Freitag, 24. Februar 2023

„Frauenreferentin der Diözese Feldkirch leugnet Existenz der Hölle“

„Frauenreferentin der Diözese Feldkirch leugnet Existenz der Hölle“ Diese Überschrift wird kaum einen Leser von Kath net am 22.2.2023 in Erstaunen versetzen, ja in der heutigen Kirche würde doch jeder Verweis auf die kirchliche Lehre von der Hölle als Unerträglichkeit verdammt werden. Noch im offiziellem Gesangbuch der Diozöse München und Freising des Jahres 1950 konnte man tatsächlich lesen als zu den „Grundwahrheite unseres Glaubens“ zählend: „Ewige Seligkeit oder ewige Verdammnis wird das endgültige Geschick der unsterblichen Seele sein.“ Aber nicht nur eine Frauenreferentin einer österreichischen Diozöse sieht das heutzutage ganz anders. „Aglaia Maria Poscher-Mika, die Frauenreferentin der Diözese Feldkirch (Österreich) hat in einem Interview mit der Tageszeitung Krone die Existenz der Hölle und des Himmels geleugnet. Poscher-Mika wurde von der Zeitung zu ihrem Buch über die Feste der Weltreligionen interviewt. In diesem Zusammenhang sagte sie, offenbar unter Bezugnahme auf das Zweite Vatikanische Konzil, dass die Kirche 1965 „zum Glück“ erklärt habe „dass das Streben nach Gott in allen Religionen möglich ist“. Dann fuhrt sie wörtlich fort: „Davor hieß es ja eher: Wer nicht Christ ist, wird in der Hölle braten. Davon hat man Abstand genommen, die Hölle gibt es nicht mehr.“ Diese Frauenreferentin demonstriert hier mustergültig, wie man einerseits die Lehre der Kirche in Mißkredit bringt, um dann einfach falsche Behauptungen aufzustellen: Linksliberale Theologen mögen wohl Abstand genommen haben von der Hölle, aber auch das vielbeschworene 2.Vaticanum hat nicht die kirchliche Lehre von der Hölle reprobiert und könnte es auch gar nicht, weil die Existenz der Hölle zu eindeutig von Jesus Christus selbst bezeugt wird. Und wo und wann hat die Kirche je gelehrt, daß nur Christen nicht in die Hölle kämen? Von den Anfängen der Kirche an, beunruhigte die Kirche die Frage, ob es denn für die Nichtchristen, isb die die schon gestorben waren, bevor der Sohn Gottes Mensch wurde, eine Heilsmöglichkeit existiere. Dabei stößt ein aufmerksamer Bibelleser auf erstaunliche Antworten: Der Apostelfürst Paulus berichtet über eine besondere Taufpraxis in der korinthischen Gemeinde, die wohl auch in anderen Gemeinden so praktiziert wurde: „Wie kämen sonst einige dazu,sich für die Toten taufen zu lassen? Wenn Tote gar nicht auferweckt werden,warum läßt man sich dann taufen für sie?“ (1.Kor 15,29) Im Hintergrund steht der Glaube der Heilsnotwendigkeit der Taufe, wie sie Jesus selbst in seinem Nachtgespräch mit Nikodemus lehrt. (Joh 3). Kann dann etwa ein Nichtgetaufter in das ewige Leben eingehen oder muß er ungetauft verdammt werden? Im Urchristentum fand sich darauf eine uns Modernen erstaunliche Antwort: Christen ließen sich für Verstorbene taufen! Den Verstorbenen kam diese Taufe so zu gute, daß sie so getauft auch in das ewige Leben eingehen konnten. Einen besonderen Akzent erhielt nun diese Taufpraxis in der korinthischen Gemeinde durch den gnostizistischen Glauben, daß zwar die Seele unsterblich sei, der menschliche Körper aber notwendig zum Sterbenmüssen verurteilt sei. Dann würde jede leibliche Auferstehung notwendig ein Wiedersterbenmüssen implizieren. Die unsterbliche Seele ist so zwar ob ihrer Eigennatur unsterblich, aber gerade so droht ihr auch die Möglichkeit eines ewigen Seins in der Hölle. Um dem zu entkommen, wurden die ungetauft Verstorbenen so getauft. Dies zeigt auch an, wie unsinnig die Meinung ist, im Urchristentum hätte noch kein sakramentalistisches Verständnis der Taufe existiert! Eine zweite und leider in Vergessenheit geratene Antwort findet sich im 1.Petrusbrief: „So ist (Jesus Christus nach seinem Tode am Kreuz)zu den Geistern gegangen,die im Gefängnis waren und hat ihnen gepredigt.“(3,19) Jesus, niedergefahren in das Reich der Toten, predigte da, um die in der Unterwelt gefangenen Seelen zu retten. Von Anfang an stand die Kirche in dem Dilemma, einerseits die Heilsnotwendigkeit des christlichen Glaubens zu lehren und andererseits dem universalistischen Heilswillen Gottes gerecht zu werden. Hier stoßen wir auf zwei sehr frühe Antworten auf dies Problem, die eines aber überdeutlich aufzeigen: So simpel, wie es sich diese Frau vorstellt, war die kirchliche Lehre von der Hölle nie. Genauso unwahr ist aber auch ihre Behauptung, die Kirche habe einfach die Lehre von der Hölle abgeschafft! Daß „dass das Streben nach Gott in allen Religionen möglich ist“ wird man kaum bestreiten können, aber das besagt doch nicht, daß auch in allen Religionen Gott auch gefunden werden kann oder wird und noch weniger, ob denn alle Religionen zum Heil hinreichend genügen. Wäre dem so, dann wäre ja der göttliche Sohn völlig umsonst ein Mensch geworden: Die damals schon vorhandenen Religionen hätten dann ja ausgereicht für das Heil! Existierte aber die Möglichkeit der Hölle gar nicht, würde ja gelten, daß es völlig gleichgültig für das Heil des Menschen wäre, wie man es mit der Religion hielte. Damit würden alle Religionen als unwahr dysqualifiziert, denn dann gälte, daß es Gott selbst gleichgültig wäre, ob und wie ein Mensch religiös lebte. Es ist zu befürchten, daß das so in der Kirche nicht nur von Frauenreferentin gelehrt wird: Religion ist gleichgültig! Den theologischen Hintergrund bildet dabei, daß die Aussage; Gott ist die Liebe interpretiert wird: Gott ist nur Liebe,so daß ein Gericht Gottes, ein Verurteilen Gottes undenkbar wird.

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