Sonntag, 8. Juli 2018

Zum Aufstand der Gewissen wider die Wahrheit



"Ein Trauerspiel. Auch die allerkleinsten Reformen werden im Keim erstickt. Und dabei wäre sehr viel zu tun, wenn die Kirche um ihrer Glaubwürdigkeit willen endlich in der Gegenwart ankommen möchte. Was in Rom mühsam diskutiert wird, ist vor Ort längst geklärt. In unserer Gemeinde gehen alle Getauften, die in ihrer Kirche zum Abendmahl zugelassen sind, zur Kommunion. Dafür muss man nicht in einer konfessionsverbindenden Ehe leben, sondern einfach Christ sein.
Die Gläubigen von heute sind eben keine gehorsamen Kinder am Gängelband der Hierarchie, sondern mündige Erwachsene. Sie tun, was ihnen ihr Gewissen sagt."
So legt sich ein katholischer Priester  seine Kirche zu recht.Auf der Internetseite: Christliches Forum ist der ganze Stellungnahme des Pfarrers zur Causa: Wer darf zur Eucharistie zugelassen werden? nachlesbar. (7.7.2018). Der Gemeindeleiter erlaubt einfach jedem Getauften den Empfang der hl. Kommunion. Das sei die Realität, die endlich doch auch die Da- Oben der Kirche anzuerkennen haben- und wenn nicht, dann mache eben jeder Getaufte, wie es ihm gefällt. 
Woher weiß dieser Pfarrer denn nun, daß die hinreichende Bedingung zum Empfang der hl. Kommunion das bloße Getauftsein ist? Nach der Lehre der Katholischen Kirche reicht nicht einmal das Gliedsein in der Katholischen Kirche dazu aus, sondern der Kommunikant muß auch frei sein von schwerer Sünde. Sonst hat er erst zu beichten. Aber die Lehre der Kirche interessiert diesen Pfarrer offensichtlich nicht. Er hat sich eben eine Privatkirchenlehre zugelegt, nach der jeder Getaufte, egal welcher christlichen Konfession er angehört, zur Kommunion zulaßbar sei. 
Diese Privatanarchie bejubelt dann der Pfarrer, daß nun jeder Getaufte täte, wie es ihm sein Gewissen sagt! Aber wozu noch bedarf es da eines Gewissensentscheides?, wenn der Gemeindeleiter schon für alle entschieden hat: Jeder Getaufte darf. Er hat ja schon mit seinem Gewissensurteil für die Gemeinde die Lehre der Kirche außer Kraft gesetzt, indem er entschied, daß alle Getauften zur Kommunion zulaßbar sind. 
Die rechte Lehre der Katholischen Kirche ist für diesen Pfarrer nur "ein Gängelband der Hierarchie".Damit demonstriert dieser Pfarrer eben, daß er ganz in der Wirklichkeit der postmodern sich auslegenden Gesellschaft angekommen ist mit ihrem Zentralcredo, daß eine erkannte Wahrheit unfrei mache. Denn jede erkannte Wahrheit setzt die Differenz von wahr und unwahr und diskriminiert so das Unwahre. Die Gleichgültigkeit der Wahrheit gegenüber ermöglicht dagegen die Praxis der Vergleichgültigung: Egal, ob wer der wahren Kirche oder einer in vielen sich irrenden christlichen Gemeinschaft angehört: Jeder darf...denn Gott selbst ist die Wahrheit gleichgültig!  Und woher weiß das dieser Pfarrer? Das wird ihm wohl sein Gewissen offenbart haben.
Ein wahrhaft großer Revoluzzer agiert also da, indem er einfach seine Privattheologie zur einzig wahren deklariert. Aber er geht noch weiter: "Jetzt kommt es darauf an, dass wir den Glauben selbst in die Hand nehmen, ihn verkünden, feiern und leben. Vielleicht hierarchiefrei, aber wahrhaftig."
Das heißt im Klartext: Jeder möge sich doch seinen Privatglauben zusammenkomponieren und denn dann  authentisch= glaubwürdig praktizieren. Wer nun -bestürzt- den Einbruch der Anarchie in der Kirche befürchtet, dem sei zum Trost gesagt: Selbstverständlich ist der Glaube, den wir in die Hand nehmen, hundertprozentig politisch korrekt ist und faktisch meint das nur, daß der traditionelle Glaube der Kirche durch Zeitgeistgemäßes zu ersetzen sei.
