Dienstag, 12. September 2023

Über den Selbsthaß- oder über einen eigentümlichen Antirassismus

Über den Selbsthaß- oder über einen eigentümlichen Antirassismus

Gern erklären Moralisten sich das Elend der Welt so: Jeder liebe zwar sich selbst, aber nicht den Anderen, den Fremden und so neige der Mensch dazu, seine Mitmenschen zu instrumentalisieren und somit auch zu mißbrauchen. Wenn doch nur jeder den Anderen so liebte, wie er sich selbst liebte!



Ein kleiner Rückblick: Die „Junge Freiheit“ berichtete über Befremdlichkeiten der Kampagne: „Schwarzes Leben zählt“. Eine in England lehrende Professorin twitterte:„Weiße Leben spielen keine Rolle.“ Später legte sie nach: „Weißsein abschaffen.“ Ihr Arbeitgeber, die Cambridge University, stellte sich pflichtbewußt hinter sie.

Die Aussage: „Schwarzes Leben zählt“ist ja nun in sich doppeldeutig. Sie kann als ein Untersatz, eine logische Folgerung eines Obersatzes begriffen werden: „Alles Leben zählt und darum auch das weiße“ oder selbst als Obersatz: „Schwarzes Leben zählt und darum nichtschwarzes nicht.“ Die Aussage: „Ein Lehrer lobt die fleißigen Schüler“, meint ja auch, daß deshalb ein Lehrer die faulen Schüler nicht lobt. Die Professorin hat nun eindeutig klar gemacht, wie nach ihrer Einschätzung die Parole: „Schwarzes Leben zählt“ gemeint ist, daß deshalb nichtschwarzes nicht zählt. (Junge Freiheit, 17.2.2021:„Schlimmer als die Nazis“ – Geschichte ist, was ihr draus macht)



Antirassisten stimmten nicht nur in England euphorisch dieser Parole zu, die alle Nichtschwarzen zu lebensunwerten Menschen deklarierte. Ja die Cambridge Univerity stellte sich hinter diese rassistische Interpretation dieser Parole.Daß es wie im Klassenkampf so auch im Rassenkampf zu Vernichtungsphantasien kommt, dürfte keinen überraschen. Dort, wo reale Differenzen, etwa die zwischen Klassen oder Rassen hochstilisiert werden zu unüberwindlichen Antagonismen, da entwickeln sich eben Auslöschungsphantasien: „Wenn erst dieser Feind beseitigt ist, dann...“

Diese Art von Vernichtungsphantasien könnte nun auf dies simple Schema von:“Ich liebe mich - aber nicht den Anderen“ zurückgeführt werden. Dabei beginnen so geartete Vernichtungsphantasien eben mit der Erklärung des Unwertes des Lebens der Anderen. Aber wie ist es erklärlich, daß nun Weiße selbst diese Parole des Unwertes des nichtschwarzen Lebens unterstützen? Ein Weißer dürfte doch einer Erklärung seines eigenen Unwertes nicht zustimmen! Aber genau das ereignet sich im politisch korrekten Antirassismus!

Daraus sind Konsequenzen zu ziehen: Die Vorstellung, jeder bejahe sich selbst, aber eben leider dann den Mitmenschen nicht, ist eine naive Vorstellung. Der Mensch kann sich auch als Mensch oder als ein bestimmtes Menschsein ablehnen. These: Der Weiße beginnt, sich selbst zu verwerfen. Ihm wird in einer pseudokritischen Geschichtswissenschaft der Prozeß gemacht, daß er an allen Übeln der Welt der Schuldige sei. Er setzt sich selbst dabei auf die Anklagebank und destruiert so seinen eigenen Lebenswillen. Darin manifestiert sich der Tiefpunkt unserer Dekadenzepoche, anhebend mit der Klage über die Langeweile des Lebens hin zur Selbstnegation. Der Weiße will nun dabei die Rolle des Satans selbst übernehmen, indem er sich selbst zu dem Quell alles Negativen erniedrigt. Die Geringschätzung der eigenen Kultur, daß nur die der Fremden zählt, ist ein weiterer Beleg dieses eigentümlichen Antirassismus, der in sich selbst den Rassismus reproduziert. Es ist ja eine bekannte Tatsache, daß der Antidogmatismus: „Jedes Dogma ist unwahr!“selbst den rabiatesten Dogmatismus mit sich bringt. Und so ist auch dieser Antirassismus der rabiateste Rassismus in der heutigen Zeit.

Corollarium

Gerade das Sündersein des Menschen führt zu einer Verneinung seiner selbst und nicht nur zur Verneinung des Anderen: Der Mensch will nicht sein, was er ist.



 

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