Donnerstag, 20. Juni 2019

Nun ist es fix: Amazonassynode wird den Zölibat angreifen

"Nun ist es offiziell, auch für jene, die es bisher verdrängt haben. Die Amazonassynode will der Anfang vom Ende des priesterlichen Zölibats sein: Sie wird sich mit der Zulassung verheirateter Priester befassen." Kath info am 18.6.2019. Ob diese Synode als die zweite "Räubersynode" der Kirche eingehen wird? Man erinnere sich an die erste, das Konzil von Ephesos. Darüber weiß Wikipedia zu schreiben:

"Auf dem Konzil von Ephesos von 449 wurde der Monophysitismus, das heißt die christologische These, Jesus Christus habe nur eine einzige, nämlich göttliche Natur, zum Dogma erklärt. Dies wurde kurz darauf wieder verworfen, weswegen das Konzil von der Reichskirche später nicht als Ökumenisches Konzil anerkannt wird. Vielmehr ging es unter der polemischen Bezeichnung Räubersynode in die Kirchengeschichtsschreibung ein." Fragen wir nüchtern: Gibt es eine realistische Chance. daß auch diese Amazonassynode später von der Kirche als Räubersynode verworfen wird?
Eines scheint jetzt schon klar, daß diese Synode das Ende des Zölibates für die Priester einläuten wird, eventuell mit der Strategie, die schon so erfolgreich nun im Ehebruch Lebenden den Empfang der Kommunion erlaubt als Ausnahmeregel in einer Fußnote. Im Prinzip bleibt alles so wie es ist,aber im Einzelfall können auch Verheiratete zum Priester geweiht werden. Unklar ist nun noch, ob schon Geweihte nun auch den Zölibat aufgegeben dürfen, um zu heiraten und dabei Priester bleiben können.
So triumphiert nun doch noch Luther über die Katholische Kirche! Seine Revolution wird dabei oft verkannt, daß er nämlich der christlichen Religion ihres Zentrumes, des Meßofers beraubte. Die Abendmahlsfeier ist für Luther kein kirchliches Opfer mehr sondern nur noch ein heiliges Essen. Darum schaffte Luther auch konsequent das Priestertum der Kirche ab, indem er als Gemeindeleiter Pfarrer vorsah, die keine Priester mehr sind.Das lutherische Ideal ist seit dem der akademisch gebildete Lehrer der Gemeinde; Melanchthon brachte es dann auf den Punkt mit seiner 2 Ständelehre der Kirche: Der lehrende und der zu belehrende Stand. Und nun können die Pfarrer als Gemeindeunterweiser auch selbstverständlich verheiratet sein, denn warum sollte ein Lehrer zölibatär leben. Die Abschaffung des Priestertumes geht so bei den Reformatoren Hand in Hand mit der Abschaffung des kirchlichen Opfers und des Priesterstandes in der Kirche. (Manche lassen sich durch das lutherische Gerede vom Priestertum aller irritieren, aber dieses Priestertum aller dient bei Luther nur zur Deligitimierung des Amtspriestertumes.)
Schon im Alten Bund gab es das von allen anderen herausgehobene Priestertum, daß die Priester nicht wie die anderen einen weltlichen  Beruf nachgingen; nein bei der Verteilung des Landes ging der Priesterstamm leer aus, weil er sich ganz dem Beruf des Priesters zu widmen hatte. Die Priester des Alten Bundes hatten heilig zu leben, damit sie rein für den Opferkult waren. Im Neuen Bund prolongiert sich dies Priestertum im zölibatär lebenden Priester. 
Im Judentum hatte sich in Folge der Exilierung 586 v. Chr. eine zweifache Gottesdienstgestalt herausentwickelt: der Synagogengottesdienst, der im Exil entstand, weil außerhalb von dem Jerusalemer Tempel Gott keine wohlgefälligen Opfer dargebracht werden konnten und der ursprüngliche Jerusalemer Tempelkult, der Priestern vorbehalten war. Die christliche Religion verband nun diese zwei Gestalten zu einer, der hl. Messe, in der die Vormesse (der Wortteil) dem Synagogengottesdienst, und dem Hauptteil dem der Jerusalemer Tempelkult entspricht. Nur um  der Feier des Meßopfers willen sind die zölibatär lebenden Priester- ein Gottesdienst ohne das Herzstück, die Eucharistiefeier bedarf so keines Priesters, er könnte auch von Laien geleitet  werden.
Man wird bei einer historischen Rekonstruktion des nun bald eingeleiteten Endes des Priesterzölibates nicht umhin können, den Anfang des Endes des Zölibates der Priester in der seit dem 2. Vaticanum einsetzenden  schleichenden Auflösung des Verständnisses der Eucharistie als kirchliches Opfer, ansehen zu müssen: Wo kein Meßopfer mehr ist, wozu sollte da es den Zölibat geben. So setzt sich nun doch noch Luthers Häresie in der Kirche durch. 
Wenn Paulus einmal polemisch von Christen sprach, deren Gott ihr Bauch ist, so ist in den heutigen Zeiten der Sex neben der Gesundheit das wichtigste auch für die meisten Christen.So wird eben die Polemik gegen den Zölibat plausibel: Warum sollte Gott einen solchen Verzicht verlangen, der doch jeden Menschen bedingungslos liebt? 
So werden wir in Bälde einen großen Sieg Luthers über die Katholische Kirche erleiden müssen, aber bewirkt von führenden "Katholiken" der Kirche und nicht von äußeren Feinden der Kirche.
Nur Gott selbst könnte seine Kirche noch vor dieser schweren Verwundung bewahren, aber sie selbst will ihren eigenen Untergang. Vor dem Feind, dem Satan wollte Gott seine Kirche bewahren, ihm gewährte er nicht die Vollmacht, die Kirche Jesu Christi zerstören zu können- was aber, wenn die Kirche sich selbst destruieren will? Papst Franziskus schreitet nun mit seiner großen Kirchendemontage voran- nur Gott könnte ihn noch stoppen. 

Zusätze
1.Luther reduziert somit den christlichen Gottesdienst auf einen Synagogengottesdienst, indem er die Prolongierung des Tempelkultes  nichtet durch die neue Lehre, daß das Opfer Christi am Kreuz jedes weitere kirchliche Opfer verböte. Darum kreierte er nun einen Gottesdienst ohne Opfer und ohne Priester und damit fiel auch der Priesterzölibat für ihn, den solches braucht der Wortgottesdienst der Synagoge nicht.  

2. Zusatz
Der Zölibat muß von der Primärtätigkeit des Priesters her begriffen werden, daß er das Meßopfer darzubringen hat. Der Zölibat ist die dauernde Praxis des Opferbringens des Priesters.    
 
 

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