Donnerstag, 26. Januar 2017

Der Papst verändert nichts und doch alles!

"Franziskus verändert nichts und doch wird alles anders: kein Verstecken mehr hinter dem Gesetz, kein letztes Unterteilen von Handlungen in "richtig" oder "falsch". Statt auf eine normative Vorstellung von Moral setzt der Papst auf die Tugend der "Epikie". Heißt: Wie verhält man sich in konkreten Situationen, die der Gesetzgeber nicht vorhersehen konnte, richtig?" (Kath de, am 25.1.2017: "Der Papst und seine Kritiker".
So kommentiert die offizielle Netzseite der Deutschen Bischofskonferenz die Grundhaltung dieses Papstes. Wenn Papst Benedikt XVI. noch vor den Gefahren des Relativismus warnte, scheint der nun das Fundament des päpstlichen Agierens in moraltheologischen Fragen zu bilden. Nehmen wir mal an,daß diese Deutung von Kath de angemessen ist, dann heißt das, daß der Papst und damit die Kirche das Fundament jeder Morallehre, die Unterscheidung von moralisch richtig und moralisch falsch aufgibt. Ja, mit dem Verzicht auf die "normative Vorstellung von Moral" wird gänzlich auf jede Moral verzichtet, denn das Wesen moralischer Aussagen ist nun mal ihr normativer Gehalt. 
Es gibt das Meer der indikativischen Aussagen (die theoretische Vernunft): "Was ist?" beantworten sie mit dem Anspruch, Wahres zu sagen: So ist das. Normative Aussagen dagegen sagen aus, was sein soll. Ihre grammatische Form ist der Imperativ. Wenn eine Morallehre auf ihren normatives Wesen verzichtet, dann wird sie einfach zur Wissenschaft der moralischen Vorstellungen und Lebensweisen der Menschen: So leben Menschen heute! Und die Kirche hätte sich dem dann nur noch anzupassen.Die Differenz zwischen Sollen und Sein löschte diese Art von Morallehre dadurch auf, daß sie sich darauf limitierte, festzustellen  wie Menschen jetzt moralisch leben und was sie für moralisch richtig und für falsch erachten. 
Es drängt sich da der Eindruck auf, daß ganz in diesem Geiste Papst Franziskus gegen den Malteserorden vorgeht, indem er den, der für das Einhalten der Morallehre als Richtschnur dieses Ordens eintrat, zur Absetzung zwang und indem er jetzt wohl die modernistischen Kräfte unterstützt. Im Geiste der "Epikie" darf eben dieser Orden Verhütungsmittel verteilen! Ja, dies Wunderwort der "Epikie", aus der Ostkirche entnommen, soll nun dafür herhalten, die Einpassung der kirchlichen Morallehre an die Welt mit ihrer Weltmoral zu legitimieren.
Die Kirche soll nicht mehr normative Moralgesetze verkünden, sondern nur noch den lieben Gott, der zu Allem Ja und Amen sagt.Nein, so liberalistisch-anarchisch sind unsere Epikieliehaber denn doch nicht. Denn sie wollen doch nur den Menschen aus der Unfreiheit der Morallehre der Kirche befreien, um sie umso härter unter das Joch der Politischen Korrektheitsideologie zu zwingen.   
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen