Donnerstag, 3. Dezember 2015

Rechts und Links- politische- für den christlichen Glauben irrelevante Größen?

Man könnte sich das so imaginieren, daß es politische Richtungen gibt, die sich nicht als gemäßigt in der Mitte stehend verstehen und so als links von der Mitte, oder rechts von der Mitte beschrieben werden. Wir hätten dann noch zu distinguieren zwischen einer politischen Selbstverortung als links oder rechts und einer Fremdbestimmung. Eines ist dabei für den poltischen Diskurs in Deutschland auffallend, wenn der Diskurs von außerhalb betrachtet wird. Es ist eine unhinterfragte Selbstverständlichkeit, daß das Linkssein eine moralisch vertretbare Richtung im Vorstellungsraum der Politik ist, wohingegen das Rechtssein als nicht akzeptabel gilt. So bezeichnet sich kaum wer selbst als rechts, oder er betont, daß dieses Rechts-Links-Orientierungsmuster für den jetzigen poltischen Dikurs keine Orientierungskraft mehr habe und so unpraktikabel sei. 
Für Christen  ist das aber nur ein politischer Machtkampf, in dem offensichtlich die Linke den Ton angibt und die Rechte sich verteidigt, auch ein legitimer Part des öffentlichn Diskurses zu sein. Das wird aber dem Rechten Lager abgesprochen. Die Preisfrage für den Christen reduzierte sich also auf die Frage, ob einer der Lager näher oder ferner dem Christentum stünde, sodaß er das  ihm nähere unterstützen sollte. Nur stoßen wir dann auf ein triviales Phänomen, daß politsch eher links sich verstehende Christen von einer Affinität der christlichen Religion zur Linken, rechts sich verstehende von einer zur Rechten sprechen.  
Für politisch Korrekte ist das aber ganz einfach, denn für sie gilt, daß der Nationalsozialismus eine rechte/rechtsextremistische Weltanschauung ist, und da diese auch das Böse an sich ist ob des Holocaust, muß jeder moralisch empfindende  Mensch antirechts sein und das gilt dann auch für den Christen. Wer nun nachfrägt, ob denn der Nationalsozialismus nicht eine bestimmte  Spielart des Sozialismus  und von daher doch eher ein linkes Projekt sei, wird empört zur Antwort bekommen, daß nur Linke wahre Sozialisten seien und die Nazis eben keine. Aber zu offensichtlich ist diese politsche Strategie, alles Rechte als in der Nähe zum Natinalsozialismus sich befindend zu verorten und so zu diffamieren. Das wäre so, als würden Nichtlinke jeden Linken als Stalinisten bezeichnen, weil nur und gerade im Stalinismus sich das wahre Wesen der Linken offenbare.
Also, läßt man die linke Demagogie beiseite, unterscheidet man zwischen dem Stalinismus und dem Linkssein wie auch zwischen dem Nationalsozialismus und dem Rechtssein, ergäbe das, daß Linke wie Rechte auf die Frage, was wie dem Gemeinwohl des Deutschen Volkes dienlich sei, differente Antworten geben, und daß es keine Frage des christlichen Glaubens sondern des politischen Sachverstandes sei, zu beurteilen, was wirklich dem Gemeinwohl mehr diene. Im Prinzip verhalte sich aber der christliche Glaube indifferent zu dieser politischen Lagerbildung. 
Eine solche Indifferenz könnte es nur dann nicht geben, wenn aus der chrislichen Religion eindeutige politische Optionen sich ergäben, die dann entweder der Rechten, der Linken oder der Mitte entsprechen. Eines ist dann aber ausgeschlossen,wenn es solche eindeutigen Optionen für das politsche Handeln aus der christlichen Religion nicht gibt,   daß man urteilt, daß man als Christ unbedingt links oder rechts oder mittig zu sein hat. Nur ein politsch korrekt infiziertes Christentum wird da unbekümmert in den Schachtruf einsimmen: Nazis raus, um damit den Ausschluß des ganzen rechten Lagers aus dem öffentlichen Diskurs zu verlangen, als wenn nur Linke und Mittige ein Anrecht zur Beteiligung an der öffentlichen Meinungsbildung hätten. Das zu erreichen ist zwar der Wille der Linken, daß schlußendlich nur noch linke Positionen im öffentlichen Diskurs zugelassen sind, aber diesem Willen zur Macht braucht und darf man sich als Christ nicht einfach subordineren. 
