Freitag, 11. Dezember 2015

Auch islamischen Terroristen gelten die Menschenwürde - Erzbischof Woelkis neuste Erkenntnis

Erzbischof Woelki verdanken wir die schöne Einsicht, daß auch die Kämpfer des Islamischen Staates Wesen sind, denen die Menschenwürde nicht absprechbar ist. Das ist politisch ganz korrekt und es bedarf keiner Erläuterung, warum aus dem Munde eines Gutmenschen der Satz, daß auch Rechtsradicalen die Menschenwürde oder gar die Menschenrechte gelten, unvorsellbar ist. Der "Islamische Staat" ist eben nicht die NSU. So selbstverständlich es für jeden Gutmenschen ist, bei der NSU ihre Gewalt als Ausfluß einer rechten/rechtsradicalen Weltanschauung anzusehen, und somit im Prinzip jeden Rechten als Schreibtischtäter zu verurteilen, so selbstverständlich ist es diesem Erzbischof zu urteilen, daß der Islamische Staat und der Islamismus nichts mit dem ach so guten Islam gemein habe. Aber auch die militanten Islamisten ,gerade die jungen Männer sind ihm auch eher Opfer mißlungender Sozialisationen als daß sie religiöse Überzeugungstäter wären. Die schlicht gestrickte Milieutheorie muß da mal wieder dafür herhalten, aus Tätern Opfer zu machen.Nur, aufgemerkt: das gilt nicht für militante Rechtsradicale. Die sind einfach nur die Bösen ohne einen Anspruch, daß ihnen unsere sonst ach so liebe Sozialmilieutheorie zu einer Entschuldigung verhelfen darf. Hier gilt eben der Grundsatz: Quod licet bovi, non licet jovi. 
Also, dieser Katholische Würdenträger bietet mal wieder Fastfood- Theologie (vgl: Kath net vom 11.12. 2015 als Musterschüler der Verkündigung der politischen Korrektheiten. Aber erlauben wir uns hier doch eine kleine Anfrage: Gehört nicht zur Anerkennung der Würde eines Menschen auch, daß man ihn ernst nimmt ? Wenn sich eine Gruppe von Menschen als Islamischer Staat versteht und gemäß diesem Selbstverständnis  dann auch handelt, ist es dann mit dem Respekt vor Mitmenschen vereinbar,, sie nicht als das wahrzunehmen, was sie ihrem Selbstverständnis nach sind? Wer da urteilt, daß der Islamische Staat nichts mit dem Islam zu tuen habe, erphantasiert sich einen Islam, der so gestaltet ist, daß dieser nun  wirklich nichts mit dem militanten Islam zu tuen hat. Nur das ist eben der erdichtete Islam unserer Deutschen Gutmenschen. Der militante Islamist dagegen begreift sich als ein getreuer Ausleger des Islam und es gibt keinen zwingenden Grund, ihm dies als Fehldeutung der eigentlichen Anliegen vorzuwerfen. Es sei hier an die triviale Erkenntnis der Polyinterpretabiltät von Texten erinnert: auch der Grundstock der dem Islam heiligen Texte unterliegt dem Schicksal aller Texte, dem ihrer Polyinterpretabilität. So ist der militante Islam, der Islamismus, der Islamische Staat eben eine der möglichen Interpretationen der islamischen Grundtexte. Das wahrzunehmen, ist das Minimalste, was man auch als Christ dem Islamisten gegenüber einzuräumen hat. 
Der militante Islam hat nun der westlichen Welt und somit auch dem Christentum den Krieg erklärt. Dabei verstehen sich ihre Kämpfer  als Gotteskrieger. Das ist der religiös-weltanschaulich angemessene Begriff für sie, da er ihr Selbstverständnis adäquat zum Ausdruck bringt. Was spricht dagegen, um der Idee der Menschenwürde willen, also aus Respekt sie als das wahrzunehmen, was sie so nach ihrem Selbstverständnis sind? Sie wollen unsere Feinde sein, sie kämpfen gegen uns und wir stehen im Kriege mit ihnen. Gehört es aber  zum Kriege, daß man den politischen Feind (es sei hier an Carl Schmitts Darlegung dazu erinnert) dann auch unbedingt diffamieren muß etwa als Verbrecherbande, als Terroristen usw.? Könnte der vom Erzbischof ins Spiel gebrachte Begriff der Menschenwürde nicht von uns verlangen, den Feind auch als Feind zu respektieren? Das soll nun auf keinen Fall heißen, davon abzusehen,daß er wirklich unser Feind ist und auch sein will- mitnichten.Es würde aber bedeuten, ihn als Menschen zu respektieren, der urteilt: Wenn es überhaupt einen einen legitimen Grund für das Kriegsführen gibt, dann kann das nur ein religiöser Grund sein, denn es gilt, daß nur Gottes wille, Gott will diesen Krieg, einen Krieg zu führen erlaubbar macht. Gotteskrieger töten eben nicht aus niederen Beweggründen- sondern aus dem Glauben, daß genau das ihr Gott von ihnen will.  Und das ist eben auch die Stärke des islamischen Gotteskriegers, der ihn uns zum gefährlichen Feind macht. Er gleicht darin Abraham, der allein, weil er glaubte, daß sein Gott von ihm den Opfertod seines einzigen Kindes wolle, ihn auch töten wollte. Der militante Islam führt uns so- aufs erschreckendste- die dunkle Seite jeder Religion vor Augen, daß der in ihr verehrte Gott auch immer ein Grund zur Gewaltanwendung ist. Nur der zensierte und so pazifizierte Gott hat diese dunkle Seite jeder Religion außer sich.  Es sei an das Extrembeispiel der Verehrung der Göttin Kali in Indien erinnert, die Menschenopfer verlangte. (Robert Kraft schildert dies in seinem mehrbändigen Roman: "Kampf um die indische Kaiserkrone" aufs beeidruckendste! Der Roman gehört sicher zum Besten gehobener Abenteuerunterhaltungsliteratur!  Es ist traurig, wie viel Gutes heuer nicht mehr gelesen wird ) 
Der Respekt vor diesem Feinde hieße so, zu akzeptieren, daß dieser Feind gegen uns Krieg führt, weil er fest davon überzeugt ist, daß genau das sein Gott von ihm jetzt verlangt. Er tötet so nicht aus niederen Beweggründen, sondern er ist ein Überzeugungstäter- aber er ist auch wirklich dann unser Feind, dem wir uns im Kriege zu stellen haben.  

Corollarium 1
Warum ist es der politischen Korrektheit denn so wichtig den Islam als etwas ach so Gutes und Friedliebendes zu propagieren? Naiv könnte man meinen, weil es eben die Gutmenschen so wirklich glauben. Realistischer ist es aber, zu präsumieren, daß der friedliche Islam so erst herbeigezaubert werden soll. Gleich einer Beschwörungsformel wird vom guten Islam geredet und geschrieben, damit er so beschworen erst dazu wird.                                                                                       

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen