Dienstag, 26. September 2023

Zurück in den Kalten Krieg! Amerika ist unser Heil: “ die „Tagespost“

Zurück in den Kalten Krieg! Amerika ist unser Heil: “ die „Tagespost“


Seit dem Ukrainekrieg profiliert sich die „Tagespost“, hat sie doch nun den Hort des Bösen in Putins Rußland (wieder)erkannt, durch ihre neuaufgewärmte „Kalte Kriegs Rhetorik“. Das neueste Opfer dieses Zurücks in den „Kalten Krieg“ wurde nun am 25.9.2023 der sächsische Ministerpräsident, dem nun gar ein Mangel an antirussischer Gesinnung vorgeworfen wird. Unter der Überschrift: „Adenauer oder Väterchen Stalin?“war zu lesen:


Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer fragt, ob mit der Ablehnung der Stalin-Note 1952 nicht eine historische Chance vertan worden wäre. Steht der CDU-Politiker noch auf dem Boden der Westbindung?“


So polemisch die Überschrift auch gemeint ist,enthält sie doch ein Fünklein Wahrheit. Der Name Adenauer steht nämlich für die Grundsatzentscheidung, um der Einbindung mit dem Westen unter der Führung der USA auf die nationale Einheit und Freiheit zu verzichten. Stalin hatte nämlich uns Deutschen in der sog. Stalinnote angeboten, daß wir wieder ein vereintes Volk werden könnten, das seine inneren Angelegenheiten selbst reguliert, wenn es nur außenpolitisch sich zur Neutralität bekennt. Adenauer lehnte dies Angebot ab. „Adenauer, der ja von seinen nationalen Gegnern von Rudolf Augstein bis hin zur damals noch nationalen SPD nicht zuletzt deswegen als „rheinischer Separatist“ verunglimpft wurde, zeigte damals politische Führung.“


Wikipedia informiert in dem Artikel: „Rheinische Republik“ kurz und prägnant über das mit dem Begriff des rheinischen Separatismus Gemeinten:


Der Begriff Rheinische Republik steht für den kurzzeitigen Versuch einer Staatsgründung separatistischer Bewegungen im Rheinland des Jahres 1923. Die Angehörigen der Gruppierung wurden Separatisten, Sonder- oder Freibündler genannt.

Die Ereignisse betrafen die belgisch und französisch besetzten Gebiete des westlichen Deutschen Reiches. Anhänger verschiedener separatistischer Vereinigungen brachten ab dem 21. Oktober einige rheinische Stadt- und Gemeindeverwaltungen teilweise mit militärischer Hilfe der Besatzungstruppen unter ihre Kontrolle. Der französische Hochkommissar und Präsident der Rheinlandkommission, Paul Tirard (1879–1945), erkannte die als Resultat einer politischen Revolution interpretierte Herrschaft der Separatisten am 26. Oktober als legitime Regierung an.[1] Ministerpräsident war der Redakteur Josef Friedrich Matthes (1886–1943),[2] Regierungssitz war Koblenz.[3]

Adenauers Westeinbindungspolitik wurde als sachgerecht als eine Prolongierung dieser seperatistischen Politik kritisiert.Die Kritiker qualifiziert der Tagespostkommentar angemessen als eine nationalistische Kritik, ohne daraus die Konsequenz zu ziehen, Adenauer als einen antideutsch Gesonnenen zu qualifizieren.

Ein Ja zur Stalinnote hätte angeblich fatale Folgen für die innere Entwickelung Westdeutschlands gehabt. Die positiven Folgen für Ostdeutschland erwähnt der Kommentar natürlich nicht, gibt es für ihn gemäß der „Kalten Kriegs Propaganda“ doch nach 1945 nur ein Deutschland, das eins ist mit Westdeutschland.Es hätte keine „soziale Marktwirtschaft“ und keine Demokratie gegeben. Nur, warum hat es denn das beides in Österreich gegeben, obschon es sich als neutral erklärt hatte?

Aber ein wiedervereintes freies Deutschland wäre eben deutlich auf Distanz zu den USA gegangen. Wie die rheinischen Separatisten sich faktisch Frankreich unterordneten, so praktizierte Adenauer unsere Unterordnung unter Amerika.In dieser Unterwürfigkeitstradition unterstützt nun die „Tagespost“ die amerikanische Kriegspolitik gegen Rußland ohne irgendeine Rücksicht auf unsere nationalen Interessen. Das wäre ja praktizierter Nationalismus.

Dem sächsischen Ministerpräsidenten Kretschmer muß aber Respekt gezollt werden, daß er so couragiert sich gegen die offizielle Geschichtsschreibung stellte, indem er auf die Chancen der Stalin-Note verwies. Wir hätten ein unabhängiges vereintes Deutschland sein können, das dann auch wieder an die traditionell guten Beziehungen zu Rußland anknüpfen könnte, die leider durch die 2 Weltkriege gestört wurden. Stalin hat diese Offerte nicht uneigennützig unterbreitet: Ein neutrales Deutschland wäre ihm ein Sicherheitspuffer gewesen gegen von ihm befürchtete Angriffe des Westens, Gebiete Osteuropas militärisch zurückzugewinnen. Zudem wäre ein wirtschaftlich erstarktes Deutschland für Rußland eine Hilfe zur Modernisierung Rußlandes gewesen, den Rückstand gegenüber Amerika aufzuholen.

Ein Moment darf dabei isb nicht übersehen werden: Für die westlichen Siegermächte war der Krieg gegen Hitler der Krieg gegen Deutschland, weil in Hitler sich der deutsche Volkscharakter offenbart hatte, wohingegen Stalin in Hitler einen Diktator sah, der gegen sein eigenes Volk regiert hatte und das nun von dieser Diktatur zu befreien war. Für den Westen war so die Entnazifizierung notwendig eine Entdeuschung des Deutschen, für Stalin sollte das deutsche Volk bleiben. Adenauers Westintegrationspolitik war so ganz im Sinne der Analyse Thomas Manns: „Betrachtungen eines Unpolitischen“ ein Nein zum eigenen Volkstum: Wir sollten Westler werden, um nicht mehr Deutsche zu sein.  Die "Westbindung" Deutschlands ist somit immer auch ein Nein zu unserer eigenen Kultur und unserem Volkscharakter.

Zusatz:

Zur Causa Stalin: Schwer einschätzbar ist, welche Bedeutung für Stalins Politik die internationalistische Intention der Weltrevolution als das Endziel kommunistischer Politik hatte in der Spannung zu seine nationalkommunistischen, Intention den Sozialismus in einem Lande aufzuerbauen.

 



 

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