1. Typ: Gott allein ist das Heil, indem er alle Menschen liebt und so allen das ewige Leben schenken
wird.Jesus Christus und die Kirche offenbaren nur, was objektiv wahr ist und was auch jedem gilt,
auch wenn er es nicht glaubt und danach lebt. Die Verkündigung reduziert sich dann auf, daß alle
Menschen von Gott Bejahte sind und daß so wir Menschen human mit allen Menschen umzugehen
haben. Jesus und die Kirche werden so zu Verkündern und Praktikanten eines universalistischen
Humanitarismus. (vgl A. Gehlen, Moral und Hypermral)
2.Typ Gott wirkt das Heil für alle Menschen durch das Kreuz und die Auferstehung Jesu Christi
objektiv. In diesem Typ gäbe es kein Heil ohne das Heilswerk Jesu Chrrsti, aber es ist so objekti-
vistisch gültig, daß nun jeder Mensch ein von Gott Bejahter geworden ist, auch wenn er nicht
glaubt und egal wie er lebt. Ein Vertreter dafür ist Karl Barth: Da Jesus Christus der am Kreuze
einzig von Gott Verworfene ist, kann kein Mensch mehr ein von Gott verworfen Werdender sein.
Die Kirche verkündet so nur noch das, was objektiv wahr ist, unabhängig davon, ob es geglaubt
wird oder nicht. Es bedarf eigentlich gar keiner Verkündigung- wichtiger ist der moralische
Appell, humanitaristisch zu leben. Die Religion als Versuch einer Versöhnung Gottes mit den
Menschen durch Opfer, Gebet oder Buße und einer Umkehr zum rechten Leben ist prinzipiell
überflüssig, ja selbst etwas gegen Gottes Willen, der allein unser Heil wirken will.
3.Typ Gott wirkt das Heil durch Jesus Christus, aber dies Heil muß noch von uns Menschen sub-
jektiv angeeignet werden, damit es auch unser Heil wird. (Versimplifiziert:Das in einer Bäckerei
produzierte Brot muß noch in einem Geschäft zum Erwerb ausgelegt und dann gegessen werden,
damit es sättigt.) So würde das im Kreuz gewirkte Heil durch die Kirche vermittelt von den
Menschen subjektiv angeeignet, indem sie es glaubend aufnehmen, lutherisch allein durch den
Glauben, katholisch durch die Sakramente und dem in Liebeswerken tätigen Glauben.
3.1. Dies am Kreuz gewirkte Heil kann nur in der einen wahren Kirche vermittelt werden, der
Katholischen (so die vorkonziliare Kirche) oder
3.2.durch alle christlichen Gemeinschaften, so der Ökumnismus der postkonziliaren Kirche oder
3.3. durch alle Religionen so der postkonziliare interreligiöse Dialog (2. Vaticanum) oder
3.4 allen Menschen, wenn sie nur gemäß ihrem Gewissen leben (2.Vaticanum)
Typ 3 und Typ 2
ist gemeinsam, daß es kein Heil ohne das Heilswerk Jesu Christi geben könnte, daß aber das
Wie der Aneignung unterschiedlich gelehrt wird: vom notwendigen Gliedseinmüssen in der
Katholischen Kirche bis hin zu, daß es reiche, gemäß dem individuellen Gewissen zu leben.
Nur daß Typ 3 eine irgendwie geartete Vermittelung des objektiven Heiles verlangt durch
die eine wahre Religion, durch alle Religionen oder durch das Gewissen, während Typ 2
keine heilsnotwendige Vermittelung kennt.
Typ 1 dagegen setzt das Heil allein in Gott und es bedarf keinerlei Vermittelung dieses Heiles
durch eine Kirche oder eine Religion.Das ist die Überführung aller Religion in einen puren
Humanitarismus- der heute wohl verbreiteste Typ im gegenwärtigen Christentum. (Dazu
gehört dann im Katholizismus die Polemik gegen Anselm von Canterburys Kreuzestheo-
logie von der Heilsnotwendigkeit des Kreuzes Christi.) Jesus verkündet dann nur noch den
lieben Gott, der jeden liebt. Das Kreuz Christi zeigt dann nur noch, wie wichtig Jesus die
Verkündigung der Liebe Gottes ist, die jedem gilt, egal, wie er sich zur Liebe Gottes selbst
verhält! Für Typ 1 ist sogar Jesus Christus völlig überflüssig.
Allen Typen, außer 3.1 ist es gemeinsam, daß die Katholische Kirche für das Heil der Menschen
überflüssig ist, weil das Heil auch ohne sie ohne eine Einschränkung erreicht werden kann! Allen
außer 3.1. und 3.2. ist es gemeinsam, daß die christliche Religion für das Heil überflüssig ist.
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