"Durch die
Politisierung des Glaubens, an der sich Papst Franziskus mitschuldig
gemacht hat, ist die Kirche in eine der schlimmsten Krisen ihrer
Geschichte gestürzt.Die Kirche wird »
nicht fortbestehen, wenn sie sich in eine religiös-politische NGO
umwandelt und ihre von Christus geoffenbarte Glaubens- und Sittenlehre
relativiert oder ganz aufgibt. Die Selbstsäkularisierung, die seit über
50 Jahren im Gang ist, rettet die Kirche nicht vor dem Abgrund, sondern
bringt sie diesem immer näher«
»Wenn die Anpassung
an den Verfall der Moral als synodaler Prozess ausgegeben wird, dann
wird man bald die Kirche nicht mehr erkennen. Nur wird sie nicht anders
sein, sondern gar nicht mehr sein, jedenfalls in den Regionen, wo
falsche Propheten den Ton angeben,« so Müller weiter."
Kardinal Müller: Glauben nicht mit »neomarxisitscher« Ideologie verwechseln, Freie Welt, 6.6.2019
Kann hier Kardinal Müller widersprochen werden? In der Causa eigentlich nicht, aber doch ist hier ein Fragezeichen zu setzen. Vorab: Stammt der Begriff: neomarxistische Ideologie von dem Kardinal oder hat die Freie Welt diesen Begriff ins Spiel gebracht? Aber unabhängig davon: Wie berechtigt ist er?Der Kurs der Katholischen Kirche seit dem 2. Vaticanum kann als eine schrittweise Verprotestantisierung und Liberalisierung und Modernisierung qualifiziert werden, wobei ich die Moderniserung als Moment der liberalen Ideologie begreife. Nur, was hat das mit neomarxistisch zu tuen? Vereinfacht gesagt entthront die Kirche zusehens Jesus Christus als den Herren der Kirche zugunsten der marktwirtschaftlichen Parole, daß der Kunde der König sei. Nicht mehr die hl. Schrift, die Tradition und das Lehramt sollen den Kurs der Kirche bestimmen, sondern die Kundenwünsche- was der nicht mehr hören will, soll als nicht mehr zeitgemäß abgeschafft werden. Das wird im zeitgenössischen Kirchenjargon: "weiterentwickeln" genannt.
Nur, was hat das mit neomarxistischen Ideologien gemein? Alle marxistischen Theorien unterscheiden die wahren objektiven Interessen von den bloß subjektiv gemeinten und wollen gemäß den objektiven Interessen Politik machen. Diese objektiven werden aber nur im Marxismus richtig erkannt, während die meisten Menschen, ideologisch verblendet, die gar nicht erkennen. Das nannte Lenin das tradeunionistische Bewußtsein der Arbeiterklasse, wohingegen die wahre Erkenntnis, was die Arbeiterklasse wirklich objektiv will, nur in der Kommunistischen Partei präsent ist. Gerade eine Konsumentenorientierung paßt so gar nicht zu einer marxistischen Ideologie. Das ist vielmehr: purer Liberalismus.
Auch sind die politischen Themen der Katholischen Kirche, die seit dem jetzigen Papst auch offiziell die wichtigsten der Kirche sind, genuin linksliberale:Umweltschutz, das Projekt der Globalisierung mit seinen zwei Momenten der Multiethnisierung und Multikultivierung! Auch ist die Genderidologie etwas Linksliberale.
Zudem: Einige Konsumenten sind wichtiger als andere. Einfach gesagt: Je mächtiger eine Gruppe ist, desto mehr redet die nachkonziliare Kirche ihr nach dem Munde, etwa der starken Homosexlobby, den Regierenden mit ihrer Politik der Abschaffung der Nationalstaaten, den Feministin, der Umweltschutzobby usw. Aber was soll dies den Mächtigen der Welt Gefallenwollen mit einer neomarxistischen Ideologie zu tuen haben? Genuin Marxistisches findet sich darin nirgends.
Zu bedenken wäre zudem, ob die Technikkritik Adornos und Horheimers als prominente Vertreter eines Neomarxismus in ihrer berühmten Schrift: "Dialektik der Aufklärung" noch marxistisch ist, sondern nicht eher romantisch, vergleichbar etwa der Technikkritik Heideggers! Diese technischkritische Tradition findet sich dann wohl im Umweltengagement der Kirche wie in ihrer Entwickelungshilfearbeit, aber die ist schwerlich als neomarxistisch bestimmbar, denn der Marxismus ist hinsichtllich der Technikentwickelung eine sehr optimistische Weltanschauung, die positiv zur Naturbeherrschung der Natur durch die Technik steht und von ihr Gutes für den Menschen erwartet. Die heutigen "Transhumanisten" stehen so dem Marxistischen näher als die grünen Umweltschützer mit ihren Romantizismen.
So treffend Kardinal Müllers Wahrnehmung des Kurses der Kirche ist, daß sie sich zu einer linkshumanitaristischen NGO (vergleiche A. Gehlen: Moral und Hypermoral) umwandeln will, so wenig trifft der Begriff des Neomarxistischen. Die dahinter stehende Ideologie ist die des Liberalismus, anknüpfend an den Kulturprotestantismus des 19. Jahrhundertes: Der König ist Kunde, und es gibt nur eine Sünde für die Kirche, etwas zu lehren, was ihre Konsumenten nicht hören wollen!
Kann hier Kardinal Müller widersprochen werden? In der Causa eigentlich nicht, aber doch ist hier ein Fragezeichen zu setzen. Vorab: Stammt der Begriff: neomarxistische Ideologie von dem Kardinal oder hat die Freie Welt diesen Begriff ins Spiel gebracht? Aber unabhängig davon: Wie berechtigt ist er?Der Kurs der Katholischen Kirche seit dem 2. Vaticanum kann als eine schrittweise Verprotestantisierung und Liberalisierung und Modernisierung qualifiziert werden, wobei ich die Moderniserung als Moment der liberalen Ideologie begreife. Nur, was hat das mit neomarxistisch zu tuen? Vereinfacht gesagt entthront die Kirche zusehens Jesus Christus als den Herren der Kirche zugunsten der marktwirtschaftlichen Parole, daß der Kunde der König sei. Nicht mehr die hl. Schrift, die Tradition und das Lehramt sollen den Kurs der Kirche bestimmen, sondern die Kundenwünsche- was der nicht mehr hören will, soll als nicht mehr zeitgemäß abgeschafft werden. Das wird im zeitgenössischen Kirchenjargon: "weiterentwickeln" genannt.
Nur, was hat das mit neomarxistischen Ideologien gemein? Alle marxistischen Theorien unterscheiden die wahren objektiven Interessen von den bloß subjektiv gemeinten und wollen gemäß den objektiven Interessen Politik machen. Diese objektiven werden aber nur im Marxismus richtig erkannt, während die meisten Menschen, ideologisch verblendet, die gar nicht erkennen. Das nannte Lenin das tradeunionistische Bewußtsein der Arbeiterklasse, wohingegen die wahre Erkenntnis, was die Arbeiterklasse wirklich objektiv will, nur in der Kommunistischen Partei präsent ist. Gerade eine Konsumentenorientierung paßt so gar nicht zu einer marxistischen Ideologie. Das ist vielmehr: purer Liberalismus.
Auch sind die politischen Themen der Katholischen Kirche, die seit dem jetzigen Papst auch offiziell die wichtigsten der Kirche sind, genuin linksliberale:Umweltschutz, das Projekt der Globalisierung mit seinen zwei Momenten der Multiethnisierung und Multikultivierung! Auch ist die Genderidologie etwas Linksliberale.
Zudem: Einige Konsumenten sind wichtiger als andere. Einfach gesagt: Je mächtiger eine Gruppe ist, desto mehr redet die nachkonziliare Kirche ihr nach dem Munde, etwa der starken Homosexlobby, den Regierenden mit ihrer Politik der Abschaffung der Nationalstaaten, den Feministin, der Umweltschutzobby usw. Aber was soll dies den Mächtigen der Welt Gefallenwollen mit einer neomarxistischen Ideologie zu tuen haben? Genuin Marxistisches findet sich darin nirgends.
Zu bedenken wäre zudem, ob die Technikkritik Adornos und Horheimers als prominente Vertreter eines Neomarxismus in ihrer berühmten Schrift: "Dialektik der Aufklärung" noch marxistisch ist, sondern nicht eher romantisch, vergleichbar etwa der Technikkritik Heideggers! Diese technischkritische Tradition findet sich dann wohl im Umweltengagement der Kirche wie in ihrer Entwickelungshilfearbeit, aber die ist schwerlich als neomarxistisch bestimmbar, denn der Marxismus ist hinsichtllich der Technikentwickelung eine sehr optimistische Weltanschauung, die positiv zur Naturbeherrschung der Natur durch die Technik steht und von ihr Gutes für den Menschen erwartet. Die heutigen "Transhumanisten" stehen so dem Marxistischen näher als die grünen Umweltschützer mit ihren Romantizismen.
So treffend Kardinal Müllers Wahrnehmung des Kurses der Kirche ist, daß sie sich zu einer linkshumanitaristischen NGO (vergleiche A. Gehlen: Moral und Hypermoral) umwandeln will, so wenig trifft der Begriff des Neomarxistischen. Die dahinter stehende Ideologie ist die des Liberalismus, anknüpfend an den Kulturprotestantismus des 19. Jahrhundertes: Der König ist Kunde, und es gibt nur eine Sünde für die Kirche, etwas zu lehren, was ihre Konsumenten nicht hören wollen!
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