Nicht übersehen werden kann aber die Tendenz sowohl im Katholizsmus als auch im Protestantismus, sich dem vorherrschenden linken Zeitgeist einzupassen- weil und nur weil er eben vorherrscht und nicht weil der linke Zeitgeist der christlichen Religion irgendwie nahe stünde. 
Muß man denn als Christ nicht eindeutig auch im politschen Raum sein und da klar Fagge zeigen? Besimmte Positionen sind sicher für die christliche Religion inakzptabel, wie etwa die heutige Abtreibungspraxis. ob aber eine freie Marktwirtschaft oder eine staatlich gelenkte Wirtschaft besser ist, das ist eine Frage, die nicht aus der Religion heraus eindeutig zu respondieren ist.
Aber, es muß doch die kritische Anfrage erwähnt werden, ob so nicht das Gesamtprojekt der Linken, das einer säkulariserten Religion nämlich, daß der Mensch sich sebst zu erlösen habe durch eine radicale Umgestaltung des geellschaftlichen Lebens, hier zu sehr vernachlässigt wird. Ist nicht vielmehr das Gesamtprojekt der Moderne das der Säkularisierng, daß das, was der religiöse Mensch von Gott erhoffte und ersehnte (das Reich Gottes) er nun als seine politische Aufgabe ansieht und daß es erst seit der Geburt dieses Politikverständnisses Politik im emphatischen Sinne gibt? War die Französische Revolution so gesehen die erste politsche  Tat (wenn Politik eben etwas anders ist als einfach ein staatliches Regieren)? Dann erschien uns das Linkssein nicht -im engen staatlichen Sinne als eine Konzeption staatlichen Regierens- sondern als das Projekt der Moderne schechthin, daß der Überführung der Idee des Reich Gottes in eine rein politische Aufgabe der Selbsterlösung.Rechts wäre dann das Nein zu dem Wesen der linken Politik als Verneinung des Glaubens an eine poitisch machbare Erlösung. Nur, jetzt werden wir zu metaphysisch und bedenken nicht, daß die Moderne in ihrem letzten gescheiterten Großprojekt des real existiernden Sozilismus untergegangen ist.
Was wird dann aus Rechts und Links, wenn man diese Richtungen in der Zeit der Postmoderne betrachtet? Sollen wir urteilen, daß mit dem Tod des emphatischen Begriffes von der Politik als dem modernen Konzept der Selbsterlösung wir wieder zu einem pragmatisch unideologischen Verständnis der Politik als der Kunst des staatlichen Regierens zurückkehren, in der Links und Rechts nur differente Strategien staatlichen Regierens meinen? 
Was aber dagegen spricht, ist, daß der Kampf gegen Rechts insbesondere in Deutschland faktisch wie ein heiliger Krieg geführt wird! Merksatz: Wir verstehen das Wesen des Politischen in der Ägide der Postmoderne  erst, wenn diese zwei Seiten der Politik verstanden sind: das Ende des emphatischen Veständnisses von Politik und zugleich, daß der Kampf gegen Rechts wie ein heiliger Krieg geführt wird zumindest hier bei uns. Und erst wenn das begriffen ist, kann die Frage respondiert werden, ob auch in dieser Zeit die Indifferenz  wieder die richtige Haltung des Christen zu linker oder rechter Politik ist, nachdem in der Zeit der Moderne ein Nein zur Linken sich aus dem emphatischen Verständnis linker Politik ergab.    

Zusatz: Erst wenn wir das Ende der christlichen Religion als der öffentlichen Religion Europas bedenken und die politische Korrektheitsideologie als Surrogat für die einstige öffentliche Religion, werden wir dem. was Linke und Rechte im politischen Raume sind, gerecht werden. Die These dazu lautet: Die Linke ist als organisierter Träger der Politischen Korrekthitsideologie selbst ein Bestandteil der neuen öffentlichen Religion geworden, die die christliche Religion in die Privatexistenz zurückdrängt!                                                         

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