"Der Papst hat den deutschen Katholiken einen Brief geschrieben. Auch wenn der genaue Inhalt noch nicht bekannt ist, soll es darin um die Reformdebatte gehen. Den "synodalen Weg" habe Franziskus zwar nicht verboten, wohl aber einige Wegmarken angemahnt, heißt es." So berichtete Katholisch de am 26.6.201. Und nicht nur die Deutschen Bischöfe sind irritiert. Bis jetzt ist der Inhalt dieses Briefes nicht publik gemacht worden.Unterstützte er uneingeschränkt den Demontagekurs der Deutschen Bischofskonferenz, durch den "Synodalen Weg" die Katholische Kirche Deutschlands zu verprotestantisieren und zu verweltlichen, der Inhalt wäre uns schon längst offenbart worden.
Was könnte dann der Inhalt des Briefes sein? Er soll die Bischöfe mahnen-etwa in dem Sinne, daß im Urteiee des Papstes der "Synodale Weg" zu energisch die Verprotestantisierung der Kirche vorantreiben will? Denkt der Papst angesichts des anhaltenden Widerstandes gegen "Amoris laetita"daran, jetzt das Tempo der Deformierung der Kirche zu verlangsamen, nicht auf einen Schlag den Zölibat zu kipppen, erste Schritte zur Errichtung eines Frauenpriestertumes zu gehen und die Kirche auf eine neue zeitgemäße Religion aufzubauen, einer modernisierten Befreiungstheologie mit dem Schwerpunkt einer Ökobioreligion? Oder geht es einfach nur darum, daß der Papst selbst und nur er als der Modernisierer der Kirche in die Kirchengeschichte eingehen möchte,der sich da nicht den Schneid von Deutschen Provinzbischöfen nehmen lassen will.
Oder manifestiert sich hier ein strukturelles Problem dieses Pontifikates, daß der Papst gar nicht so energisch die Kirche modernisieren möchte, wie es die Mehrheit der Deutschen Bischöfe sich erhofft, daß sie ihn zum Verprotestantisieren der Kirche antreiben, aber der Papst sich nicht so vor den Karren der Deutschen Modernisierer einspannen lassen will?
Liest man kaholisch de, ist eigentlich alles fast schon entschieden: Der Zölibat fällt, die Kirche wird sich enthierarchisieren und ihre Morallehre weitestgehend aufgeben, weil sie nicht mehr zeitgemäß sei. Der Lieblingsdogmatiker aller Modernisten Deutschlands Seewald zeigt auf Katholisch de am 28.6.2019 an, wie sehr die Kirche ihre Fundamente, etwa das christologische demontieren könnten: "Seewald: Ich kann Ihnen nur sagen, was ich mir als nicht verhandelbar vorstelle. Die Kirche versteht sich als Gemeinschaft in der Nachfolge Jesu. Sie hat den Gott, der sich in Jesus ein menschliches Gesicht gegeben hat, in Wort und Tat zu verkünden. Würde sie das einstellen, käme es einem Verlust ihrer Identität gleich. Dass sich aber eine kirchlich anerkannte Gestalt der Christologie herausbildet, die wir uns noch gar nicht vorstellen können und die wir heute vielleicht gar häretisch fänden, lässt sich nicht ausschließen."
Was heute noch als Häresie erscheint, könnte morgen schon rechte Lehre sein. Dieser radicale Relativismus begeistert natürlich, eröffnet er doch die Vision eines dogmenfreien Christentumes, in der das Zuglaubende permanent den Nachfragewünschen der Kunden angepaßt werden kann. Ist das etwa dem Papst ein Zuviel an Demontage? Zieht etwa der von Deutschen Bischöfen vorangetriebene Papst hier die Notbremse, weil er nun doch nicht als der große Zerstörer der Kirche in die Kirchengeschichtsschreibung eingehen möchte? Die Amazonassynode wird es uns zeigen.
Corollarium 1
Der Gott, der sich in Jesus ein menschliches Gesicht gegeben hätte, wäre der Gott Vater, der so im Menschen Jesus präsent gewesen wäre, daß der Mensch Jesus Gottes Angesicht geworden wäre. Dann wäre nicht der Logos, die 2.Person der Trinität Mensch geworden, sondern Gott, der Vater, aber auch nur so, daß der Mensch Jesus nur sein Antlitz für uns wäre, wohl wie eine Maske, die Gott sich aufsetzte, da wir Menschen sein wahres Gesicht nicht ertrügen. Damit wäre die gesamte Trinitätslehre und Christologie der Kirche liquidiert. Soll das dann schon eine der zukünftig möglichen christologischen Häresien sein, die uns hier der Dogmatiker Seewald offeriert?
Zusätze zur Amazonassynode:
Rom (kath.net/LSN/jg)
"Erwin Kräutler, der aus Österreich stammende emeritierte Bischof von
Xingu (Brasilien), ist einer der Mitorganisatoren der Amazonien-Synode
und laut Medienberichten für deren Arbeitspapier („Instrumentum
laboris“) mitverantwortlich. Er hat sich wiederholt für die
Priesterweihe für verheiratete Männer und Frauen ausgesprochen." Kath de am 28.6. 2019
Karinal Brandmüllers Kritik der Vorbereitungspapiere dieser Synode- zitiert nach Kath info vom 27.6.2019:
Wir erleben eine Neuauflage des klassischen Modernismus des beginnenden 20. Jahrhunderts. […] „Summa summarum: Das Instrumentum laboris mutet der Bischofssynode und schließlich dem Papst einen schwerwiegenden Bruch mit dem Depositum fidei zu, was in der Konsequenz Selbstzerstörung der Kirche bzw. deren Verwandlung vom Corpus Christi mysticum in eine säkulare NGO mit öko-sozio-psychologischem Auftrag bedeutet. […]
Es ist mit Nachdruck festzuhalten, dass das „Instrumentum laboris“ in entscheidenden Punkten der verbindlichen Lehre der Kirche widerspricht, und darum als häretisch zu qualifizieren ist. Sofern sogar die Tatsache der Göttlichen Offenbarung in Frage gestellt bzw. missverstanden wird, ist darüber hinaus von Apostasie zu sprechen. […]
Das Instrumentum laboris für die Amazonien-Synode stellt einen bislang kaum für möglich gehaltenen Angriff auf die Grundlagen des Glaubens dar und muss deshalb mit aller Entschiedenheit zurückgewiesen werden.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen