Nein, so radical ist die Vorsitzende der Linkenpartei Frau Kippinger nicht. Aber dem Wert der "Zivilcourage" will sie nun doch ganz ungewöhnlich inhaltlich füllen. Angesichts der Proteste der einheimischen Bevölkerung gegen die staatliche Asylpolitik verweist sie auf die Ausschreitungen der Bürger und verlangt jetzt nicht nur eine Intensivierung des antifaschistischen Kampfes gegen Rechts (waren das doch noch gute Zeiten, als der "antifaschistische Schutzwall" Ostdeutschland gegen "Rechts" verteidigte), sondern gleich darüber hinaus die Einrichtung eines neuen Schulfaches, dem der "Zivilcourage"! Ein zivil couragierter Bürger protestiert nicht gegen die staatliche Asylpolitik, sondern unterstützt sie wort- und tatkräftig. Damit er das auch so tut, soll er schon in der Schule, besser wohl schon in der Kita "antifaschistisch", oder zeitgenössischer gegen "Rechts" erzogen werden. Die "Zivilcourage" eines Staatsbürgers besteht also nach der Weltsicht dieser Linkenpolitikerin darin, daß man mit dem Staate zusammen, eingedenk der Einheitsmeinung unserer Massenmedien Ja sagt zum Kampf gegen Rechts und tatkräftig brüllt: "Nazis raus!" Aber auch andere kreativere Widerstandsformen finden sicher das Wohlwollen dieser Linkenpolitikerin. Wenn nun einmal leider unser Rechtsstaat das Versammlungsrecht und das Recht auf freie Meinungsäußerung auch Rechtsdenkenden zubilligt, und Gerichte dann auch rechte Kundgebungen erlauben, dann ist der Stunde der Zivilcouragierten gekommen: sie sollen dann verhindern, daß Rechte ihre demokratischen Rechte auch praktizieren können. Wenn erst im "antifaschistischen Neuen Deutschland" wieder nur Staatstreue demonstrieren dürfen und alle Rechten inhaftiert sind, dann ist das der höchste Triumph staatsbürgerlicher Zivilcaurage.
Nun fragen wir uns interessiert, ob den Wohl Kundgebungen gegen das "Menschenrecht auf Abtreibung" oder für die "Religionsfreiheit der Christen in der islamischen Welt" auch zu den rechten Mißbräuchen der Versammlungsfreiheit zählen, sodaß auch hier der couragierte Staatsbürger zum Kampfe aufgerufen ist? Eigentlich, bei Lichte gesehen, ist Heinrich Manns "Untertan" doch das Musterbeispiel eines die Tugend der Zivilcourage Vorlebenden und so sollte dieses Machwerk deutscher Unliteratur aus dem Verkehr gezogen werden, vermittelt es doch den völlig falschen Eindruck,daß die Tugend der Zivilcourage etwas damit zu tun habe, wenn alle "Kreuzige ihn" schreien, nicht einfach miteinzustimmnen, ja sozusagen gegen den Strom zu schwimmen! Nur, jetzt belehrt uns diese Politikerin ja dahingehend, daß die Staatstreue und die Unterwerfung unter die Propaganda, das was eben alle Anständigen denken, nachdemsie Bild, Faz und Taz gelesen haben, die Tugend der Zivilcourage ausmacht! Je untertäniger, desto couragierter ist der Deutsche Statsbürger, der Wunschbürger der Ex-SED-Partei. Ach, wenn es damals schon in den DDR-Kitas und Schulen das Unterrichtsfach des Kampfes gegen Rechts gegeben, die ostdeutschen Staatsbürger hätten ihren DDR-Staat ob seiner antifaschistischen Grundhaltung geliebt und verteidigt gegen die Rechte Konterrevolutiuon 1989 mit ihren nationalistischen, also rechten Parolen!
Wozu noch Religionsunterricht oder Werte und Normen, wenn doch der Kampf gegen Rechts ausreicht für die Moralerziehung an Kitas, Kindergärten und Schulen.
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