Freitag, 21. August 2015

Die Liturgierefotm- der Niedergang der Kirche

Kirchenkritischer „Humanistischer Pressedienst“ (HPD) veröffentlicht bemerkenswerten Beitrag zur Liturgiereform: „Mit der Liturgiereform wurde das ‚Geheimnisvolle‘ und ‚Erhabene‘ zum banalen und alltäglichen für die Gläubigen“.
Linz (kath.net) (vom 21.8.2015)
„Bemerkenswert ist, dass gerade ab der Zeit, als die Liturgien allgemein verständlich wurden, immer weniger Gläubige zum Gottesdienst gehen.“ Mit dieser interessanten Einschätzung hat ein Beitrag des kirchenkritischen „Humanistischen Pressedienstes“ (HPD) diese Woche einen Beitrag zur Liturgiereform vor 50 Jahren veröffentlicht. Der Pressedienst erinnert daran, dass am 7. März 1965 Papst Paul VI. zum ersten Mal in der Pfarrkirche Ognisanti den Gottesdienst größtenteils in Italienisch und nicht mehr in Lateinisch zelebrierte. Der HPD erinnert daran, dass die Zahl der Gottesdienstbesucher von 1950 bis 1965 die Zahl kaum schwankte und etwa bei 50 Prozent der Katholiken lag. In den Jahren danach begann der deutliche Abwärtstrend.
Seit 1965 sei die Zahl der Gottesdienstbesucher auf ca. 22 Prozent im Jahr 2013 gesunken, gleichzeitig sank im gleichen Zeitraum die Zahl der Katholiken in Deutschland um etwa acht Prozentpunkte. Der tatsächliche Rückgang der Katholikenzahl setzte erst ab 1990 ein. „Damit geht 50 Jahre nach der Verbesserung der Verständlichkeit der Messen und mehr Volksnähe nur noch jeder zehnte Katholik zur Messe, obwohl der Besuch der Heiligen Messe als Sonntagsgebot für jeden Katholiken verpflichtend ist. Der Katechismus lässt da nur einige wenige Ausnahmen zu, wie Krankheit, unzumutbare Belastungen, Verpflichtungen bei der Pflege Schwerkranker oder Sorge für kleine Kinder. Der Gläubige ist verpflichtet, bei längeren Verhinderungen nach Alternativen zu suchen. Mit der katholischen Liturgiereform wurde das ‚Geheimnisvolle‘ und ‚Erhabene‘, was der Gesang in fremder Sprache und die dazugehörigen Handlungen des Geistlichen bot zum banalen und alltäglichen für die Gläubigen. Es hatte nichts mehr mit überirdischem Glanz, Opfer und Mysterium zu tun“, schreibt der HPD."

Es erübrigt sich eigentlich jede Kommentierung. Der Text spricht für sich. Die Alte Messe war strukturiert als Beziehungsgeschehen zwischen Gott (präsent im Tabernakel), dem Priester als Brückenbauer (Pontifex= Brückenmacher) und der Gemeinde, so daß Gott sich durch den Priester der Gemeide vermittelte und die Gemeinde durch den Priester sich Gott vermittelte. Stand der Priester dem Hochaltar mit dem Tabernakel zugewandt, agierte er für und mit der Gemeinde zu Gott hin, wandte er sich der Gemeinde zu, wandte sich durch ihn Gott der Gemeinde zu.In der Reformierten Liturgie dagegen gibt es nur noch zwei Pole, den Priester und die Gemeinde und der Priester fungiert da nicht mehr als Mittler, sondern er agiert da "aus sich heraus". Aus dem Altar, zum Hochaltar hingewandt, auf dem Gott das ihm wohlgefällige Opfer dargebracht wurde, wird ein Mahltisch, der Gemeinde zugewandt, wo sie gespeist wird mit konsekriertem Brot.  Und aus dem über Brot und Wein zu sprechenden Konsekrations- oder Wandelworten wird eine Verkündigung an die Gemeinde, ins Mikrophon gesprochen, damit auch in der hintersten Sitzbank man noch das Geheimnis laut hören kann.   Ein ausposaunte Geheimnis ersetzt so das Mysterium der Wandlung. 
Wie Vieles wäre noch zur Profanisierung der Messe zu sagen, die eben nicht erst mit Mißbräuchen anhebt, sondern schon die Grundstruktur der reformierten Messe ist ihre Profanisierung! Auch das Verschwinden der lateinischen Sprache verstärkte diese Tendenz zur Profanisierung. So wie in der Eucharistiefeier ein Kelch genommen wird, der ausschließlich für die Eucharistie verwendet wird und man eben nach der Messe ihn nicht hernimmt zum Weintrinken, so wurde auch in der Alten Messe eine Sprache benutzt, die ausschließlich für die Messe verwendet wurde- als "tote" Sprache, das meint dann hier, als eine nur noch für den Sakralraum verwandte Sprache.Denn Heiligkeit bedeutet die Aussonderung von etwas aus dem profanen Raum zu einem ausschließlichen Gebrauch im heiligen Raum. Mit der Volkssprache wird so die Messe immer auch profanisiert.
Man kann es auch so sagen: Der Weltmensch ging in die Kirche und konstatierte, daß es in der modernisierten Messe so weltlich zuging, daß er beschloß, dann lieber gleich in der Welt zu bleiben. 

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