Freitag, 8. September 2023

Daß die Kirche aufhören solle, den Menschen „vorzuschreiben,was sie zu tun haben.“ Oder das Ende der Moraltheologie

Daß die Kirche aufhören solle, den Menschen „vorzuschreiben,was sie zu tun haben.“


Nicht irgendein erlauchter Freidenker sondern der katholischer Moraltheologe Lintner stellt diese die ganze Morallehre der Kirche destruierende Forderung auf. Auf Kath de (6.9.2023) ist dazu Nähere unter der Überschrift: „Lintner: Kirche hat bis heute Probleme mit Gewissensfreiheit“ zu lesen:


"Die katholische Kirche, ich glaube das durchaus sagen zu können, hat mit der Gewissensfreiheit bis heute gewisse Probleme", sagte der Theologieprofessor dem Internetportal "religion.orf.at" am Mittwoch. Während des Pontifikats von Johannes Paul II. sei das Thema "immer ein ganz großes Konfliktfeld" gewesen. Dieser habe argumentiert, dass Katholiken in entscheidenden sittlichen Fragen, in denen das Lehramt eine Lehre vorgebe, nicht davon abweichen könnten. Lintner plädierte dafür, "dass man versucht, die Gewissen der Menschen zu bilden und nicht ihnen vorzuschreiben, was sie zu tun haben".


Empört ist nun nicht nur Kath de über die Weigerung des Vaticans, diesem „Moraltheologen“ das „Nihil obstat“ zu verweigern. Unter der „Gewissensfreiheit“ versteht dieser Theologe zweierlei, daß er,obgleich er eine Professur für die katholische Moraltheologie innehat, dozieren dürfe,wie es ihm gefällt und daß für uns Katholiken wie auch für alle anderen Menschen gälte, daß für sie ihr Gewissen die allein maßgebende Instanz in den Fragen der Moral sei.


Das Gewissen bilden reduziert sich dann dabei, eine Vielzahl von Morallehren bekanntzumachen, damit der Konsument das ihm Gefällige dann sich selbst erwählen oder sich selbst zusammen basteln kann. Die Kirche habe endlich damit aufzuhören, Menschen Moralvorschriften zu machen. Leider fing Gott schon damit an,etwa am Horeb durch Moses dem jüdischen Volke Moralvorschriften aufzudoktrinieren, und auch sein Sohn, Jesus neigte dazu Moralvorschriften zu erlassen. Nun soll dieser Irrweg verlassen werden: Der heutige Mensch bräuchte keine Morallehren mehr, sein durch die Medien und das Gerede: Was sich so gehört!, gebildetes Gewissen reiche völlig aus.


Moraltheologen könnten dann zwar weiterhin Moralbücher verfassen, nur daß die dann nur noch einer Anregung der Leser dienten. Der Hauptzweck dieser Moralbücher dürfte aber wohl in der Destruktion der Wahrheitsansprüche der auf die Gebote Gottes auferbauten kirchlichen Morallehre bestehen. Ach, und Gott sollte die Moraltheologie endlich die „Rote Karte“ zeigen, damit der damit aufhört, unsere Freiheit durch göttliche Gebote zu beeinträchtigen. 

Implizite wird dabei präumiert,daß Gottes Gebote und die sich auf ihr aufbauende Morallehre der Kirche etwas Freiiheitsfeindliches wären, sodaß erst die Gewissensfreiheit, daß   jeder Mensch sein autonomer Gesetzgebeber wäre, ihn frei sein läßt. 

Faktisch bedeutet die Befreiung von der Morallehre der Kirche im Namen der Gewissens-freiheit aber nur, daß der Einzelne als Zoon politicon dann dem "Man", was man für gut und was für nichtgut hält, unterworfen wird, da das individuelle Gewissen real der Niederschlag dessen ist, was man für moralisch zu halten hat.


 

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