Samstag, 23. September 2023

Aus den Giftquellen modernistischer Theologie: Wie der Niedergang der christlichen Religion herbeigeführt wurde.

Aus den Giftquellen modernistischer Theologie: Wie der Niedergang der christlichen Religion herbeigeführt wurde. Ein anschauliches Beispiel



Wer sich den Niedergang der Theologie vor Augen führen möchte, der dann auch der Kirche ihrer Fundamente beraubte,kann an dem liberalen Theologen Ernst Troeltsch nicht vorbeisehen. Nicht umsonst widmet Georg May ihm ein ausführliches Kapitel in seinem mehr als lesenswerten Opus: „300 Jahre gläubige &ungläubige Theologie,2017, S.478-484. Wer diesen Beitrag liest, kann nicht verkennen, daß Troeltsch auch in die katholische Theologie verhängnisvoll hineinwirkt. „Troeltsch zielt auf die Verabschiedung dogmatischer Einheitschristologien zugunsten eines Pluralismus der Jesusbilder“ resümiert dieser Troeltschbeitrag. Wie sein Mitkämpfer Adolf von Harnack plädiert er für einen „dogmenlosen Glauben“. (S.471)


Wie gelingt nun die radicale Entdogmatisierung der christlichen Religion? Wenn die reformatorische Theologie die Lehre der Kirche desavouierte durch die Behauptung, sie stimme nicht mit der einzig legitimen Quelle der Theologie, der Bibel überein, verschärft die liberale Theologie diese Kirchenkritik,indem nun schon die Qualität des Zeugnisses des Neuen Testamentes, auf dem sich die Kirche aufbaut, in Frage gestellt wird. Was von dem,was im Neuen Testament von Jesus erzählt wird, kann als wahr gelten? So frägt dieser Theologe. Ein Ereignis, das in der Geschichte sich ereignet haben soll, kann nur dann als wahr gelten, wenn es den „Gesetzen der Kausalität,der Analogie und der Immanenz entsprechen.“ (S.479) Alle Aussagen, die dem widersprechen, sind als unwahre, reine Phantasiegebilde der Urgemeinde zu entlarven.Auch könnte unser Bewußtsein kein Ereignis wahrnehmen, das nicht diesen Gesetzmäßigkeiten gemäß wäre. Die Welt als Summe aller möglichen und realen Ereignissen schließt so ob der Immanenz der Welt die Möglichkeit eines Wunders, eines Einwirkens übernatürlicher Größen aus und wir Menschen könnten solche Ereignisse, wenn sie doch sich ereignen sollten, gar nicht erkennen.


So fallen dann die Ergebnisse dieser Bibelkritik aus und man muß  hinzufügen, daß heutzutage wohl die meisten Exegeten dem zustimmen werden, vielleicht, daß nicht alle das dann so offenherzig bekunden würden:


Lehren wie die von der Gottheit Christi und von der Erbsünde sind seiner Meinung nach unhaltbar.“(S.481) Jesus war nicht Gott, alle Aussagen über die Präexistenz Jesu Christi seien unsinnig, er sei nicht für unsere Sünden gestorben, er habe auch keine Wunder gewirkt, Jesus war eben nur ein ganz und gar in seiner Zeit bedingter Mensch. Allein seine „psychologische Wirkung“ zähle, nicht die zu verwerfenden dogmatischen Lehren über ihn.(S.481) Jesus ist für Troeltsch nur „in dem Sinne Erlöser, daß sein Bild das Modell und der Ursprung des erlösenden christlichen Gottesbewußtseins ist.“ (S.481f) Einfacher moderner formuliert: Jesus lebte so, wie der lebt, der sich ganz und gar als von Gott Bejahter glaubt. Wie für Harnack ist so auch für ihn die Entwickelung des christologischen Dogmas eine „schaurige Geschichte“. (S.471).


Nach dieser Destruktion des Fundamentes des christlichen Glaubens bleibt nur noch eine Trümmerwüste übrig, aus der sich dann die Zeitgeisttheologen ihren Wunschjesus und einer dazu passenden Wohlfühlreligion zusamenbasteln können.Da alles Objektive aufgelöst ist, kann nun da die reine Phantasie ihre Tätigkeit beginnen,marktkonforme „Jesusbilder“ zu produzieren. 

 Für die Destruktion der evangelischen wie der katholischen Theologie leistete Troeltsch aber weit darüber Hinausgehendes: Durch seine geschichtsphilosophische Fundierung der historisch-kritischen Methhode, daß ein Ereignis in der Geschichte nur als ein wirklich sich ereignenes gelten dürfe, wenn es den Gesetzen der Kausalität,der Analogie und der Immanenz entspreche, hat er das Fundament der christlichen Religion völlig zerstört, denn dieser methodische Atheismus, es kann in der Welt nichts Übernatürliches sich ereignen, läßt keinen Gott, der in der Welt wirkt, mehr zu! 

 

 


 

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