"Holzkirchen/München (kath.net/KNA) Vertragsauflösung hinfällig: Die lesbische Leiterin eines Caritas-Schülerhorts im oberbayerischen Holzkirchen bleibt auf ihrem Posten. Wie der Direktor des Münchner Diözesan-Caritasverbands Hans Lindenberger, am Mittwoch auf Anfrage mitteilte, wird die Frau nach einem schon länger geplanten Urlaub am 1. Dezember auf ihre Leitungsposition zurückkehren. Für eine zwischenzeitlich vereinbarte Trennung sei die Rechtsgrundlage entfallen."
So konnte man es am 31.7. 2015 auf Kath neth lesen! Die lesbische Leiterin des Schülerhortes war eine eingetragene Lebensgemeinschaft mit ihrer Partnerin eingegangen, sodaß nach diesem öffentlichen Akt die Caritas eine Kündigung des Arbeitsverhältnisses beabsichtigte. So lange die Leiterin nur heimlich privat in einer lesbischen Beziehung lebte, konnte die Caritas das eben LISCHEN Schülerhort pädagogisch aufgearbeitet vermittelt werden sollte? In der Bundeswehr könnte doch auch ein Pazifist nicht in der Rekrutenausbildung tätig sein oder ein Atomkraftbefürworter Schulungen für Funktionäre der Partei der Grünen durchführen! Aber in der Caritas scheint das anders zu sein. Wir könnten das jetzt optimistisch so deuten, daß auch diese lesbische Leiterin die Katholische Morallehre im Schülerhort vermittelt, obwohl sie selbst sie nicht praktiziert, ja sie sogar praktisch verneint. Vergleichbares kommt im Schulleben vor. So erinnere ich mich selbst gern an eine Antiraucherunterrichtseinheit im Biologieuntericht, die ein passionierter Raucher zu halten hatte. Wir lernten in diesen Stunden viel fürs Leben, etwas über die Differenz von Amt und Privatmensch, daß da der Lehrer als Amtsperson etwas zu unterrichten hatte- Pflicht ist Pflicht, das er selbst als Privatperson so nicht praktizierte- er rauchte so gern und alle wußten es. Realistischer ist aber wohl die Annahme, daß dieser und wohl nicht nur dieser Punkt der Katho"übersehen", aber nach dem öffentlichen Akt einer "Eheschließung in der light-Version" nicht mehr. Nun rettete aber das liberalisierte kirchliche Arbeitsrecht dieser Frau ihren Arbeitsplatz. Trotz dieses Happy-Ends sind aber doch Fragen erlaubt: wenn der Schülerhort getragen und geleitet wird durch die Caritas, gehört dann nicht die Katholische Morallehre zu dem, was in einem Katholischen Morallehre in der Agenda dieses und nicht nur dieses Caritas-Schülerhortes gar nicht vorkommt. Deutlich und pointiert formuliert: die Arbeit der Caritas ist so weitgehend säkularisiert, daß spezifisch Katholisches in ihr nicht mehr vorkommt. Und so kann dann auch eine bekennende und praktizierende Lesbin in der Caritas gute Arbeit leisten, weil für die Bewertung ihrer Arbeit die Frage, ist das denn Katholisch? gar keine Rolle mehr spielt!
Man kann nicht ganz umhin, dem liberalisierten kirchlichen Arbeitsrecht etwas Positives abzugewinnen. Es nimmt nämlich die Tatsache ernst, daß der größte Teil der Arbeitsgbiete der Kirche und der ihr zugeordneten Organisationen, wie etwa die der Caritas so sehr schon säkularisiert sind, daß es gleichgültig ist, ob und wie die Mitarbeiter zur Katholischen Kirche stehen! Der Säkularismus ist nicht etwas draußen vor den Toren der Kirche, sondern er hat sich so eingeheimatet in den Organisationen der Kirche, daß er schon zu ihrem praktischen Geist geworden ist. Nun wäre ja gerade die kirchliche Jugendarbeit der zur Vermittlung des Katholischen Glaubens prädesdtinierte Ort, seitdem die Familien als Ort der Einführung in den Glauben weitestgehend ausfallen- aber dies Beispiel zeigt, daß eben ein Schülerhort aus Sicht der Caritas dafür nicht zuständig ist. Überprüfte man dann einmal kritisch, was denn stattdessen dort vermittelt wird, wir dürfen sicher sein:nichts als politische Korrektheiten, schülergemäß serviert. Daß die Kathlosche Kirche die Mission aufgegeben hat, das ist inzwischen zum Allgemeingut geworden und die meisten werden urteilen, Gott sei es gedankt, denn es soll und kann doch jeder glauben, was er will, dem Gott ist es doch gleichgültig- daß aber Institutionen wie die Caritas nicht einmal sich mehr der Aufgabe stellen, in ihren eigenen Stätten den Katholischen Glauben zu vermitteln, zeigt, wie weit der Geist der Säkularisation der Geist der Kirche geworden ist: nur noch in Sonntagspredigten wird Gott noch erwähnt- sonst geht es auch gut ohne ihn- und so dürfen eben auch Caritasmitarbeiter ganz ohne Rücksicht auf die Lehre der Kirche ihr Leben führen! Aber eine Frage bleibt mir noch: was wäre geschehen, wenn die Leiterin des Schülerhortes eine praktizierende Katholikin gewesen wäre, die bei einer Pegida-Kundgbung teilgenommen hätte? Ich vermute, daß sie dann entlassen worden wäre, denn so viel conservativ katholisch geht nicht in der Caritas!
Da stimmt was in dem Text nicht so ganz.
AntwortenLöschenAm Anfang folgt auf »konnte die Caritas das eben« ein Satzteil, der da nicht hin passt. Der passende der Satzteil (»"übersehen", aber nach dem öffentlichen Akt einer "Eheschließung in der light-Version" nicht mehr.«), erscheint der aber erst später. Aber an der Stelle passt dann auch was nicht.