Im Namen der Gewissensfreiheit wird so der Getaufte von der Wahrheit der Kirche emanzipiert, um ihn dann dem herrschenden Zeitgeist zu unterwerfen. Das ist dann die Freiheit der Gläubigen wider die offenbarte Wahrheit. 
Geradezu revolutionär ist dabei das hier zu Grunde liegende Verständnis von Wahrheit und Wirklichkeit. Verkündet die Kirche Normen, so hat das zu sein, so sind diese Normen als nichtig zu erklären, wenn festgestellt wird, daß viele Menschen sich nicht an diese Normen halten. Also, würde festgestellt, daß mehr als 50 Prozent alle Ehemänner regelmäßig ihre Frauen betrügen, indem sie in ein Bordell gehen, dann wäre das kein Ehebruch mehr sondern eine Lebenspraxis, die die Kirche zu bejahen habe. Sie hätte eben die Gewissensentscheidung der Bordellkunden zu akzeptieren und dürfe dies Verhalten nicht gängeln, gar moralisch verurteilen, denn was die Masse macht, ist immer recht, nur das davon Abweichende ist zu kritisieren, also die unverbesserlichen Dogmatiker,  die die Lehre der Kirche vertreten.   
Als vorkonziliar und den Heutigen unzumutbar gilt so heute, was die Kirche dazu vor dem 2.Vaticanum lehrte:
„Aus dieser modrigen Quelle der Gleichgültigkeit, die den Glauben betrifft, fließt jene törichte und falsche Ansicht, die man besser als Wahnsinn bezeichnet, für jeden die Gewissensfreiheit zu fordern und zu verteidigen. Der Wegbereiter für diesen überaus verderblichen Irrtum ist diese vollkommen übermäßige Meinungsfreiheit, die auf weiten Gebieten zum Verderben der Kirche und des Staates verbreitet ist. Einige behaupten hierbei mit großer Unverschämtheit, daß sich daraus Vorteile für die Religion ergeben. Der heilige Augustinus sagt dagegen, was ist tödlicher für die Seele, als die Freiheit des Irrtums! Wenn jeder Zaum entfernt wird, durch welchen die Menschen auf den Pfaden der Wahrheit geführt werden, und dadurch ihre zum Bösen geneigte Natur in die Tiefe stürzt, sehen wir den geöffneten Abgrund der Hölle, aus dem der Apostel Johannes den Rauch aufsteigen sah, der die Sonne verdunkelte und aus dem Heuschrecken hervorgingen, die sich über die gesamte Erde verbreiteten, um sie zu verwüsten18. Aus diesem Irrtum entstammt die Wandlung der Gesinnungen, die zur Verderbnis der Jugend führen, aus dem die Verachtung des Volkes gegenüber der Religion sowie der heiligsten Dinge und Gesetze hervorgeht und aus dem die Worte der Pest kommen, die für das öffentliche Gemeinwesen tödlicher sind, als alles andere. Die Erfahrung bezeugt, was seit ältester Zeit bekannt ist. Staaten, die durch Reichtum, Macht und Ruhm aufblühten, sind an diesem einen Übel zugrunde gegangen, das sich in der übermäßigen Meinungsfreiheit, der Redefreiheit und der Sucht nach Neuerungen äußert.“
Papst Gregor XVI.  (zitiert nach Wikipedia, Gewissensfreiheit).
Aber heutzutage erdreistet sich schon ein Ortspfarrer, im Namen dieser Gewissensfreiheit, die Lehre der Kirche als nichtig zu erklären und dazu aufzurufen, daß doch jeder seinen Privatglauben ganz nach seinem Geschmacke sich zusammenbasteln möge. 

Zusatz: Welche Mutter gäbe ihrem Kinde von ihren Tabletten zu "naschen" mit der Begründung: "Wenn mein Kind unbedingt diese bunten Pillen mal "naschen" möchte" und vergäße dann ganz die Negativfolgen solch eines Medizinmißbrauches! So schützt die Mutter Kirche auch Menschen vor einen sakrilegischen Empfang der hl. Kommunion ob der Kollateralschäden mißbräuchlichen Empfangens. Merksatz: Je stärker die Heilkraft einer Medizin, desto destruktiver ist sie, falsch eingenommen. Die Eucharistie ist die stärkste Medizin auf Erden, weil sie Medizin zur Unsterblichkeit ist, recht eingenommen aber nur recht eingenommen! 


   

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