus den Augen verlor!  
Ist das Unglück der modernen nachkonziliaren Liturgie nicht ihr Schönheitsverlust, dem der Häßlichkeitskult der modernen Bauästhetik korreliert! 

Zusatz:
Zum generellen Schicksal der Kunst sei auf das mehr als lesenswerte Buch:"Vom Unglück und Glück der Kunst in Deutschland nach dem letzten Kriege", Hans-Jürgen Syberberg verwiesen!
 

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