"quod me oportet facere, ut salvus fiam?" (Apg 16,30)A.Arndt .J. S. übersetzt: "was muß ich thun, um selig zu werden?"(Vulgata, Novum Testamentum 2.Auflage 1903 Reprint). Gerettet werden, wäre eine adäquatere Übersetzung. Ist den Menschen oder der Kirche diese Frage abhanden gekommen? Aber fangen wir jetzt mal anders an: Was für eine Antwort bekäme der so Fragende denn heute von einem kirchlichen Seelsorger? Es bedarf dazu keiner prophetischen Begabung. Der Frager würde erstmal befragt, worin denn wohl sein Problem, das ihn so bedrängende bestünde. Habe er das Problem im Bereich von Liebe/Partnerschaft oder im Beruflichen oder im Gesundheitlichen? Schon diese Grobverortung des Problemes zeigt dem Frager, daß dem Seelsorger ein wirklich religiöses Problem gar nicht mehr vorstellbar ist; er kennt als Seelsorger in der Regel nur Menschen mit weltlichen Problemen, bei denen evtl der christliche Glaube bei der Bewältigung eine Hilfe sein könnte. Meist reduziert sich aber das Religiöse auf die innere Motivation des Seelsorgers, demAnderen zu helfen, sodaß die Seelsorgepraxis dann rein humanistisch-psychologisch verfährt.
Jedenfalls wird er nicht die Antwort hören, die der Apostel Petrus den ihn so Fragenden gab: "Crede in Dominum Jesum:et salvus eris tu". "Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst gerettet werden" (Apg 16,31). Warum nicht? Weil es einem Nichtchristen oder gar einem Andersgläubigen nicht zumutbar ist, ihn zum christlichen Glauben aufzurufen! Zudem: Welches seiner Probleme in der Liebe, im Beruf oder im Falle einer Erkrankung löste denn schon der Glaube an den Herrn Jesus?
Aber was meint dann der so den Apostel Fragende? Es frug ihn so der römische Kerkermeister. Oberflächlich betrachtet könnte die Frage des Kerkermeisters so gemeint sein: Nachdem das Gefängnis durch ein Erdbeben zerstört war, alle Türen sich öffneten und alle Gefangenen fliehen konnten und der Gefangenwärter befürchtete, daß ihn die Vorgesetzten dafür veantwortlich machen würden, ihn, dem doch eine Spezialbewachung des gefangenen Paulus aufgetragen war, hatte er sich selbst töten wollen. Petrus bewahrte ihm vor diesem Freitod: Ich bin nicht geflohen. Soll die Frage also eigentlich meinen: Petrus, was soll ich tuen, damit ich nicht von meinen Vorgesetzten bestraft werde? Dann hätte Petrus seinen Gefangenenwärter gründlich mißverstanden.
Was kann dann diese Frage gemeint haben? Der Kerkermeister erlebte das eigentümliche Erdbeben, und daß plötzlich Petrus, obgleich seine Füße gar an einen Block gekettet waren, wieder frei war. Das motivierte ihn zu dieser Frage. Abstrakter formuliert: Das Wunder dieser Art der Befreiung des Gefangenen ließ den Kerkermeister in dem so Befreiten einen besonderen Menschen erkennen, einen, der mit Übernatürlichem und Wunderbaren in einer Beziehung steht. Und deshalb traut er dem Petrus zu, diese Frage beantworten zu können. Denn er frägt auch nach etwas Übernatürlichem und Wunderbaren: Wie kann ich im göttlichen Gericht gerettet werden? Woher wußte der so Fragende von einem solchen Gericht? Spontan würde man antworten. aus dem Glauben der Juden oder aus der urchristlichen Verkündigung. War er aber damit vertraut als römischer Soldat? Oder meint hier der Verfasser der Apostelgeschichte, daß das Wissen um ein göttliches Gericht zum Allgemeinwissn jedes religiösen Menschen gehört? Es wäre dann ein Bestandteil der natürlichen Gotteserkenntnis.
Aus dem 1.Thessalonikerbrief (1,9f) kann man die urchristliche Verkündigung des Paulus wie der anderen Heidenmissinare rekonstruieren, denen wohl ein jüdisches Bekehrungsschema zu Grunde lag: Kehrt ab vom Götzendienst und wendet euch dem einzig wahren Gott zu, damit ihr dem Gericht Gottes entgeht ob eures Götzendienstes. Christlich umgeformt: Glaubet an Jesus Christus, damit der euch aus dem Zornesgericht Gottes über euren Götzendienst rettet.
Vor dem Gericht Gottes kann uns nur Jesus Christus retten und der rettet uns nur, wenn wir an ihm glauben, das verkündet Petrus seinem Kerkermeister. Diese Antwort ist dem postmodernen Christentum zu einer Unmöglichkeit geworden: Es kann gar keinen Zorn Gottes und kein Gericht Gottes geben und wenn es ein solches Gericht gäbe, dürfte der Glaube an Jesus Christus auf keinen Fall der Grund der Rettung aus diesem Gericht sein. Denn auch für Gott gelten die Menschenrechte, die es verböten, wen ob seines Glaubens zu diskriminieren. Also muß auch Gott, wenn er gerecht urteilt in seinem Gericht, der Glaube des Zubeurteilenden nicht von Relevanz sein. Gott kann doch nicht einen Menschen nur deshalb verurteilen, weil er nicht an Jesus Christus geglaubt hat! Deshalb ist die Antwort des Petrus nicht mehr akzeptabel. Er hätte respondieren müssen: Egal, wie Du es mit der Religion hältst, wenn Du anständig lebst, reicht das aus, denn mehr verlangt Gott von Niemanden!
Aber richtig christlich hätte die Antwort lauten müssen: Gott liebt Dich, so wie Du bist. Vertraue einfach darauf, von Gott bejaht zu sein. Für Dich gibt es kein göttliches Gericht. Das gibt es für Niemanden, denn Gott ist die Allliebe. Du brauchst also gar keine Errettung oder Erlösung, weil Alles immer schon in Ordnung ist!
Das Veschwinden dieser Frage und die Unmöglichkeit dieser Antwort im postmodernen Christentum, das zeigt unübersehbar, wie weit die heutige Kirche sich von der Wahrheit emanzipiert hat. Das eigentliche Problemist die Gotteslehre. (Vgl dazu auch mein Buch: Der zensierte Gott)
Jedenfalls wird er nicht die Antwort hören, die der Apostel Petrus den ihn so Fragenden gab: "Crede in Dominum Jesum:et salvus eris tu". "Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst gerettet werden" (Apg 16,31). Warum nicht? Weil es einem Nichtchristen oder gar einem Andersgläubigen nicht zumutbar ist, ihn zum christlichen Glauben aufzurufen! Zudem: Welches seiner Probleme in der Liebe, im Beruf oder im Falle einer Erkrankung löste denn schon der Glaube an den Herrn Jesus?
Aber was meint dann der so den Apostel Fragende? Es frug ihn so der römische Kerkermeister. Oberflächlich betrachtet könnte die Frage des Kerkermeisters so gemeint sein: Nachdem das Gefängnis durch ein Erdbeben zerstört war, alle Türen sich öffneten und alle Gefangenen fliehen konnten und der Gefangenwärter befürchtete, daß ihn die Vorgesetzten dafür veantwortlich machen würden, ihn, dem doch eine Spezialbewachung des gefangenen Paulus aufgetragen war, hatte er sich selbst töten wollen. Petrus bewahrte ihm vor diesem Freitod: Ich bin nicht geflohen. Soll die Frage also eigentlich meinen: Petrus, was soll ich tuen, damit ich nicht von meinen Vorgesetzten bestraft werde? Dann hätte Petrus seinen Gefangenenwärter gründlich mißverstanden.
Was kann dann diese Frage gemeint haben? Der Kerkermeister erlebte das eigentümliche Erdbeben, und daß plötzlich Petrus, obgleich seine Füße gar an einen Block gekettet waren, wieder frei war. Das motivierte ihn zu dieser Frage. Abstrakter formuliert: Das Wunder dieser Art der Befreiung des Gefangenen ließ den Kerkermeister in dem so Befreiten einen besonderen Menschen erkennen, einen, der mit Übernatürlichem und Wunderbaren in einer Beziehung steht. Und deshalb traut er dem Petrus zu, diese Frage beantworten zu können. Denn er frägt auch nach etwas Übernatürlichem und Wunderbaren: Wie kann ich im göttlichen Gericht gerettet werden? Woher wußte der so Fragende von einem solchen Gericht? Spontan würde man antworten. aus dem Glauben der Juden oder aus der urchristlichen Verkündigung. War er aber damit vertraut als römischer Soldat? Oder meint hier der Verfasser der Apostelgeschichte, daß das Wissen um ein göttliches Gericht zum Allgemeinwissn jedes religiösen Menschen gehört? Es wäre dann ein Bestandteil der natürlichen Gotteserkenntnis.
Aus dem 1.Thessalonikerbrief (1,9f) kann man die urchristliche Verkündigung des Paulus wie der anderen Heidenmissinare rekonstruieren, denen wohl ein jüdisches Bekehrungsschema zu Grunde lag: Kehrt ab vom Götzendienst und wendet euch dem einzig wahren Gott zu, damit ihr dem Gericht Gottes entgeht ob eures Götzendienstes. Christlich umgeformt: Glaubet an Jesus Christus, damit der euch aus dem Zornesgericht Gottes über euren Götzendienst rettet.
Vor dem Gericht Gottes kann uns nur Jesus Christus retten und der rettet uns nur, wenn wir an ihm glauben, das verkündet Petrus seinem Kerkermeister. Diese Antwort ist dem postmodernen Christentum zu einer Unmöglichkeit geworden: Es kann gar keinen Zorn Gottes und kein Gericht Gottes geben und wenn es ein solches Gericht gäbe, dürfte der Glaube an Jesus Christus auf keinen Fall der Grund der Rettung aus diesem Gericht sein. Denn auch für Gott gelten die Menschenrechte, die es verböten, wen ob seines Glaubens zu diskriminieren. Also muß auch Gott, wenn er gerecht urteilt in seinem Gericht, der Glaube des Zubeurteilenden nicht von Relevanz sein. Gott kann doch nicht einen Menschen nur deshalb verurteilen, weil er nicht an Jesus Christus geglaubt hat! Deshalb ist die Antwort des Petrus nicht mehr akzeptabel. Er hätte respondieren müssen: Egal, wie Du es mit der Religion hältst, wenn Du anständig lebst, reicht das aus, denn mehr verlangt Gott von Niemanden!
Aber richtig christlich hätte die Antwort lauten müssen: Gott liebt Dich, so wie Du bist. Vertraue einfach darauf, von Gott bejaht zu sein. Für Dich gibt es kein göttliches Gericht. Das gibt es für Niemanden, denn Gott ist die Allliebe. Du brauchst also gar keine Errettung oder Erlösung, weil Alles immer schon in Ordnung ist!
Das Veschwinden dieser Frage und die Unmöglichkeit dieser Antwort im postmodernen Christentum, das zeigt unübersehbar, wie weit die heutige Kirche sich von der Wahrheit emanzipiert hat. Das eigentliche Problemist die Gotteslehre. (Vgl dazu auch mein Buch: Der zensierte Gott)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen