Was wäre dazu zu sagen: Unsere Nationalmannschaft liegt 0:1 zurück, die 90. Minute schlägt ihr : Der Mittelstürmer nimmt beherzt den Fußball in die Hände und wirft den Ball, unhaltbar für den Torwart zum Ausgleichstreffer ins Tornetz? Das geht doch nicht, denn in einem Fußballspiel darf kein Stürmer wie ein Handballer in einem Handballspiel Tore werfen! Was im Fußball undenkbar ist, im Reiche der praktizierten Religion geht das- warum nicht mal eine richtig lutherische Predigt in einer katholischen Messe?
Jesus wurde gefragt: "Was muß ich tuen, um das ewige Leben zu gewinnen? Der Prediger erklärte nun, daß die Frage falsch gestellt sei! Jesus überführt nun den Falschfrager, indem er ihm auf die Gebote Gottes verweist. Als der Frager antwortet, daß er die Gebote Gottes von seiner Jugend an erfülle, sagt Jesus zu ihm, daß ihm nur noch eines zur Vollkommenheit fehle, daß er all seinen Besitz zu verschenken habe, um dann Jesus nachzufolgen. Da wandte sich der Frager, da er sehr reich war, entsetzt ab.
Nun kommt die genuin lutherische Auslegung: Der Frager meint, durch das Erfüllen der göttlichen Gebote das ewige Leben gewinnen zu können, also durch Werke des Gesetzes. Aber wer durch den Gesetzesgehorsam sich das ewige Leben erwerckeln will, der muß am Gesetz scheitern: Er kann das Gesetz nie so erfüllen, daß er dadurch gerecht vor Gott wird und er soll das auch gar nicht. Das göttliche Gesetz hat nämlich nach Luther die Primärfunktion, den Menschen als Sünder zu konstituieren, der da durch das Gesetz erst erkennt, daß er sich vor Gott nicht rechtfertigen kann, daß er nie das ewige Leben sich erwirken kann.
Denn das ewige Leben kann der Mensch nur geschenkt bekommen aber er kann es nie gewinnen durch gute Werke. Die richtige Antwort auf die falsche Frage hätte so gelautet: Jesus hat für dich genug getan, und das reicht, sodaß du nichts tuen brauchst! Den Frager wollte Jesus hier aber zuerst klarmachen, daß er, wenn er durch Werke des Gesetzes das ewige Leben erlangen will, notwendig scheitert, sodaß er zur Einsicht kommt, daß er das, was er durch Werke erlangen wollte, nur durch die göttliche Gnade als Geschenk erlangen kann. So lutherisch wird heutzutage so selten in lutherischen Kirchen noch gepredigt, daß selbst Lutheraner ob dieser Predigt irritiert gewesen wären. Genuin lutherisch ist hier der Vorrang der Gesetzespredigt: Du sollst und kannst das Gesetz nicht genügend halten (deshalb legte diese Predigt das Verschenken des ganzen Privatbesitzes und die Nachfolge Jesu als weitere Gesetzesanforderungen aus, die notwendig sind, um auf dem gesetzlichen Weg das ewige Leben zu gewinnen.) Das Evangelium, daß der Mensch allein durch einen Schenkungsakt Gottes das ewige Leben erlangen kann, ist nämlich nach Luther nur verständlich und für den Menschen bedeutsam, wenn ihm vordem die Gesetzespredigt die Illusion geraubt habe, daß er anders als durch reine Gnade das ewige Leben bekommen könne.
Und wem schenkt Gott so das ewige Leben? Nach Luther nur den lutherisch Rechtgläubigen- aber diese Frage ließ die Predigt offen, oder meinte sie nicht doch: jedem?Denn Gott ist ja ein Humanist.
Und wem schenkt Gott so das ewige Leben? Nach Luther nur den lutherisch Rechtgläubigen- aber diese Frage ließ die Predigt offen, oder meinte sie nicht doch: jedem?Denn Gott ist ja ein Humanist.
Nur, was hat eine so lutherische Predigt in einer katholischen Messe zu suchen? Dieser Fall zeigt aber eins überdeutlich, daß selbst akademisch ausgebildete Theologen in ihren Predigten zeigen, daß sie die Lehre der Katholischen Kirche in dieser wichtigen Frage überhaupt nicht kennen! Ja, die Kirche leistet sich Hauptamtliche, um es bildlich zu sagen, die als Fußballspieler nicht mal wissen, daß sie nicht per Hand Tore im Fußballspiel werfen dürfen: professionelle Fußballer, die den Unterschied von Hand- und Fußball nicht kennen! Das ist eben gelebte Ökumene:Alles wurscht!
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