Mittwoch, 27. Oktober 2021

Papst Franziskus Marsch in die Einheitsreligion

Papst Franziskus Marsch in die Einheitsreligion


Sein „Gebet der Kinder Abrahams“, dokumentiert in: „Der Fels“April 2021,S.115 spricht Bände: „Wir,die Söhne und Töchter Abrahams, die dem Judentum,dem Christentum und dem Islam angehören,danken dir zusammen mit anderen Gläubigen und allen Menschen guten Willens“. Als Christ betet er nicht mehr im Namen Jesu Christi, auch betet er nicht zum dreifaltigen Gott, sondern zu einem, der gleichermaßen von den drei großen Weltreligionen geglaubt wird und von anderen Religionen auch. Die Menschen „guten Willens“,damit werden eigentlich Atheisten gemeint, die im Hören auf ihr Gewissen doch sich auch auf das Gute ausrichten!

Worum wird so gebetet? „Schenke uns einen Glauben der sich für das Gute einsetzt“.Das ist das Zentralanliegen dieses Kinder Abraham Gebetes: Egal welcher Religion wer auch angehören mag, auch für Atheisten gelte es: Strebet nach dem Guten: für Flüchtlinge, Vertriebene, Witwen, Waisen, Arme und Kranke. Eine gerechtere und geschwisterlichere Gesellschaft ist zu erwirken. Aller gemeinsame Sorge solle dem Planeten Erde dienen, unserem Lebenshaus.

Augenfällig ist der Verzicht auf jedes spezifisch religiöse Anliegen, abgesehen von einem Gebet für die Verstorbenen, besonders für die Opfern von Gewalt und Krieg.

Wenn das nicht ein eindeutiges Dokument auf dem Weg zurWelteinheitsreligion ist, was dann? Alle religiösen Differenzen werden als nicht beachtenswert bei Seiten gelegt, um alle auf das Projekt einer Weltverbesserung einzuschwören.

Diesem Gebet gesellte Papst Franziskus nun noch eine Ansprache zu: „Wir Nachkommen Abrahams sind aufgerufen in Frieden unseren Weg zu gehen“ (Der Fels ,April 2021, S.112-115.Die Zentralaussage lautet: „Wir Brüder und Schwestern verschiedener Religionen, haben uns hier-zu Hause-eingefunden, um von hier aus wollen wir gemeinsam für die Verwirklichung des Traumes Gottes einsetzen: dass die Menschheitsfamilie für alle ihre Kinder gastfreundlich und aufnahmebereit werde; dass wir mit dem Blick zum selben Himmel in Frieden unseren Weg auf der gleichen Erde gehen.“ (S.115)

Mit zum Himmel ist hier wohl Gott gemeint; zweideutig ist der Genitiv Traum Gottes. Meint das als Genitivus subjectivus den Traum, den Gott hat oder als Genitivus objectivus den Traum von/über Gott? Träumt Gott von einer geschwisterlichen Welt oder träumen Menschen von einem Gott, der so eine solche Welt will?

Einmal spricht der Papst (S.114) von Gottes Hilfe: „In der Geschichte haben wir oft allzu irdische Ziele verfolgt und sind jedoch für sich eigene Wege gegangen, aber mit Gottes Hilfe können wir uns zum Besseren verändern.“ Aber dann lesen wir nur noch: „Es liegt an uns Menschen heute und vor allem an uns Gläubigen jeder Religion“. „Es liegt an uns“. Viermal heißt es, daß es an uns läge. Darf das so interpretiert werden, daß Gottes eigener Traum von einer besseren Welt uns allen helfe, eine solche zu realisieren? Nüchterner formuliert: Es gälte, die Hoffnung auf eine globale gerechte Welt zu realisieren, wobei die Religionen nun nicht ob ihrer inneren Differenzen zu einem Hindernis für diese gute Welt sein sollen, wie etwa John Lennon in seinem Lied „Imagine“ es zum Ausdruck bringt, sondern ein zusätzlicher Motivator für dies Weltoptimierungskonzept.

Die Weltreligionen fungieren hier also nicht selbstzwecklich sondern Papst Franziskus sieht in ihnen (der Traum Gottes) Hoffnungspotentiale. Seit eben das große Weltoptimierungskonzept der kommunistischen Ideologie gescheitert ist mit dem Zerfall des „Real existierenden Sozialismus“ und weil somit auch die marxistisch fundierte Befreiungstheologie an Attraktivität verloren hat gerade auch in Lateinamerika setzt der jetzige Papst auf die Motivationskraft religiöser Utopien, die er als Traum Gottes bezeichnet.Dabei kann dieser Begriff gerade in seiner Zweideutigkeit nützlich sein als Motivation für die Gläubigen, die glauben, daß Gott der Welt die Hoffnung auf eine gerechte Welt gibt und für die Nichtgläubigen, daß die Vorstellung von einem Gott, der eine bessere Welt will, gerade in utopielosen Zeiten eine starke Motivationskraft enthält, daß eben religiöse Vorstellungen zu einer guten politischen Praxis verhelfen. Es gälte so, nicht durch eine Religionskritik diese Utopievorstellungen zu negieren sondern aufzuheben zu einer Motivation zu einer Weltverbesserungspraxis.

Das wäre dann ein Beitrag zur postmarxistischen Debatte, wer könne denn nun noch das Subjekt revolutionärer Veränderungen sein, wenn es die Arbeiterklasse mit ihren kommunistischen Avantgardeparteien nicht mehr ist. Papst Franziskus versucht so wohl, die Anliegen der marxistisch fundierten Befreiungstheologie zu bewahren in einer Zeit, da der Marxismus seine Überzeugungskraft verloren hat. Die Gemeinschaft aller Religionen mit allen guten Willens soll so nun das neue postmarxistische Subjekt der Weltoptimierung sein.

 

Corallorium 1

Rousseau hatte schon proklamiert, daß die Katholische Kirche, solange sie sich als die einzig wahre versteht, nicht ein legitimes Teil der bürgerlichen Gesellschaft sein könne. Da aber ein soziales Gemeinwesen nicht ohne eine Religion auskäme, müsse diese eine der bürgerlichen Gesellschaft auch kompatible sein. Sie solle nur den Glauben an Gott, an die Verpflichtung zu einem sittlichen Leben und den Glauben an ein ewiges Leben enthalten. Scheint es nicht so. als wenn nun alle Religionen für die zukünftige Weltbürgergesellschaft sich auf Rousseaus Konzept einlassen?  

 

1 Kommentar:

  1. Die Religionen, die sich auf das im Corallorium genannte Szenario einlassen, werden von der Bildfläche verschwinden.

    AntwortenLöschen