Dienstag, 13. Juli 2021

Kurz und bündig: Schwarzes Leben zählt- eine Kritik

Kurz und bündig: Schwarzes Leben zählt- eine Kritik



Die Parole: „Schwarzes Leben zählt“ ist allseits bekannt, aber wird sie auch verstanden? So könnte diese Parole verstanden werden:

Der Obersatz: Menschliches Leben zählt, der Untersatz: Schwarzes Leben zählt, denn das Schwarze Leben ist eine Teilmenge des menschlichen Lebens. Der auch denkbare Obersatz: Leben zählt und darum auch das Schwarze, ist nicht akzeptabel, denn auch der Coronavirus ist eine Teilmenge des Lebens, aber niemand wird wohl ein Lebensrecht für diesen todbringenden Virus einfordern. So bleibt als möglicher Obersatz nur der: Menschliches Leben zählt und darum auch das Schwarze (=die schwarze Rasse) wie das Weiße (=die weiße Rasse) und es müßte eigentlich ergänzt werden wie das Gelbe Leben (=die asiatische Rasse) und das Rote Leben (=die indianische Rasse).

Wenn es aber heißt: „Frauen sind zu fördern“ meint dies nicht: Menschen sind zu fördern und darum auch die Frauen als eine Teilmenge der Menschen. Das meint: Da die Frauen seit langem diskriminiert werden, sind sie zu fördern,um ihre Benachteiligung den Männern gegenüber auszugleichen. Die Parole: „Frauen sind zu fördern“ ist so der Obersatz, aus dem der Untersatz: „Männer sind deshalb nicht zu fördern“ abzuleiten ist.

Die Parole: „Schwarzes Leben zählt“ ist so auch der Obersatz, aus dem der Untersatz zu deduzieren ist, daß „Weißes Leben deshalb nicht zählt.“ In den Verteilungskämpfen um die von allen begehrten „Plätzen an der Sonne“, von denen es viel weniger gibt als danach Strebende, ist es sehr verständlich, daß diese Verteilungskämpfe auch rassistisch geführt werden: Weil ich der Rasse A angehöre, steht mir und nicht denen der anderen Rassen ein „Platz an der Sonne“ zu.

Irritieren muß nun aber mit welcher Bereitwilligkeit „Weiße“ dieser Parole zustimmen, denn so stimmen sie ja selbst der Parole zu, daß ihr Leben nicht zählt. Diese Bereitwilligkeit zur Selbstnegation gibt zu denken. Naiv denkt man doch, daß jeder Mensch zum Egoismus neige und er so dazu erzogen werden muß, seine Interessen nicht ohne eine Rücksichtsnahme auf die anderen Menschen durchzusetzen, ja Moralen verlangen gar die Nächstenliebe bzw ein solidarisches Verhalten zu den Anderen.“Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst!“, diese Regel präsumiert als eine Selbstverständlichkeit die Eigenliebe als das natürliche Verhalten zu sich und versteht dann die Liebe zum Nächsten als etwas kulturell zu Erlernendes.

Wie nun aber, wenn dies natürliche Selbstverhältnis gar nicht so natürlich selbstverständlich ist, wenn es die Möglichkeit des Willens zur Selbstverneinung im individuellen Bereich, dem Freitod und im kollektiven gibt? Der Wille zur kollektiven Selbstverneinung soll als Dekadenzphänomen hier begriffen werden. Des Lebens überdrüssig geworden, moralisch angefochten, ob die Geschichte des „Weißen Mannes“ nicht eine einzige der Unterdrückung der Anderen war, erstarkenden anderen Rassen gegenüberstehend wird der eigene Untergang bejaht: Man habe kein Recht mehr, als „Weißer“ weiterzuleben.

Die Tendenz zur Selbstverneinung manifestiert sich in einer Mannigfaltigkeit von Phänomen, von der Affirmation der Homosexkultur über die fast schon masochistisch anmutenden kritischen Geschichtsstudien, die die ganze Kulturgeschichte als die der Verbrechen des „Weißen Mannes“ konstruiert bis zur Tötung von Millionen Kindern im Mutterleibe- man übersehe aber auch nicht die Unterstützung des Islams als dem Erstreben des Todes der Abendländisch-Weißen-Kultur: Das Nein zum eigenen Leben wird so sehr divers gelebt.



Zusatz:

S. Freud verdanken wir Mutmaßungen zum Todestrieb. Ob daraus nicht eine Theorie der Dekadenz entfaltet werden könnte? Das wäre eine wirklich bedeutsame Aufgabe!





















 

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