Auf der Internetseite des domradios vom 2.6. 2015 konnte man über die neuesten Erkenntnisse des Kardinal Lehmanns dies erfahren:
Lehmann: Kirche muss sich Homosexualität neu stellen
Jenseits schriller Töne
Die katholische Kirche muss sich nach Meinung von Kardinal Lehmann "der Thematik der Homosexualität im Ganzen neu stellen". Katholiken in Deutschland sollten über die Ehe auch mit Protestanten beraten.
Schrille Töne der letzten Tage dürften nicht darüber hinwegsehen lassen, wie kontrovers auch auf katholischer Seite über das Problem gestritten werde, schreibt der Kardinal in einem am Dienstag vorab veröffentlichten Beitrag für die Mainzer Bistumszeitung "Glaube und Leben". Er gehe davon aus, dass es bei den Beratungen der Bischofssynode im Herbst in Rom "um diese und andere Dinge aus dem Bereich der Sexualität" hoch hergehen werde.In seinem "Zum Streit um die 'Homo-Ehe'. Ein ökumenischer Blick nach vorn" überschriebenen Beitrag betont Lehmann, es werde wichtig sein, dass die Kirchen hierzulande miteinander berieten und sprächen, "soweit dies nur möglich ist". Der Kardinal bedauert, in den ökumenischen Gesprächen der letzten Jahrzehnte habe die Ehe eine verhältnismäßig geringe Rolle gespielt. Das Gespräch werde deshalb umso dringlicher. Es müsse jedoch erheblich an Tiefe gewinnen.
Man erinnere sich noch der Laudatio Kardinal Lehmanns auf die Homosexlobby, die durch ihr couragiertes Auftreten die Stimme des Rufers in der Wüste zum Verstummen brachte, Kreuz net. So viel Katholische Kirchenkritik war diesem Kardinal zu viel des Guten. Nun sucht er eine weitere Annäherung an die Homosexlobby. Daß die Kirche zu dieser Causa eine verbindliche Lehre hat, das ist ihm wohl in seinem Enthusiasmus für Reformen entgangen. Aber so einfach kann man sich das eben machen. Die Wunderformel dazu lautet: "neu"! Es ist so, als wenn die Wahrheiten des Glaubens veralten könnten und so sie modernisiert werden müßten. Was gestern noch als wahr gelten konnte,könne es heuer nicht mehr, denn der Progreß entwerte in seinem permanenten Fortschreiten alles Alte zu Rückständigem. Nur, was für neue Erkenntnisse sollen das denn sein, die uns die Homosexualität anders zu beurteilen nötigt als es die hl Schrift und die Tradition der Kirche tat? Das Offensichtliche ist, daß die Homosexlobby einer der erfolgreichsten und einflußreichsten Interessenvertretungen von Minderheitenwünschen sich gemausert hat. Diese Lobby verfügt über Macht und Einfluß- und darum soll und will sich die Kirche dem beugen. Kardinal Lehmann agiert genaugnommen nicht als Theologe und Gläubiger, sondern als ein reiner Kirchenpolitiker, die Machtverschiebungen in der Gesellschaft wahrnimmt und die Kirche mahnt, dem Rechnung zu tragen. "Sag mir, wer Macht und Einfluß hat, und ich sage dir, wessen Lieder ich singe", ist so die Maxime der Realpolitik auch der Kirche.
Auch will er mit den Protestanten dialogisieren auch über die Ehe! Seit Luthers Nein! zur Sakramentalität der Ehe ist die Ehe im Protestantismus zum Tode verurteilt. Sie ist für den Protestantismus ein rein weltlich Ding und kann so als eine Säkularordnung auch veränderten gesellschaftlichen Verhältnissen immer wieder neu eingepaßt werden. Warum nicht, wie es der evangelischen Feministin Wollrad vorschwebt, die Polygamie als legitime Form einzuführen! Aber viel grundlegender ist das protestantische Ja zur Möglichkeit der Auflösbarkeit der Ehe. Für den Protestanten ist eine Ehe im Prinzip genauso aufkündbar wie ein Arbeitsvertrag! Und damit ist die Substanz der Eheordnung genichtet. Will sich der Kardinal in seinem Dialog mit den Protestanten von den Vorzügen der Lehre von der Auflösbarkeit der Ehe überzeugen lassen, ob man nicht auch in der Katholischen Kirche hier von Luther lernen könnte! Der ökumenische Dialog hat sozusagen das Immunsystem der Katholischen Kirche geschwächt, indem es sich nun vorurteilsfrei öffnete für Lehren, die inkompatibel sind mit der Lehre der Katholischen Kirche, und von ihr rezipiert, das Eigene der Kirche destruieren. "Wer für Alles offen ist, ist nicht ganz dicht!", formulierte Bischof Mixa a.D. das Grundproblem des ökumenischen Dialogisierens. Der Sinn für die Notwendigkeit des Unterscheidenkönnens von dem Eigenen und dem Fremden ging verloren. Es wurde alles Fremde zu interessanten Alternativen zum Eigenen. Auf identitätstheoretischer Ebene reflektiert bedeutet dies, daß etwas nur ist, weil es von sich als Bestimmtes das durch das Bestimmtsein Verneinte aus sich ausschließt. Eine Frau ist nur eine Frau, weil sie von sich das Männliche ausschließt. Wo der Wille und die Kraft zum Ausschließen verloren geht, da löst sich unweigerlich das Eigene auf und verliert seine Identität. Zur Veranschaulichung: was sollte man von einem Fußballspieler halten, der begeistert vom Handballspiel plötzlich statt Tore zu schießen lieber Tore -per Hand- werfen möchte und dies als eine Bereicherung des Fußballspieles beurteilte, weil man doch voneinander lernen möchte, eben die Fußballer von den Handballern? Absurd wäre das- aber in der Ökömene gilt das Weisheit letzter Schluß. Und was könnte der Kardinal so von den Protestanten lernen? Nur dieses, wie man alle Tradition über Bord werfend ganz sich dem Zeitgeistsurfen hingeben kann! Nur, daß man den Zeitgeist nicht rein spiritualistisch verdünnt sich imaginiert. Er hat realistisch viel mehr mit der Macht zu tun, den Gruppen über den Machtfaktor der veröffentlichten Meinung ausspielen, als daß es etwas rein Geistiges wäre.
Das Schlimme ist einfach, daß das Kirchensystem nach wie vor Homosexuelle psychisch in Geiselhaft nimmt. Mir tun diese Leute leid.
AntwortenLöschenJeder Homosexuelle in der Kirche, der halbwegs bei sich ist, hat längst die kirchliche Sexuallehre in die Tonne gekloppt.