Samstag, 4. Februar 2023
Wenn der Täterschutz wichtiger ist als das Opfer sexueller Übergriffe oder daß es für Linke auch die Praxis des Täterschutzes gibt
Linke und Gewalt gegen Frauen
„Seit Wochen belästigt ein Mann in der Nähe der Freien Universität in Berlin junge Frauen. Der linke Studierendenausschuß will die Polizei allerdings nicht einschalten. Grund: Der Sextäter hat Migrationshintergrund.“ So berichtet die „Junge Freiheit“ am 3.Februar 2023. Auf den ersten Blick könnte diese Nachricht doch irritieren. So gilt Feministin schon die Titulierung einer unverheirateten Frau als „Fräulein“ als ein Akt rabiatester Frauenunterdrückung und nun werden Frauen gar regelmäßig von einem Mann sexuell belästigt. Aber der Täter weist einen „Migrations-hintergrund“auf und das erheischt eben einen sensiblen Umgang mit ihm: Die belästigten Frauen werden so von der linken Studentenvertretung aufgefordert, den Täter nicht anzuzeigen.
Wie erklärt sich diese Vorzugsliebe Linker für „Menschen mit einem Migrationshintergrund“? Daß sie einfach moralisch bessere Menschen wären, kann wohl schwerlich behauptet werden, zumal ja in diesem Fall der Mann eindeutig sich auch aus linker Sicht unmoralisch verhält. Slavoj Zizek präsentiert dafür eine überraschende Erklärung: Die traditionelle Linke setzte ihre Hoffnung auf das revolutionäre Subjekt der Arbeiterklasse, deren Mission die Überwindung der bürgerlichen Gesellschaft sei. Als diese Hoffnung sich als unrealistisch erwies, begann die Suche nach einem neuen revolutionären Subjekt. In seinem Buch: „Der neue Klassenkampf“ 2020 heißt es dazu dann: „Nur eine wirklich große Zahl von Flüchtlingen (mitsamt ihrer Enttäuschungen,da Europa ihre Erwartungen offensichtlich nicht erfüllen kann)könne die radikale europäische Linke wiederbeleben.“ (S.88) Kritisch urteilt Zizek, daß so „wir die Lücke der fehlenden radikalen Proletarier zu schließen versuchen, indem wir sie von außen importieren,so dass wir die Revolution auf importierte Revolutionshelfer abladen.“(S.88).
Nicht sollen also die Flüchtlinge und Asylanten in die Gesellschaft integriert werden, sondern sie sollen als Nichtintegrierte zum Subjekt der Überwindung der jetzigen Gesellschaft werden. Dies neue Revolutionssubjekt entspricht aber in Vielem nicht den kulturellen Vorstellungen der Linken: muslimisch-fundamentalistisch, patriachalistisch, sexistisch -frauenfeindlich, oft Homosexuellen ablehnend gegenüber stehend, aber all das wird in Kauf genommen, weil hier das neue Subjekt der Zerstörung der verhaßten bürgerlichen Gesellschaft erkannt wird.
Zizek selbst verwirft diese Revolutionsstrategie: Statt einer „schwammig formulierten >Bewegungsfreiheit für alle< soll es einen „sorgfältig geplanten und gut organisierten Veränderungsprozess“ geben. (S.82) Staaten dürften nicht einfach aufgelöst werden, indem jedem das Recht zugesprochen wird, dort leben zu wollen, wo er möchte. Es gälte stattdessen die Fluchtursachen zu beseitigen. Hiermit stellt sich dieser Philosoph gegen die neue Linke, die eben ganz auf den Revolutionär mit dem Migrationshintergrund setzt. Es darf vermutet werden, daß Zizek befürchtet, daß dies revolutionäre Subjekt die positiven Errungenschaften der Moderne, die Idee des Egalitarismus und der persönlichen Freiheit beseitigen würde und so nicht als etwas Positives erachtet werden könne, wohingegen den jetzigen Linken es primär um die Destruktion des Bestehenden geht als um den Aufbau einer besseren Gesellschaft. Dazu paßt dann auch der praktizierte Täterschutz für diesen Frauenbelästiger. Wenn also Patrioten vor einer Überfremdung durch die massenhafte Einwanderung von Flüchtlingen warnen, begrüßen das Linke als den Anfang der Überwindung und Zerstörung der bürgerlichen Gesellschaft mit ihrer Kultur und ihrer christlichen Religion.
Zusatz: Zizek zitiert zum Thema Statt und Grenzen Lenin, wie folgt (S.96): "Was bedeutet die Methode der sozialistischen Revolution unter der Losung:Nieder mit den Grenzen? Wir vertreten die Notwendigkeit des Staates,der Staat aber setzt Grenzen voraus.Zum Staat kann natürlich eine bürgerliche Regierung gehören,während wir Sowjets brauchen.Aber auch für dese besteht die Frage der Grenzen.Was heißt :Fort mit den Grenzen? Hier beginnt die Anarchie". Genau das dürfte das Ziel der Üraxis der Politik der offenen Grenzen sein.
ZZ
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