Montag, 30. Januar 2017

Eine post- und antichristliche Religion? Zusatz

"Dann wandte sich [der Regensburger Bischof] Voderholzer dem Thema Islam zu: "Der Islam nun freilich, so viel Realismus müssen wir aufbringen, ist eine postchristliche Erscheinung, die mit dem Anspruch auftritt, die Kerngehalte des Christentums zu negieren: Den Glauben an den  dreifaltigen Gott, die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus und sein Erlösungswerk am Kreuz." (zitiert nach Katholisch de vom 29.1. 2017). 
Wenn das Verhältnis der christlichen Religion zu den anderen erörtert wird, darf dieser fundamentaler Unterschied nicht übersehen werden: Der Islam ist entstanden, als es schon die christliche Religion gegeben hat. Diese Religion wurde als Nein! zur christlichen Religion hervorgebracht. Bisher war die Begegnung der christlichen Missionare zu anderen Religionen immer die zu Religionen, die vor der Entstehung der christlichen Religion schon existierten und die so nicht schon ein Nein zur christlichen Religion  von Geburt an in sich trugen.  
Das Verhältnis zur jüdischen Religion ist etwas schwieriger: Denn auch sie entstand durch ein Nein, durch die Negation der Wahrheit, daß Jesus der Messias Israels ist und der Welterlöser. Es ist ja strikt zu distinguieren zwischen dem Glauben der Juden im ethnischen Sinne, wie ihn das Alte Testament bezeugt und dem religiösen jüdischen Glauben. Der jüdische Glaube selbst konstituierte sich ja erst durch die Verneinung des Messias Jesus Christus, indem nun die hebräische  Bibel so gelesen wurde, als wenn Jesus Christus nicht die Erfüllung des AT wäre. Zudem mußte das Zentrum der Frömmigkeit des Alten Bundes, der Jerusalemer Tempel entwertet werden, weil die jüdische Religion sich nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels als Religion ohne einen Opferkult konstituierte! 
Darin ähnelt sie dem Islam, der auch keinen Opferkultus kennt. Man kann urteilen, daß nach dem Kreuzaltaropfer Jesu Cristi nur die christliche Religion das Herzstück jeder Religion sich bbewahrte in der Feier des Meßopfers, wohingegen die beiden sich als Antithese zur christlichen Religion verstehenden Religionen  auch ihr Nein zum Opferkult zu ihrem Anliegen machten: So sehr  verwerfen sie nicht nur Jesus Christus, daß sie auch sein Heilswerk am Kreuz, sein Opfer verneinen,
indem  sie  Kunstreligionen hervorbrachten ohne einen eigenen Opferkultus! 
Kann es eine Religion ohne Opfer geben, das ist die kritische Anfrage an diese beiden Religionen, das, was uns sie von ihnen trennt!    

Zusatz:
Vorchristliche Religionen können als Präparation auf die wahre Religion begriffen werden. Die göttliche Pädagogik bereitet die Menschen durch die vorchristliche Religion auf die wahre vor. Postchristliche Religionen dagegen sind von ihrem Wesen her antichristliche Religionen, denn zu ihrem Fundament gehört das Neinsagen zur christlichen Religion.  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen