Donnerstag, 23. Februar 2023
Der Priester ist auch nur ein Mensch – und kein "Indianer-Häuptling" oder der Kampf der Neusynodalkirche wider das Priestertum
Der Priester ist auch nur ein Mensch – und kein "Indianer-Häuptling"
Mit dieser jeden Leser sicher verblüffenden Aussage bekämpft das Zentralorgan der „Neusynodalkirche Deutschlands “ Kath de am 22.3.2023 das katholische Priestertum. Originell ist dann aber die Überschrift: „Frauen sollten sich gut überlegen, ob sie in das bestehende Amtsverständnis "hineingeweiht" werden wollen.“ Wo nun so viele Suffragetten ihren Kampf gegen eines der letzten Privilegien des Mannes, daß das Priesteramt für den Mann reserviert ist, heroisch führen, erscheint dieser Angriff auf das Priesteramt kontraproduktiv. Aber das verkennt doch die zutiefst antikatholische Intention des Reformlagers, daß man ganz im Geiste des großen Reformers Luther das Priestertum ganz liquidieren möchte.
„Jesus Christus als die Personifikation des moralisch vollkommenen Königs.Die entscheidenden theologischen Argumente gegen diese Überhöhung des Priesteramtes sind zweifacher Natur. Das erste ist ein echt theologisches Argument. Es reicht vollkommen aus, Jesus Christus selbst als die Personifikation des moralisch vollkommenen Königs, des prägnantesten Propheten und des dienstbarsten Priesters zu sehen. Mehr braucht es nicht zur Verkörperung von "Menschsein at its best".
Bei Luther hieß das noch: Weil Jesus Christus der wahre Priester ist, darf und kann es in der Kirche keine weiteren Priester geben. Jetzt wird das modifiziert zu der These, daß weil Jesus das einzig wahre moralische Vorbild sei, darf und braucht es keine Priester mehr geben, die dies Vorbild in dem Priesteramt verkörpern. Das erinnert etwas an eine vulgärprotestantische Polemik gegen die Bedeutung der Heiligen in der Katholischen Kirche: Nur Jesus dürfe uns als Vorbild dienen.
Vom Wesen des Priesteramtes weiß dieser Text nichts,daß das Amt des Priesters notwendig für das Darbringen des Meßopfers ist, aber in unseren Zeiten allgemeiner Verdummung, es sei an die Aufforderung der jetzt amtierenden Außenministerin erinnert, daß der russische Regierungschef seine Politik um 360 Grad wenden solle, wundert das nicht. Daß Jesus primär ein moralisch vollkommener König sein soll, zeigt eben überdeutlich die völlige Verständnislosigkeit der Person und des Amtes Jesu Christi, denn so wird Jesu Christi Erlösungswerk auf das eines moralischen Vorbildes reduziert.
„Das zweite Argument ist ein soziologisch-strategisches, aber dann doch ein eminent pastoral-praktisches. Das "In-persona-Christi-Sein" des Priesters passt nicht in die Zeit. Die wenigsten Christ*innen glauben noch an die Besonderheit des Priester-Mannes.“
Diese „Sternchenchristen“ sind natürlich nicht identisch mit dem gemeinen Volk der Christen, sondern meint die Avantgardechristen, die, um sich von den vulgären Christen abzuheben, nur noch gegendert sprechen und schreiben. Früher sprach man in Deutschland ja in den vornehmen Kreisen unter sich auch nur Französisch und nur mit den niederen Ständen dann deutsch. Ganz erfüllt von der Normativität der Zeitgemäßheit darf also das Priesteramt ein "In-persona-Christi-Sein" nicht mehr sein. Denn was die Zeitgemäßheit ausmacht, das definieren allein die avantgardistischen Kreise der Gesellschaft. Denn dem Volke aufs Maul schauen, und dann gar ihm gemäß zu reden, das ist die Praxis des abscheulichen Popularismus: Das sei ferne! Papst Franziskus verschärft ja jetzt den Kampf gegen die „Alte Messe“, gerade weil sie auch unter jüngeren Priestern und jüngeren Katholiken auf zu viel Zustimmung stößt. Dem Begriff des Zeitgemäßen wohnt so die Vorstellung eines kulturellen Fortschrittes inne und daß so nur das Fortschrittlichste zu einer bestimmten Zeit das in der Zeit Seiende ist. Conservative oder gar traditionalistische Vorstellungen können so nie in der Zeit sein, sie sind eben nur übriggebliebene Ruinen vergangener Epochen.
Dabei ist die Parole einer priesterlosen Kirche und daß sie halt wie ein Verein demokratisch organisiert sein sollte, nichts Neues: Seit der Reformation wird das so proklamiert, wohl in den reformierten Kirchen stärker als in den lutherischen, aber innovativ ist das nicht. So sagt man damit eigentlich nur, daß die Katholische Kirche die Errungenschaften der Reformation und des bürgerlich demokratischen Vereinslebens immer noch nicht positiv rezipiert habe.
Die völlige Verständnislosigkeit des Wesens des Priesteramtes offenbart sich schon in diesem einen Satz: „Fachkräftemangel herrscht schon lange in der Kirche.“ Ein Priester ist eben nichts anderes als eine Fachkraft, von der aber so viel abverlangt wird, daß sich eine Frau ernsthaft überlegen sollte, sich diesen Job anzutuen! Die „Neusynodalkirche“braucht eben doch keine Priester, gut ausgebildete Fachkräfte reichen eben!
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