Freitag, 3. Februar 2023
Über den Vorwurf des Antisemitismus“ als Allzweckwaffe gegen jedes oppositionelle Denkens
Über den Vorwurf des Antisemitismus“ als Allzweckwaffe gegen jedes oppositionelle Denkens
Im MDR wurde in dem Kommentar: „CDU muß all Verbindungen zur Werte-Union kappen“ am 30.Jänner 2023 so gegen den CDU-Politiker und Chef des Verassungssschutzes polemisiert:
"Rechte Sprüche und Polemik aus dem Hause Maaßen überraschten in der CDU schon seit Jahren niemanden mehr. Man nahm sie teilweise auch gerne in Kauf und hoffte auf Stimmen vom rechten Rand. Die jüngsten antisemitischen Entgleisungen Maaßens: Ein Interview, in dem er von „rot-grüner Rassenlehre“ schwadronierte, oder ein Tweet, in dem er „treibenden politischen Kräften“ einen „eliminatorischen Rassismus gegen Weiße“ vorwarf, waren der Parteispitze dann aber doch zu viel. Das sich Maaßen daraufhin von dem parteinahen erzkonservativen Verein Werteunion zum Vorsitzenden wählen ließ, bietet der Union nicht nur die Chance Maaßen aus der Partei zu werfen, sondern auch alle Stränge zur Werteunion zu kappen.“
Kein Vorwurf ist im heutigen politischen Diskurs so gewichtig wie der des Antisemitismus: Der so Qualifizierte wird damit zum Paria im politischen Raum, mit wem kein anständiger Mensch mehr redet und über den man nur noch redet. Zizek setzt sich kritisch mit der Vorstellung: „Ein Feind ist jemand,dessen Geschichte du noch nicht gehört hast“ auseinander. (Der neue Klassenkampf,2020,S.15), um festzustellen, daß hier Grenzen zu ziehen seien, es existierten eben Feinde, deren Geschichte man sich nicht anhören müsse, die man nicht zu verstehen habe! Als das Beispiel nennt er dann, wenn überrascht es, Adolf Hitler. Den politischen Feind hört man nicht zu, will ihn nicht verstehen sondern nur noch bekämpfen.
Zu einem solchen Feind ist nun Herr Maaßen geworden. (Im Raume der Religion bzw der Metaphysik existiert der absolute Gegensatz zwischen dem Guten (Gott) und dem Bösen (der Teufel), im politischen Raum dagegen existieren nur relative Gegensätze, so daß es ein Zeichen der politischen Demagogie ist, einen politschen Gegner zu perhorreszieren, um ihn so völlig aus dem politischen Diskurs zu exkommunizieren. Worin soll nun der Antisemtismus des Herrn Maaßen bestehen, die ihn zum Paria werden läßt? Er habe von einer „rot-grünen Rassenlehre“ gesprochen. Inhaltlich ist damit die rassistische Vorstellung gemeint, daß die Weiße Rasse oder der Deutsche zu verschwinden habe, um Platz zu machen für andere „höhere Rassen“.
Die „Junge Freiheit“ kommentiert diese These Maaßens so: „Maaßen behauptete, daß „diese verantwortlichen Politiker“ die Migrationspolitik wollen und dies mit einer „grün-roten Rassenlehre“ begründet. Dabei hat er sich offenbar von einem Tweet des Seenotretters Axel Steier („Lifeline“) aufwühlen lassen, der freudig erklärt hatte, daß es bald „keine Weißbrote (sprich: weiße Menschen) mehr geben“ werde, die „Enthomogenisierung der Gesellschaft“ voranschreite und er – Steier – das „mit meiner Arbeit“ unterstütze.“ (1.Jänner 2023)
Ob nun alle Vertreter einer Politik der offenen Grenzen diese Rassenlehre vertreten, kann bezweifelt werden, nicht aber daß einige sie vertreten! Maaßens Intention ist nun eindeutig die, daß es eine Rassenlehre, die zwischen lebensberechtigten und nichtlebensberechtigten distinguiert nicht geben dürfe. Das soll nun antisemitisch sein. Stimmte dies Urteil, dann müßte also so distinguiert werden und die Weiße Rasse dann als nichtlebenswert abgeurteilt werden. Das wäre purer Rassismus.
Wer nun behauptet, es gäbe einen „eliminatorischen Rassismus gegen Weiße“, sei ein Antisemit. Nehmen wir einmal an, es existierte ein solcher Rassismus, was wäre dann an ihm oder an der These, daß es einen solchen gäbe, antisemitisch? Das erscheint nun als purer Unsinn, wenn nicht diese Hilfskonstruktion herbeigezogen wird:
Nur das jüdische Volk sei ein Opfer eines eliminatorischen Rassismus geworden.Wer behauptet, noch eine andere Rasse könnte ein Opfer eines solchen Rassismus werden, bestreitet damit, daß nur das jüdische Volk das Opfer eines solchen Rassismus sei und diese Bestreitung sei schon ein antisemitischer Akt.
Nun ist aber die Aussagenintention des Begriffes eines eliminatorischen Rassismus die, daß es einen so gearteten Rassismus nicht geben dürfe. Ist dann jetzt zu schlußfolgern, daß nur der kein Antisemit ist, der einen solchen bejaht, wenn er sich nicht gegen das jüdische Volk richtet? Wollte man nun behaupten, daß schon die These, daß es einen solchen gäbe, antisemitisch, dann hätte das noch fatalere Folgen: Die These eines eliminatorischen Rassismus“ist ja eigens politisch korrekt konstruiert worden, um den Antisemitismus der Deutschen von dem aller anderen Völker zu unterscheiden: Nur wir Deutschen wollten die Juden ausrotten. Dieser Ausrottungswille wäre dann eine Art der Kollektivschuld des Deutschen. Diese politisch korrekte These ist nun in keinster Weise antisemitisch sondern nur antideutsch.
So löst sich der Vorwurf des Antisemitismus gegen Herrn Maaßen in lauter Aporien auf, was aber der Wirksamkeit dieser Polemik keinen Abbruch bereitet. Denn Maaßen ist doch rechts und alle Rechten sind doch irgendwie antisemitisch. Da man den politischen Feind nicht mehr verstehen will, weil man nicht mehr mit ihm redet, kann man ja auch wider ihn behaupten, was man will, Hauptsache, er wird diffamiert und zum Paria erklärt.Das heißt: strenges Kontaktverbot; die CDU muß ihn rauswerfen und jeden Kontakt mit der „Werte-Union“ beenden, denn die wählte ihn zu ihrem Vorsitzenden, denn wer einen Paria kontaktiert, wird selbst zum Paria, zum Unberührbaren. Um das zu erreichen, ist der Vorwurf des Antisemitismus das probateste Mittel, so unbegründet der Vorwurf dann auch ist.
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