Montag, 6. Februar 2023

Eine neue "Völkerwanderung" und ein "Bevölkerungsumtausch" - unsere Zukunft?

Eine neue „Völkerwanderung“ und ein „Bevölkerungsumtausch“ „Wir alle sind mehr oder weniger fest in einer bestimmten Lebens-weise verwurzlt,mit jedem Recht, diese zu schützen,aber es können historische Bedingungen auftreten, die uns von jetzt auf gleich in eine Situation werfen,in der wir gezwungen sind,die grundlegenden Koordinaten neu zu erfinden.“ So prognostiziert es jedenfalls Slavoj Zizek (Der neue Klassenkampf, 2020, S.81. Eine neue Epoche der Völkerwanderungen sieht er auf Europa zukommen.In der Vergangenheit vollzögten sich die Völkerwanderungen „in wilder,spontaner Weise,mit Gewalt und Zerstörung“. (S.81) Das Schicksal der Ureinwohner Amerikas, der Indianer wird dann angeführt als ein Anschauungsbeispiel des Nichtgelingens einer Neukoordination des eigenen Lebens, wenn durch eine Massen-einwanderung die alte Lebensweise, in der die Indianer verwurzelt waren, nicht mehr lebbar wurde. Die Völkerwanderungen erbrächten einen Bevölkerungsumtausch in den europäischen Staaten, der nach Zizeks Dafürhalten nun vernünftig zu gestalten sei. So stellt er sich das vor: „Die Kunst besteht darin,den richtigen Mittelweg zwischen den Bedürfnissen der Flüchtlinge (zu denen beispielsweise der Wunsch gehört,in Länder zu gehen, in denen bereits Verwandte leben) und den Kapazitäten der verschiedenen Länder zu finden.“ (S.77) Das „Recht, daß jeder dort leben dürfe, wo er möchte, lehnt er aber ab, auch weil so die Ordnung des Staates vernichtet würde, den ein Staat ist nur durch seine Grenzen, durch die er seine Staatsbürger von den Anderen unterscheidet. Ein Einwand muß aber hier erhoben werden: Was wäre von der Idee zu halten, daß jeder Arme das Recht hätte, sich von einer reichen Familie adoptieren zu lassen,um so in den Genuß des Familienreichtumes zu gelangen, nur weil er das Bedürfnis und den Wunsch habe, auch reich zu leben? Wünsche und Bedürfnisse erwirken nicht einfach aus sich ein Recht, all das Gewünschte auch zu erlangen. Wie ein Familienbesitz das Eigentum einer Familie ist, so ist auch der Reichtum eines Volkes sein Eigentum. Auch kann der Reichtum eines Volkes nicht zurückgeführt werden auf die Vorstellung, der Reichtum gründe sich in der Ausbeutung anderer Völker. Zizek stellt darüber hinaus selbst die kritische Frage, ob denn die Einwanderungswilligen sich integrieren wollen.(S.49) Menschen wollten sich in eine Familie adoptieren lassen und erklärten dann, daß sie die Ordnung der Familie, in der sie aufgenommen werden wollen, nicht zu respektieren gedenken. Man wolle wohl in Deutschland leben, an dessen Reichtum partizipieren, aber nicht mit den Deutschen zusammenleben. Darum will man ja auch, wie Zizek es selbst konstatiert, dort sich ansiedeln, wo schon Menschen ihres Volkstumes leben, damit sie da gemäß ihrer heimischen Kultur leben können. So findet dann nicht nur ein Bevökerungsumtausch statt, sondern auch eine Auflösung der heimischen Kultur. So ist es ja nur noch eine Frage der Zeit, bis in deutschen Großstädten mehr Moscheen als Kirchen es geben wird. „Die grundlegenden Koordinaten neu zu erfinden“ könnte sich so als eine sehr euphemistische Umschreibung des Todes unserer eigenen Kultur erweisen. Wenn Zizek dann die Kultur so definiert: „als der Name für all die Dinge, die wir praktizieren,ohne wirklich an sie zu glauben, ohne sie ernst zu nehmen“(S.53), dann zeigt sich hier überdeutlich, wie entkräftet unsere eigene Kultur geworden ist, reif für eine feindliche Übernahme. Ein theologischer Kurzkommentar Der Apostel Paulus lehrt über die Ordnung der Völker (Apg 17,26) in seiner Athener Predigt: Gott hat für die Völker bestimmte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnsitze festgesetzt.Dabei steht wohl im Hintergrund 5.Mose 32,8,daß Gott die Gebiete der Völker festlegte nach der Zahl der Völkerengel, der Götter. Die Grenzen meint dabei jeweils das Identitätsstiftende,daß etwas nur etwas Bestimmtes ist durch seine Differenz zu den Anderen, durch diese Grenzziehung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen