Samstag, 23. Dezember 2017

Tradition- Nein Danke!- Frucht des Modernismus?

"Geschichte wird verstanden als ein einstimmiger und monotoner Prozeß des technischen und sozialen Fortschrittes, der Weg der wachsenden Befreiung aller Individuen von allen Arten kollektiver Identitäten.Demensprechend werden Tradition und Konservatismus als  Freiheitsbeschränkungen betrachtet und sollten abgelehnt werden." Alexander Dugin, Die vierte politische Theorie, 2013, S.79.Der Modernismus ist so Fortschrittsglaube, der Glaube an Entwickelung, Wachstum und Evolution.Es ist der historische Optimismus, der das Fundament der drei großen Ideologien des 20.Jahrhundertes bildete, den Liberalismus, den Kommunismus und den Faschismus- so Dugin. 
Noch heute rekurrieren die Begriffe: conservativ, progressiv-fortschittlich und reaktionär auf dies geschichtsphilosophische Weltbild, daß der Anfang dunkel und primitiv gewesen sei und daß seit dem die Geschichte eine der Erhellung und der Erleuchtung sei: Alles wird besser. Ja, wer Reform sagt, meint eben damit nicht, was der Begriff eigentlich meint, daß etwas sich von seinem Ursprunge entfernt hat und zu seinem Ursprung zurückgeführt werden soll, daß etwas Deformiertes in seine Ursprungsform zurückgeformt wird. Stattdessen meint der Begriff, daß man der allgemeinen Entwickelung Rechnung tragend nun den Fortschritt mitvollzieht. Die Zeit schreitet voran, vom kläglichen Anfang bis zum hellen Ende und da muß man eben mitmaschieren, der goldenen Zukunft entgegen.
Das heißt für die Kirche und ihre Theologie, daß sie sich auch permanent zu modernisieren hat- die Tradition ist schon,weil sie eine Überlieferung ist, unwahr, weil immer nur das Neue das Wahre sein kann, bis daß auch es wieder véraltet. 
Der Siegeszug des Modernismus in seiner linksliberalen Form ist so nach dem Reformkonzil   unlösbar mit dieser Geschichtsphilosophie verbunden. Inhaltlich ist dieser Moderismus gefüllt mit drei zentralen Gehalten: dem Willen zur Universalisierung der freien Marktwirtschaft, der Demokratie und der Menschenrechtsideologie (Vgl: S.75) 
So soll, ginge es nach den modernistischen Reformern die Kirche eigentlich nur noch diese drei Größen verkündigen als ihr Evangelium, nämlich als Gott gewollte Ordnung.
Fragen wir nüchtern: Verkündet die Kirche denn wirklich noch etwas anderes? Ist das nicht die so viel beklagte Politisierung der Kirche, der die Verkündigung der Menschnrechtsideologie ihr Evangelium geworden ist? Konkreter: In wie vielen Weihnachtspredigten wird wohl statt der Menschwerdung Gottes verkündigt werden: Weil Jesus ein Flüchling war, müssen wir nun alle Flüchtlinge aufnehmen und jeder Kritiker als Ungläubiger verteufelt! Asyl für jeden, denn das sei ein Menschenrecht.  
Die Demokratie ist nun für die Kirche tödlich, da die Kirche nur demokratisch werden kann, wenn sie ihren Monarchen entthront. Und die Marktwirtschaftsideologíe bedeutet für die Kirche, daß sie sich als ein Religionsserviceunternehmen neben anderen gleichberechigt versteht, sodaß es nicht mehr die wahre Religion und die unwahren gibt, sondern nur noch gleichberechtigte Anbieter. 
Aber das ist die Modernisierung der Kirche als Einpassung in dies geschichtsphilosphische Denken, daß alle Tradition, weil sie Tradition ist, schon immer das Veraltete ist, daß alle Identitäten aufzulösen seien, bis nur noch nackte Individuen übrigbleiben, die frei sich ankleiden sollen, wie es ihnen beliebt.  
   

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