Freitag, 23. Juli 2021

„Ein "Primat der Liebe" holt die kirchliche Sexualmoral in die Realität“

(Warum  Homosex auf Liebe und die "Alte Messe" verurteilt wird)

So betitelt attackiert zum zigsten male Kath de jetzt in dem Stand-punktkommentar vom 23.7.2021 die Morallehre der Kirche, isb die Sexuallehre. Dieser Titel könnte nun aufmerksame Leser irritieren, verspürt man doch beim Lesen über das de facto Verbot der „Alten Messe“ von diesem Primat der Liebe gar nichts, ja die Begeisterung für diesen Sieg über die Katholische Tradition und ihre ewiggestrigen Anhänger ist nicht verkennbar. Aber es geht ja um etwas ganz anderes: um die Anerkennung der praktizierten Homosexualität und die Anerkennung aller sonstigen bisher als irregulär qualifizierten Beziehungen, in der die Sexualität gelebt wird.Das Argumentationsprinzip ist einfach: Was alle oder viele tuen, darf die Kirche nicht als Sünde qualifizieren. Sünde kann nämlich nur ein vom Durchschnittsverhalten abweichendes Verhalten sein. Die Realität definiert so das, was sein soll, frei nach Hegel, daß die Wirklichkeit, so wie sie ist, vernünftig sei, sie müsse nur in ihrer Vernünftigkeit noch erkannt werden. Ganz kundenorientiert vermerkt eben dieser Kommentar, daß die Kirche nicht sagen dürfe, daß die überwältigende Mehrheit ihrer Mitglieder nicht so lebt, wie es Gott von ihnen verlange, denn das wollen diese Mitglieder nicht hören.Da aber die oberste Norm der Kirche die sei, gemäß den Kundenwünschen zu agieren, muß um der Optimierung der Service-orientierung der Kirche willen die Morallehre diesen Wünschen angepaßt werden. Die „Realität“, die die Kirche so also einzuholen hat, ist die der Wünsche ihrer Mitglieder.Machen wir mal eine Probe aufs Exempel. Als Mose sich länger als erwartet auf dem heiligen Berg aufhielt,um dort die Gebote Gottes entgegen-zunehmen, murrte das Volk und beschloß, sich ein Götzenbild zu erschaffen, dem sie dann da huldigen wollten. Warum hat Mose und dann nicht auch Gott diesem Volkswunsch nachgegeben? Zumal an einen unsichtbaren Gott zu glauben, doch wirklich eine arge Überforderung an uns Menschen darstellt, es doch viel humaner ist, etwas Sicht- und Anfaßbares zu verehren.Der demokratisch gesonnene Priester Aaron hörte auf das Volk! Aber leider nahm die Kirche ihn nicht sich zum Vorbild und lehrt so bis heute noch, was dem Kirchenvolke mißfällt. Nur, warum zürnte Gott dann mit dem Volke und seinem Priester, statt den dogmatischen Mose zu verurteilen, der an der fixen Idee des Glaubens an einen unsichtbaren Gott festhielt und gar verbot, Götterbilder zu erstellen? Es scheint so, als verstünde Gott und Mose einfach nichts von dem obersten Prinzip der Service- und Kundenorientierung.Nun impliziert dieser Primat der Liebe nicht nur die Aufforderung, jeden, egal wie er lebt, zu lieben sondern auch jede zwischenmenschliche Liebe zu affirmieren, daß also die Kirche zu jeder Liebesgemeinschaft ihr Ja sagen soll. Fragen wir mal einfach: Hat Gott Ja gesagt zur Liebesgemeinschaft von König David mit der Frau Batseba (2.Samuel 11 und 12), daß der König sich eine verheiratete Frau zu seiner Geliebten nahm und dann gar ihren Ehemann töten ließ, um sie zu ehelichen? Alles geschah aus Liebe- aber es war in den Augen Gottes eine sündige Liebe!Wie kann dann ungeprüft jede Liebesgemeinschaft als von der Kirche zu bejahende hingestellt werden? Ist es nicht geradezu die Pflicht der Moraltheologie, legitime von illegitimen zu unterscheiden? Aber genau das soll nun die Morallehre der Kirche nicht mehr leisten, denn sie soll nun alles bejahen, wenn es nur von vielen Menschen so gewünscht wird. Also hätte Mose doch dem Volke die Verehrung des „Goldenen Kalbes“ erlauben müssen, weil es die Meisten so sich wünschten.Wenn nun aber die Kundenorientierung die höchste Maxime der Kirche werden soll, warum gilt das denn nicht auch für die „Alte Messe“? Denn auch sie wird von vielen geliebt und viele möchten so Gottesdienst feiern.Hier werden plötzlich die liberalen: „Der König ist Kunde“ Vertreter ganz und gar dogmatisch, denn plötzlich gilt, daß solchen Wünschen die Kirche nicht, wie es leider Papst Benedikt tat, nicht nachgegeben werden darf. Im politischen Raume hieße dies Fehlverhalten: Popularismus, eine der schlimmsten Sünden der Politik. Kundenwünsche sind so eben nicht Kundenwünsche. Dem Wunsche nach Segnungen von Homopaaren habe die Kirche sich zu beugen, dem Wunsche, den Gottesdienst so zu feiern, wie es die Kirche über 400 Jahre lang tat, ist dagegen entgegenzutreten, denn das wollen ja nur Ewiggestrige, auch wenn darunter jüngere Priester und junge Gläubige sich befinden. Das seien eben reaktionäre Wünsche, die Kirche solle aber nur ein offenes Ohr für progressive Wünsche haben.

Wer entscheidet nun aber, was reaktionäre und was nun progressive Wünsche sind? Natürlich die linksliberalen Theologen! Wer auch sonst könnte das! So enthüllt sich uns eine kleine Maskerade des heutigen Modernismus: Ihre Forderungen legitimiert es mit dem, was das Kirchenvolk wolle, wenn aber das Volk oder Teile von ihm etwas wollen, was nicht kompatibel ist mit dem Linksliberalismus, dann müsse die Kirche hart gegen solche Begehren vorgehen, und wenn zusehens mehr an der „Alten Messe“ Gefallen finden, dann die auch verbieten. Der Kunde zählt nur, wenn er eben das Richtige, das Politisch Korrekte will. Darum wird in der Kirche auch eher die Sprache gegendert: „Gott m/w/d“ statt daß in Latein das Hochgebet gesprochen wird.





 

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