Daß die Selbstbefriedigung auch Onanieren genannt wird, das ist bekannt, aber wie war das noch mit Onans Geschichte. Der Kern der Geschichte ist einfach: Judas, einer der Söhne des Jakob sagte zu seinem Sohne: "Begib dich zu dem Weibe deines Bruders, und nimm sie zur Ehe,daß du deinem Bruder Nachkommenschaft erweckst." (1.Mose, 38,8- alle Zitate nach: A.Arndt, Die Heilige Schrift, Alten und Neuen Testaments, mit dem Urtext der Vulgata, 1905) )Her, der Bruder war von Gott getötet worden, weil er böse war (38,7) und so blieb seine Ehe kinderlos. Onan sollte nun die Witwe heiraten, damit sein toter Bruder so zu seinen Nachkommen kommt.
Onan wußte, "daß die Söhne nicht ihm gehören würden". (38,9) Das ist nun auf den ersten Blick befremdlich, denn er sollte doch die Verwitwete heiraten und dann wären doch die in ihr entstehenden Kinder die seinigen. Aber 5.Mose 25,5 gibt uns dazu eine Auskunft: "Wenn Brüder beisammen wohnen, und einer von ihnen ohne Kinder stirbt, so soll das Weib des Verstorbenen keinen Fremden heirathen, sondern sein Bruder soll sie nehmen, und seinem Bruder Nachkommenschaft erwecken."
Das Ziel dieser Ehe mit der Verwitweten und Kinderlosen ist somit, daß so der Verstorbene zu einem Nachwuchs kommt. Onan wäre so zwar der leibliche Vater, er wäre auch der Ehemann, aber er würde nicht als Vater der Kinder anerkannt- sie würden als Kinder des Verstorbenen gelten.
Onan soll so ein Leihvater für die Kinder seines toten Bruders abgeben! Was tut er? Er befriedigte sich so (er ließ "den Samen auf die Erde fallen, damit auf seines Bruders Namen keine Kinder geboren würden" 38,9) Das heißt: Hier meint die unerlaubte Selbstbefriedigung, daß ein Mann mit der Absicht, unfähig zur Zeugung sich zu machen, masturbiert. Er war verpflichtet als Ehemann zum Geschlechtsverkehr mit der Frau seines toten Bruders, aber er wollte mit dieser Frau keine Kinder zeugen, weil sie dann nicht die seinigen wären.
Wie reagiert Gott darauf? "Darum tödtete ihn der Herr, weil er Verabscheungswürdiges that." (38,10)
Diese Geschichte ist nun nicht irgendeine Dramaerzählung sondern sie steht so in der hl. Schrift!
A) Nicht soll ein Fremder die kinderlose Witwe heiraten. Die Intention ist klar: Es geht um die Identitätsbewahrung. Durch die Verheiratung mit einem Fremden würden die Kinder aus dieser Ehe Fremdkinder.
B) Für den Verstorbenen ist es ein Unglück, kinderlos gestorben zu sein; darum hat nun ein Bruder von ihm einzuspringen, um ihm einen legitimen Nachwuchs zu besorgen.
C) Wenn sich der Bruder weigert, dieser Verpflichtung nachzukommen, sündigt er- so sehr, daß Gott ihn, wie das Beispiel des Onan demonstriert, mit dem Tode bestraft!
D)Es muß aber deutlich gesagt werden, daß hier die Selbstbefriedigung (Onanieren) nur eine Sünde ist, weil so sich der Mann der Pflicht zur Fortpflanzung entzieht, indem er sich zeitlich limitiert unfähig zum Geschlechtsverkehr macht. (Der einstige italienische Startrainer Bayern Münchens hätte dazu wohl sein berühmtes: Flasche leer! ausgerufen.) Dem heutigen Leser wird auch diese Verweigerung, den Leihvater abzugeben, nicht unverständlich sein, ja gilt doch in der jetzigen Moraltheologie das als unerlaubt! Nur, daß Gott hier das ganz anders beurteilt. Für ihn ist das Ziel, daß der Mensch sich fortpflanze das Wesentliche. Damit dabei der kinderlos Verstorbene seine Identität bewahrt, sollen für ihn die Kinder aus der Ehe seiner verwitweten Frau mit seinem Bruder seine Kinder sein. Das ist die Pointe dieser Bestimmung aus dem 5.Buch Mose: Es geht um die Identitätsbewahrung.
Wer nun die Geschichte im 38. Kapitel weiterliest, kommt dann aus dem Staunen nicht raus. Die Witwe, nun immer noch kinderlos verkleidet sich als Prostituierte, verbringt so unerkannt mit dem Vater ihres toten Mannes eine Liebesnacht und wird schwanger. Judas, als er nun erfährt, so als Freier Vater geworden zu sein, urteilt: "Sie ist gerechter als ich"
(38,26), weil sie so nun doch noch zu dem Kinde für ihren verstorbenen Ehemann gekommen ist. Der Leser erwartet nun doch, daß Gottes Zorn entbrennt angesichts dieser Tat und er den Vater und die Schwiegertochter straft- Gott hat ja schon im 38.Kapitel 2 Menschen, da sie Sünder waren, getötet. Aber Gott greift nicht ein!
Eine Fußnote bietet dazu diese Deutung: "Sie sündigte nicht aus schnöder Lust, sondern sie bezweckte bloß Empfängnis." Das heißt dann wohl nach dem so zitierten Hieronymus, daß die Frau gar nicht gesündigt habe oder wenn doch, dann nicht aus schnöder Lust= Begierde, sondern um des Guten willen, daß sie so ihrem toten Ehemann zu seinem Nachwuchs verhelfe.
Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, daß für den Alten Bund die Fortpflanzung, der eigene Nachwuchs so wichtig ist, daß um dieses Zieles willen fast alles erlaubt ist!
Das ist die radicale Lebensbejahung Gottes und der unbedingte Wille zur Identitätsbewahrung!
Nachtrag
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einem "entscheidenden Moment" in der Geschichte des Staates Israel. 122 Jahre, nachdem Theodor Herzl seine Vision eines Judenstaats veröffentlicht habe, "haben wir mit diesem Gesetz das Gründungsprinzip unserer Existenz festgeschrieben. Israel ist der Nationalstaat des jüdischen Volkes und respektiert die Rechte aller Bürger." Nichtjüdische Abgeordnete sprachen dagegen von einem "Apartheidsgesetz" und einem "rassistischen Gesetz".So kommentiert indirekt die Süddeutsche Zeitung am 19.7. des Jahres den israelischen Ministerpräsidenten, der gerade hier einmal wieder zeigt, wie sehr es seiner Regierung um die Bewahrung der Identität des jüdischen Volkes geht, die er rechtens am besten in einem jüdischen Nationalstaat gewährt sieht. Er steht damit ganz im Geiste des Alten Bundes, in dem gerade Gott selbst für die Wahrung der jüdischen Identität Sorge trägt, auch durch eine Sexualmoral, die der heutigen Lehre der Kirche widerspricht, weil sie im Zweifelsfalle immer dem Willen zur eigenen Nachkommenschaft oberste Priorität zuschreibt.
C) Wenn sich der Bruder weigert, dieser Verpflichtung nachzukommen, sündigt er- so sehr, daß Gott ihn, wie das Beispiel des Onan demonstriert, mit dem Tode bestraft!
D)Es muß aber deutlich gesagt werden, daß hier die Selbstbefriedigung (Onanieren) nur eine Sünde ist, weil so sich der Mann der Pflicht zur Fortpflanzung entzieht, indem er sich zeitlich limitiert unfähig zum Geschlechtsverkehr macht. (Der einstige italienische Startrainer Bayern Münchens hätte dazu wohl sein berühmtes: Flasche leer! ausgerufen.) Dem heutigen Leser wird auch diese Verweigerung, den Leihvater abzugeben, nicht unverständlich sein, ja gilt doch in der jetzigen Moraltheologie das als unerlaubt! Nur, daß Gott hier das ganz anders beurteilt. Für ihn ist das Ziel, daß der Mensch sich fortpflanze das Wesentliche. Damit dabei der kinderlos Verstorbene seine Identität bewahrt, sollen für ihn die Kinder aus der Ehe seiner verwitweten Frau mit seinem Bruder seine Kinder sein. Das ist die Pointe dieser Bestimmung aus dem 5.Buch Mose: Es geht um die Identitätsbewahrung.
Wer nun die Geschichte im 38. Kapitel weiterliest, kommt dann aus dem Staunen nicht raus. Die Witwe, nun immer noch kinderlos verkleidet sich als Prostituierte, verbringt so unerkannt mit dem Vater ihres toten Mannes eine Liebesnacht und wird schwanger. Judas, als er nun erfährt, so als Freier Vater geworden zu sein, urteilt: "Sie ist gerechter als ich"
(38,26), weil sie so nun doch noch zu dem Kinde für ihren verstorbenen Ehemann gekommen ist. Der Leser erwartet nun doch, daß Gottes Zorn entbrennt angesichts dieser Tat und er den Vater und die Schwiegertochter straft- Gott hat ja schon im 38.Kapitel 2 Menschen, da sie Sünder waren, getötet. Aber Gott greift nicht ein!
Eine Fußnote bietet dazu diese Deutung: "Sie sündigte nicht aus schnöder Lust, sondern sie bezweckte bloß Empfängnis." Das heißt dann wohl nach dem so zitierten Hieronymus, daß die Frau gar nicht gesündigt habe oder wenn doch, dann nicht aus schnöder Lust= Begierde, sondern um des Guten willen, daß sie so ihrem toten Ehemann zu seinem Nachwuchs verhelfe.
Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, daß für den Alten Bund die Fortpflanzung, der eigene Nachwuchs so wichtig ist, daß um dieses Zieles willen fast alles erlaubt ist!
Das ist die radicale Lebensbejahung Gottes und der unbedingte Wille zur Identitätsbewahrung!
Nachtrag
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einem "entscheidenden Moment" in der Geschichte des Staates Israel. 122 Jahre, nachdem Theodor Herzl seine Vision eines Judenstaats veröffentlicht habe, "haben wir mit diesem Gesetz das Gründungsprinzip unserer Existenz festgeschrieben. Israel ist der Nationalstaat des jüdischen Volkes und respektiert die Rechte aller Bürger." Nichtjüdische Abgeordnete sprachen dagegen von einem "Apartheidsgesetz" und einem "rassistischen Gesetz".So kommentiert indirekt die Süddeutsche Zeitung am 19.7. des Jahres den israelischen Ministerpräsidenten, der gerade hier einmal wieder zeigt, wie sehr es seiner Regierung um die Bewahrung der Identität des jüdischen Volkes geht, die er rechtens am besten in einem jüdischen Nationalstaat gewährt sieht. Er steht damit ganz im Geiste des Alten Bundes, in dem gerade Gott selbst für die Wahrung der jüdischen Identität Sorge trägt, auch durch eine Sexualmoral, die der heutigen Lehre der Kirche widerspricht, weil sie im Zweifelsfalle immer dem Willen zur eigenen Nachkommenschaft oberste Priorität zuschreibt.
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