Zu Zeiten Jesu ereignete sich schon die erste Abspaltung von Schülern von ihrem Lehrer. Der Grund dieser Abspaltung: Jesus entfaltet seine Lehre von der Eucharistie, (Joh 6,22-59) Die Reaktion einiger seiner Schüler: "Diese Lehre ist uns zu hart, da gehen wir nicht mehr mit!" "Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher." (Joh 6,66).
Wie reagierte Jesus Christus nun auf diese Abspaltung? Erklärten seine treu gebliebenen Schüler, daß er vielleicht doch eine "unerträgliche" Lehre (V.60) da verkündet habe, daß man nun mit den Abgespalteten ökumenische Gespräche zu führen habe zur Reunion? Müsse er da nicht Verständnis dafür haben, daß seine Aussage: "Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben", für jüdische Ohren unzumutbar sei, ist ihnen doch jeder Genuß von Blut strikt untersagt! Wäre das nicht die Stunde einer ökumenischen Kommission gewesen, paritätisch besetzt aus treuen und abgefallenen Schülern, die ein Konsenpapier erarbeiten, um diesen Dissenz zu überwinden?
Hauptsache, daß wir glauben, daß wer Jesus als Messias bekennt, hat das ewige Leben und das mit den Essen und Trinken, das meint doch auch nur, daß man an ihn glaubt. Oder es hätten sich doch noch wohlklingendere Formeln finden lassen können- Hauptsache, man reuniert sich wieder und dafür muß eben von der wahren Lehre der Eucharistie Abstriche gemacht werden. So agiert nun seit zig Jahren der ökomenische Dialog und produziert eine schöner als die andere klingende Kompromißformel, um die von der Wahrheit sich abgespalten habenden Protestanten wieder ins Boot der Kirche zu holen! Na, ja, man wäre schon zufrieden, könnte man lehren, daß alle Lehrdifferenzen aus heutiger Sicht eben als nicht wesentliche überwunden wurden. Irgendwie ist man sich doch in Allem einig!
Warum da nur der Lehrer der Wahrheit, Jesus Christus selbst sich so unökomenisch verhalten hat, ist doch unbegreifbar! So geht das heutzutage einfach nicht mehr! Nicht einen Versuch zum Ausgleich unternimmt Jesus Christus sondern frägt nur die Übrigen, ob sie denn in der wahren Lehre bleiben wollen! So darf man heute nicht mehr fragen! Statt einem Verharren in der Wahrheit kommt es doch darauf an, sich aufeinanderzu zu bewegen, zwischen der These Jesu zur Eucharistie und dem Nein der Abspalter eine Synthese zu finden, die beiden Anliegen, die des Lehrers und der protestierenden Schüler gerecht wird. Und die Lehre ist doch zudem gar nicht wichtig: Das persönliche Vertrauen auf Gott allein zähle doch.
Der Jesus des Johannesevangeliums widerspricht so sehr der Ökumene, daß man ihn am besten ausklammert aus ihr. Und was er dann noch zur Verehrung Gottes lehrt, daß nur wer ihn ehrt wie seinen Vater auch den Vater ehrt:"Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht" (Joh5,23) zeigt überdeutlich, daß man mit diesem Jesus auch keinen interreligiösen Dialog führen kann, denn das hieße ja, den Muslimen und Juden die rechte Gottesverehrung abzusprechen!
Das größte Hindernis für die Ökumene und den interreligiösen Dialog bildet nun mal der Wahrheitslehrer Jesus Christus- erst wenn wir uns von ihm distanzieren nicht mehr uns von ihm belehren lassen, wird die Ökumene und der interreligiöse Dialog große Früchte bringen!
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